Ohne Algen wäre ein Leben auf der Erde kaum möglich
Luft nach oben
Im Wasser wabert eine der wichtigsten Sauerstoffquellen für ins Menschen die Algen. Wie in Zeitlupe bewegen sie sich unter der Wasseroberfläche immer mit der Strömung. Natürliche Gewässer in denen Algen nicht heimisch sind, existieren nicht. Ihr haben wir zum Beispiel einen natürlichen Duft der Seeluft zu verdanken und Schaumkronen auf der Wasseroberfläche sind nichts anderes als von Wellen aufgeschlagenes Alpeneiweiß. Und dennoch: Etliche Menschen finden ihretwegen sogar das Baden im Freiwasser ein bisschen unheimlich. Den schlechten Ruf haben sie aber nicht verdient. Schließlich waren es Algen, die unsere giftige Uratmosphäre in eine sauerstoffreiche Umgebung verwandelten- und damit erst das Leben von Tier und Mensch auf der Erde ermöglichten. Sie binden das Treibhausgas CO 2, stellen so viel Sauerstoff zur Verfügung, wie alle Wälder zusammen und regen die Wolkenbildung an, die für Abkühlung der Atmosphäre sorgt. Krill, Krebsen, Fischen und Walen dienen sie als Nahrungslieferant. Und ihre Zell- erneuernde kommt auch uns zugute seitdem die Algen als Protein-reiches Smoothiepulver, Misosuppe oder frisch als Salat den Weg in unsere Küche gefunden haben und in Cremes unsere Haut pflegen. Mehr als 400 000 Algenarten vermuten Wissenschaftler weltweit, nicht einmal ein Viertel von ihnen ist bis heute erforscht. Manche erscheinen, obwohl sie den grünen Blattfarbstoff Chlorophyll in sich bergen blau, rot oder braun, einige leuchten spektakulär oder tragen Kieselschalen die aussehen wie ineinandergestülpte Hutschachteln. Nur die wenigsten sind giftig und Blaualgen, vor denen in Hitzeperioden oft gewarnt wird, gehören überhaupt nicht zu den Algen sondern zu den Bakterien. Forscher suchen nach weiteren Nutzungsmöglichkeiten der kraftvollen Gewässerbewohner. Biogas und Diesel aus Algen revolutionieren möglicherweise in einigen Jahren unsere Energiegewinnung. In der Medizin werden Algen als Viren und Bakterienkiller eingesetzt. In Studien blockierten Braunalgen sogar das Wachstum von Brustkrebszellen. Ekeln Sie sich also nicht, wenn Sie Algen sehen. Die Tiefe des Meeres birgt nicht nur manch dunkles Geheimnis sondern auch Lichtblicke.
LeserReporter/in:Heike Löhrer aus Brühl |
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