Hürther Jazznacht stellt das Saxofon in den Fokus
Der Siegeszug begann mit Jazz

Im Zentrum der Jazznacht, die ganze fünf Formationen präsentiert, steht ein Auftritt der „Delbruegge Band“ rund um Bandleader Bernd Delbrügge.  | Foto: Bernd Delbrügge
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  • Im Zentrum der Jazznacht, die ganze fünf Formationen präsentiert, steht ein Auftritt der „Delbruegge Band“ rund um Bandleader Bernd Delbrügge.
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In diesem Jahr ist es endlich wieder so weit: Der Jazzclub Hürth lädt Musikbegeisterte aus der Region zum Höhepunkt seiner Saison: Am Samstag, 14. Oktober, findet die 26. Ausgabe der Hürther Jazznacht statt. Im Bürgerhaus Hürth lenkt das abendfüllende Programm unter dem Motto „Night of the Sax“ den Blick auf eines der Instrumente, das für viele fast schon ein Synonym für Jazz ist: das Saxofon.

Günter Reiners, Vorsitzender des Jazzclubs, erläutert das diesjährige Format: „Als Adolphe Sax Anfang der 1840er Jahre das nach ihm benannte Saxofon in Brüssel erfand, hätte er sich kaum träumen lassen, was für eine Karriere es einmal machen sollte. Trotz einflussreicher Unterstützer wie Berlioz oder Ravel wurde das Saxofon in der Klassik nie ganz heimisch. Umso begeisterter wurde es im Jazz aufgegriffen, wo es nicht mehr wegzudenken ist. Genau darauf nehmen wir mit der diesjährigen Ausgabe der Jazznacht Bezug und stellen Formationen in den Fokus, die ganz besonders durch das Saxofon geprägt werden. Dabei bauen wir auf dem neuen Konzept auf, das von unserem Vorstandsmitglied Harald Haenßgen bei der letzten Ausgabe der Jazznacht erfolgreich umgesetzt wurde. Wie zuvor konzentrieren wir das Programm auf der zentralen Bühne im Römersaal und setzen einen inhaltlichen Schwerpunkt.“

„Unsere Heimatstadt auf der kulturellen Landkarte“

Dirk Breuer, Bürgermeister der Stadt Hürth, ist beeindruckt vom ambitionierten Programm der Jazznacht: „Nicht nur hinsichtlich der Kultur hat es Hürth nicht immer leicht, sich gegen die Konkurrenz der Nachbarstadt durchzusetzen, die uns bisweilen als eine Art Hinterhof betrachtet, wie ich an anderer Stelle schon gesagt habe. Umso wichtiger ist das ehrenamtliche Engagement des Jazzclubs, der unsere Heimatstadt auf der kulturellen Landkarte platziert und weit über die Grenzen unserer Region hinaus bekannt macht. Darüber hinaus sorgt der Jazzclub aber auch dafür, dass es in Hürth ganz einfach großartige Musik zu erleben gibt, etwa bei der Jazznacht, auf die ich mich schon ganz besonders freue!“

„Auf der Jazznacht liefern wir schöne Melodien und coole Grooves.“

Im Zentrum der Jazznacht, die ganze fünf Formationen präsentiert, steht ein Auftritt der „Delbruegge Band“ rund um Bandleader Bernd Delbrügge, den eine regionale Zeitung als „Kölns bekanntesten Saxofonisten“ bezeichnete. Das Quartett aus Bernd Delbrügge (Saxofon, Gesang) Gert Kapo (Piano, Wurlitzer-E-Piano, Hammond-B3-Orgel), Gero Gellert (Kontrabass, E-Bass) und Dirk Ferdinand (Schlagzeug, Percussion) spielt Musik im Spannungsfeld von Duke Ellington, Tom Waits und Clärchens Ballhaus mit einem Schuss Edgar Wallace. Bernd Delbrügge zum Programm: „Wir spielen auf der Jazznacht ein paar Jazz-Standards, ein wenig Neo-Soul, sonst aber vor allem Nummern, die für unser jüngstes Album ‚Analogue Souls‘ entstanden sind. Ich singe übrigens auch auf der Scheibe, die wir komplett analog aufgenommen und gemastert haben. Auf der Jazznacht liefern wir schöne Melodien und coole Grooves. Wir haben Spaß beim Spielen und lassen unser Publikum daran teilhaben!“

„Bisher noch nie in der Gegend“

Das junge Quintett „Appaloosa“ hat sich auf berührende Melodien, aufbrausende Rhythmen und experimentierfreudige Klänge spezialisiert. Die Bandleaderin und Saxofonistin Sandrine Ramamonjisoa erhielt kürzlich den Preis „Next Generation, Women in Jazz“ des gleichnamigen „Women in Jazz“-Festivals Halle. In ihren Kompositionen, die sie zusammen mit Paul Laga (Vibrafon), Bertram Liebmann (Piano), Natasha Zaychenko (Bass) und Nikolas Siess (Drums) interpretiert, präsentiert sie einen aufregenden Mix aus Jazz, Hip-Hop, Weltmusik und mehr. Ramamonjisoa ist gespannt auf die Jazznacht: „Wir freuen uns darauf, in Hürth zu spielen und mit verschiedenen Bands aufzutreten, weil wir bisher noch nie in der Gegend waren. Den Schwerpunkt legen wir aktuell darauf, unser Repertoire und unseren gemeinsamen Umgang mit Musik neu zu entdecken.“

Zwei Wiedersehen

Ganz auf das Saxofon setzt das „Saxophon-Quartett Hannover“: Torsten Seinecke (Sopran-Saxofon), Alexei Temkine (Alt-Saxofon), Robert Ortner (Tenor-Saxofon) und Jürgen Kathmann (Bariton-Saxofon) haben es sich zur Aufgabe gemacht, der Vielseitigkeit des Instruments eine Bühne zu bereiten, das Publikum zu überraschen und auf hohem Niveau zu unterhalten.
Ein Wiedersehen gibt es auf der Jazznacht außerdem mit der schwäbischen Marching-Band „Vier Männer von Welt“. Die Formation aus Magnus Barthle (Posaune), Johannes Gross (Bariton-Saxofon, Klarinette), Hartmut Ott (Snare) und Reverend Uli Krug (Sousafon) machte 2022 ihr Hürther Debüt bei der musikalisch-historischen Bustour durch die Städte Hürth, Kerpen und Brühl, die der Jazzclub im Nachklang des im Jahr zuvor begangenen Jubiläums „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ organisiert hatte. Die Musiker überzeugten dabei nicht nur durch ihr musikalisches Einfühlungsvermögen, sondern auch durch ihre stilistische Flexibilität.
Ein weiteres Wiedersehen gibt es mit der Latin-Formation „Portofino“, die das letzte Mal 2018 im Open-Air-Programm des Jazzclubs mit ihrem Mix aus Tango, Danzón und Salsa für Begeisterung gesorgt hatte. Das Ensemble aus Marcus Seibert (Klarinette, Saxofon), Sven Ostrowski (Bass), Pablito Ramirez (Congas), Mona Roth (Klavier, Komposition) und Florian Dietz (Schlagzeug) spielen Latin Jazz mit vielfältiger Rhythmik, von afroperuanischen Klängen bis Salsa. Was auch immer die Band spielt, sie entfacht dabei südamerikanisches Feuer und verspricht karibische Leichtigkeit. Garantiert tanzbar!

Samstag, 14.10.2023, 19 Uhr
26. Hürther Jazznacht – Night of the Sax

Delbruegge Band
Bernd Delbrügge | Saxofon, Gesang
Gert Kapo | Piano, Wurlitzer-E-Piano, Hammond-B3-Orgel
Gero Gellert | Kontrabass, E-Bass
Dirk Ferdinand | Schlagzeug, Percussion

Appaloosa
Sandrine Ramamonjisoa | Saxofon
Paul Laga | Vibrafon
Bertram Liebmann | Piano
Natasha Zaychenko | Bass
Nikolas Siess | Drums

Saxophon-Quartett Hannover
Torsten Seinecke | Sopran-Saxofon
Alexei Temkine | Alt-Saxofon
Robert Ortner | Tenor-Saxofon
Jürgen Kathmann | Bariton-Saxofon

Vier Männer von Welt
Magnus Barthle | Posaune
Johannes Gross | Bariton-Saxofon, Klarinette
Hartmut Ott | Snare
Reverend Uli Krug | Sousafon

Portofino
Marcus Seibert | Klarinette, Saxofon
Sven Ostrowski | Bass
Pablito Ramirez | Congas, Cajón
Mona Roth | Klavier, Komposition
Florian Dietz | Schlagzeug

Ort: Bürgerhaus der Stadt Hürth, Friedrich-Ebert-Straße 40

Tickets: Vorverkauf (koelnticket.de) 44 Euro (Sitzplatz),  34 Euro (Stehplatz)
Es fallen Vorverkaufsgebühren an Abendkasse:  47 Euro (Sitzplatz),  37 Euro (Stehplatz)
Es gelten 50 Prozent Ermäßigung für Studierende, schwerbehinderte Menschen sowie alle, die einen Hürth-Pass oder Köln-Pass besitzen.

Redakteur/in:

Martina Thiele-Effertz aus Hürth

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