Eine Schule und ein ganz normaler Tag
Stiftung verwandelt den Unterricht
Kalk - (kg). Nicht lesen, rechnen, schreiben, sondern zum Beispiel
Rollstuhlspiele, Blindenlauf und Hörballspiele lernten die 320 Kids
der Grünebergschule. Der Stoff nannte sich „Ein ganz normaler
Tag“, und vermittelte Einblicke in die Welt von Menschen mit
Behinderung. 16 Mitarbeiter der Elisabeth & Bernhard Weik-Stiftung und
die rund 30 Lehrer der Grundschule brachten den Erst- bis
Viertklässlern über zwei Tage das Thema näher.
Idee der Stiftungsgründer ist, jungen Menschen im Grundschulalter an
das Thema Behinderungen mit Spielen heranzuführen. Dazu hat die
Stiftung eine Reihe von Stationen erarbeitet, die alle Klassen der
Inklusionsschule durchliefen. „Wir haben 80 Kinder mit Förderbedarf
und weitere 30, bei denen der Förderbedarf geprüft wird“,
erläuterten Schulleiterin Heike Wehner und Lehrerin Sandra Bauer.
Sonderpädagogin Bauer hatte das Projekt federführend geleitet. Sie
selbst betont, dass es ohne die Kollegen der Schule, und durch die
Eltern, die an beiden Tagen halfen, nicht möglich gewesen wäre.
Christoph Schäl, der Kölner Projektleiter von „Ein ganz normaler
Tag“, erzählt, dass er im vergangenen Jahr noch Teilnehmer war.
Alle Mitarbeiter wären ehrenamtlich dabei. Schäl hofft, dass die
Kids nach den beiden Tagen „viel besser“ auf Menschen mit
Behinderung „reagieren können“. Wehner findet, dass durch die
Aktion, die die ganze Schule umfasste, Kinder und Lehrer in Zukunft
auf Menschen mit Behinderung viel besser eingehen könnten. Bauer
erzählt, dass die Kinder sehr empathisch seien: „Sie trauen sich,
Fragen zu stellen, sie gehen ganz offen mit dem Thema um“. Denis,
Isabelle und Nazli (alle 8 Jahre alt) erzählen, dass Menschen mit
Behinderung auch „ganz normal sein können“, und Blinde könnten
zum Beispiel mit den Händen ein Geldstück und dessen Wert erfühlen,
was besonders Nazli spannend fand. Prinzipiell seien Menschen mit
Behinderung nicht anders als andere, finden die drei Freundinnen.
Die beiden Tage wurden von der Weik-Stiftung kostenlos zur Verfügung
gestellt, so Projektleiter Schäl. Auch frisches Obst und Gemüse gab
es gratis. Eltern bereiteten es für die Kinder vor.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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