Kölner schlafen schlecht
Eduardus-Krankenhaus empfiehlt bei Schlafstörungen Arztbesuch
Köln - (sf). Eine große Zahl an Kölnern leidet unter Schlafstörungen
– und es werden immer mehr. Zu diesem Ergebnis ist das IGES-Institut
bei einer von der DAK-Gesundheit in Auftrag gegebenen Umfrage
gekommen.
In den vergangenen acht Jahren ist der Anteil der von Ein- und
Durchschlafproblemen betroffenen 35- bis 65-jährigen Arbeitnehmern um
65 Prozent gestiegen. Etwa jeder zehnte schläft nachts schlecht und
findet dadurch nicht die notwendige Erholung, um gestärkt in den
Arbeitstag zu starten.
Als Folge von Schlafproblemen macht sich Tagesmüdigkeit breit, die zu
einem geringeren Arbeitserfolg führt. Schlafstörungen sind auch
Grund für viele Krankschreibungen. In Köln sind mit Schlafstörungen
einhergehende psychische Erkrankungen sogar wesentlich häufiger die
Ursache für das Fehlen bei der Arbeit, als Erkältungen,
Rückenschmerzen oder andere Muskelskelett-Erkrankungen.
Wer an Schlafstörungen leidet, kann sowohl Probleme mit dem Ein- als
auch mit dem Durchschlafen haben. „Hauptgrund für Schlaflosigkeit
ist Übererregbarkeit. Man kommt abends nicht runter, kann nicht
abschalten“, erklärt Ulrich Giebisch, Chefarzt am Zentrum für
Schlafmedizin und Beatmung des Eduardus-Krankenhauses.
Wer mindestens dreimal die Woche schlecht einschläft oder nicht
durchschlafen kann und den ganzen Tag über müde und erschöpft ist,
leidet an Insomnie, einer besonders schweren Form der Schlafstörung,
von der mittlerweile jeder zehnte Beschäftigte betroffen ist. Oft ist
Stress ein Grund für die Schlafstörungen, daher empfiehlt das
Eduardus-Krankenhaus, abends kurz vor dem Schlafengehen keine Arbeiten
mehr am Computer zu erledigen. Körperliche Aktivitäten können zu
einem besseren Schlaf beitragen, sollten am Abend aber ebenso wie
geistige Anstrengungen verringert werden. Aus psychologischen Gründen
empfiehlt es sich auch, nachts nicht auf die Uhr zu schauen.
Schlafmittel sind nach Ansicht der Ärzte keine Lösung: „Von
klassischen Schlafmedikamenten ist abzuraten, da diese abhängig
machen“, erklärt Klaus Brombach, Chefarzt am Zentrum für
Schlafmedizin und Beatmung am Eduardus-Krankenhaus.
Die meisten von Schlafstörungen betroffenen Personen versuchen,
allein mit ihren Schlafproblemen zurechtzukommen und meiden einen
Arztbesuch. Nur 4,7 Prozent der Betroffenen geben an, wegen
Schlafproblemen schon mal in ärztlicher Behandlung gewesen zu sein.
Schlafstörungen können jedoch auch Folge einer Krankheit sein. Beim
sogenannten Schlafapnoe-Syndrom entstehen während des Schlafes
nächtliche Atempausen, die zu Atemstillständen führen können.
Symptome sind häufig lautes Schnarchen oder auch Tagesmüdigkeit, die
zu einem Rückgang der geistigen Leistungsfähigkeit oder auch zu
einer höheren Gefahr der Unachtsamkeit im Straßenverkehr führen
kann. Viele Autofahrer leiden unwissend an dieser Krankheit und
erhöhen dadurch das Unfallrisiko.
Im Gegensatz zur Insomnie lässt sich das Schlafapnoe-Syndrom leicht
behandeln. „Das Apnoe-Syndrom ist von einem Tag auf den anderen
behandelbar“, erklärt Giebisch. Ob man tatsächlich von dieser
Krankheit betroffen ist, lässt sich am einfachsten im Schlaflabor
herausfinden. „Im Schlaflabor können wir auch ausschließen, dass
es nichts Schlimmeres ist“, sagt Brombach. Hier werden Patienten
nachts während des Schlafens mit Videos überwacht und anschließend
ihre nächtliche Atmung analysiert. Diese Beatmungstherapie erfolgt
über Monitore, auf denen beobachtet wird, ob während des Schlafes
die Atmung kurzzeitig aussetzt.
Die DAK hat unter Telefon 040-325 325 805 eine Schlaf-Hotline
eingerichtet, unter der rund um die Uhr Fachärzte und Medizinexperten
rund um das Thema Schlaf und Schlafstörungen beraten.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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