Abschluss der Schach-Saison
Aufstieg in die vierte Liga
Brühl (red). Schon eine Runde vor Saisonende stand fest: Der Brühler Schachklub spielt nach der Sommerpause in der vierthöchsten deutschen Schachliga.
Nach dem lange umkämpften 4,5:3,5 Sieg gegen eine Reservemannschaft des Bundesligisten Solingen war nach acht Siegen in Serie den Brühler Denksportlern der erste Platz nicht mehr zu nehmen - und damit der Aufstieg in die NRW-Liga perfekt.
„Insgesamt war das über die gesamte Saison eine sehr gute Mannschaftsleistung“, fasst Teamchef Matthias Spilles die letzten Monate zusammen. Das beweist auch ein Blick in die Statistik: Unter den zehn besten Punktesammlern der Liga finden sich vier Brühler Spieler.
Top-Leistung mit 74 Jahren
Ein Garant für den Erfolg der Brühler war ihr Spieler am ersten Brett. Mit 74 Jahren ist Yakiv Loyfenfeld inzwischen in einem Alter, in dem sich viele Schachspieler eher auf Partien gegen ihre Enkelkinder konzentrieren.
Doch Loyfenfeld, der den offiziellen Titel „Internationaler Meister“ trägt und auch schon in der zweiten Bundesliga gespielt hat, hat weiter Spaß am Leistungssport: „Stressig ist das nur, wenn man eine gute Stellung auf dem Brett hat, und dann doch nicht gewinnt oder sogar noch verliert“, verrät der Routinier.
Verlieren tut der gebürtige Ukrainier, der seit 1999 in Köln lebt, allerdings äußerst selten. Denn auch mit 74 Jahren zehrt Loyfenfeld von seiner großen Erfahrung. Bis zu seiner Auswanderung nach Deutschland arbeitete der studierte Ökonom als Profi-Trainer für Schach in Kiew. Die Ukraine – genauso wie der große Nachbar Russland – ist ein Land mit vielen starken Schachspielern - junge Talente werden dort an den Sportschulen von Fachleuten trainiert.
„Systematisches Training gibt es in Deutschland in vielen Vereinen nicht“
Yakiv Loyfenfeld – der in Deutschland die A-Lizenz als Trainer besitzt - hat sogar schon einen Weltmeister trainiert: 2019 gewann sein Landsmann Vadim Shishkin mit seiner Unterstützung den WM-Titel bei den Senioren. „Systematisches Training gibt es hier in Deutschland in vielen Vereinen gar nicht“, hat Loyfenfeld beobachtet. Umso mehr freut ihn, dass er jetzt mit einigen seiner früheren Brühler Schachschüler gemeinsam Punkte sammeln kann. Für die kommende Saison haben sich Loyfenfeld & Co einiges vorgenommen. Friedhelm Heuser, der langjährige Vorsitzende des Brühler SK, hofft in den nächsten Wochen noch die ein oder andere Verstärkung präsentieren zu können. „Ziel ist auf jeden Fall, die Klasse zu halten“, gibt der BSK-Chef die Richtung für die neue Saison vor. Heuser weiß aber auch: „Ganz einfach wird das für uns als Amateur-Verein natürlich nicht“. Yakiv Loyfenfeld wird aber auf jeden Fall wieder am ersten Brett sitzen: „Ich hoffe, dass ich noch ein paar Jahre auf diesem Niveau spielen kann.“
Derzeit rund 120 Schachspielende
Der Brühler Schachklub (gegründet 1920) ist einer größten Schach-Vereine im Rheinland. Derzeit spielen rund 120 Schachspielerinnen und -spieler in 13 Mannschaften. Ein Schwerpunkt des BSK ist die Jugendarbeit.
Der Klub trifft sich zweimal in der Woche: Dienstags ab 17, freitags ab 18 Uhr im BSK-Vereinsheim, dem Karl-Schiller Berufskolleg an der Bonnstraße 200. Ansprechpartner ist der Vorsitzenden Friedhelm Heuser, 0160 96312772
Redakteur/in:Montserrat Manke |
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