Eintauchen in Märchenwelt
Vorleseprojekt des Vingster Treffs bleibt auf Erfolgskurs

Projektleiterin Gülsen Temur (3.v.l.) freut sich über zahlreiche Helfer, die das Vorleseprojekt des Vingster Treffs fördern. | Foto: Vingster Treff
  • Projektleiterin Gülsen Temur (3.v.l.) freut sich über zahlreiche Helfer, die das Vorleseprojekt des Vingster Treffs fördern.
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VINGST - (sf). Bereits im neunten Jahr erfreut sich das
Märchenvorleseprojekt des Vingster Treffs großer Beliebtheit. Das
Konzept, dass Eltern Grundschulen besuchen, um den Kindern
literarische Klassiker aus der Welt der Fabelwesen vorzulesen, ist
nicht nur erfolgreich aufgegangen, sondern hat  über all die Jahre
seinen Erfolg beibehalten können. Gelesen wird in wechselnden
Grundschulen im Stadtbezirk Kalk. Im vergangenen Jahr kamen die
Mädchen und Jungen der Grundschulen Lohmarer Straße und
Westerwaldstraße in den Genuss der Märchenstunden.

In den jeweiligen Schulen wird stets ein märchenhaftes Ambiente
geschaffen: Die Lesungen finden in großen Märchenzelten statt, die
mit Sitzkissen und Leselampe eingerichtet und orientalisch geschmückt
sind. Die oftmals verkleideten Vorlesemütter tauchen unter anderem in
das Land von Aladdin und seiner Wunderlampe ein oder erzählen
beispielsweise die Geschichte der bösen Hexe, die Schneewittchen in
einen tiefen Schlaf versetzt.
„Das Märchenvorleseprojekt entstand aus dem Wunsch heraus, an den
Grundschulen ein ebenso förderndes als auch für die Kinder und
Eltern reizvolles Projekt auf die Beine zu stellen“, berichtet
Projektleiterin Gülsen Temur vom Vingster Treff. Die Vorlesemütter
werden vom Vingster Treff und einer professionellen Schauspielerin bis
zu drei Monate auf den Vorlesetag vorbereitet. Einmal in der Woche
treffen sie sich dazu in der auserwählten Schule. Hier lernen sie in
Workshops unter anderem, Phrasen richtig zu betonen und beim Vorlesen
an den richtigen Stellen Pausen zu machen.
Aytac Simsek gehört zum Team der ehrenamtlich engagierten
Märchenvorleserinnen. Kennengelernt hat sie das Projekt vor drei
Jahren in der Heinzelmännchenschule, die ihre Tochter Ayenda damals
besuchte. „Ich war begeistert von dem Ambiente mit dem
Märchenzelt“, schwärmt Simsek. Zu dem Zeitpunkt hatte sie sich
schon auf vielfältige Weise ehrenamtlich in der Schule ihrer Kinder
engagiert. Erfahrungen im Vorlesen hatte sie allerdings weniger, daher
besuchte sie die Vorbereitungskurse.
Nachdem sie die vom Vingster Treff organisierten Workshops besucht
hatte, tauchte die Mutter von drei Kindern als Märchenvorleserin in
Kitas, Schulen und auch in Flüchtlingsunterkünften in die Welt der
Märchen ein. Für einige Mädchen und Jungen aus
Flüchtlingsunterkünften hatte sie auch mal auf Kurdisch gelesen.
Doch egal in welcher Sprache: Das Vorlesen bereitet Simsek mindestens
genauso große Freude wie den Kindern das Zuhören: Insbesondere die
Vorfreude der Mädchen und Jungen hat sie stets sehr berührt. „Wenn
die Kinder so richtig zuhören und sich in die Rollen hineinversetzen
können, motiviert mich das dann auch sehr.“
Auch 2018 soll das Vingster Märchenvorleseprojekt weitergehen. Ab
Herbst werden neue Grundschulen ausgewählt. Zudem wünschen sich die
Projektleiter, neue Eltern und speziell mehr Väter als Vorleser
hinzuzugewinnen. Auch mehrsprachige Vorlesemütter werden gesucht.
„Wir wünschen uns, dass eines Tages auch Mütter aus
Flüchtlingsfamilien vorlesen werden“, sagt Temur.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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