Orange Bank an der Rheinpromenade
Sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen

Schüler des Carl-Reuther-Berufskollegs und Vertreter der Stadt Königswinter weihen die orange Bank am Rheinufer ein. | Foto: Zumbusch
  • Schüler des Carl-Reuther-Berufskollegs und Vertreter der Stadt Königswinter weihen die orange Bank am Rheinufer ein.
  • Foto: Zumbusch

Königswinter. Auffallend orange und überdimensional groß steht sie da an der Königswinterer Rheinpromenade: Die orange Bank. Passend zum mächtigen Strom ist die Sitzfläche in Wellenform gestaltet. Wer da drauf sitzt, erlebt mehr als nur das Gefühl des Ausruhens. Es ist ein Gefühl der Geborgenheit und des Schutzes, der sich einstellt, wenn die Beine bequem über dem Boden auf der Bank ruhen und die Sitzenden sich einfach fallen lassen können. Und genau das soll die Bank symbolisieren: Schutz und auch Hilfe.

Aufgestellt wurde die Bank anlässlich des „Orange Day“, der Teil der seit 1991 stattfindenden Kampagne „Orange the World“ ist. Mit dieser Aktion wird alljährlich weltweit auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam gemacht. Die Bänke werden an prominenten Orten aufgestellt, um die Aufmerksamkeit auf das Thema Gewalt gegen Frauen zu lenken und gleichzeitig Informationen über lokale Hilfeangebote bereitzustellen. Die Bank in Königswinter ist nunmehr die 33. Bank im Rhein-Sieg-Kreis. Gefertigt wurde sie von Schülerinnen und Schülern des Carl-Reuther-Berufskollegs des Rhein-Sieg-Kreises in Hennef.

Das Thema „Gewalt an Frauen“ ist aktueller denn je. Allein 2023 wurde 360 Frauen durch „Femizid“, also Frauenmord, von Männern in Deutschland getötet. Aber Gewalt an Frauen hat viele Formen. Mehr als 17.193 Frauen und Mädchen wurden im vergangenen Jahr Opfer von digitaler Gewalt, zum Beispiel von Cyber-Stalking oder anderen Straftaten, die unter anderem über soziale Medien begangen wurden. Damit stiegen die Delikte im Bereich der digitalen Gewalt um 25 Prozent. Mit 70,5 Prozent sind die weitaus meisten Opfer häuslicher Gewalt Frauen und Mädchen. 591 Frauen und Mädchen wurden Opfer von Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung. Frauen und Mädchen unter 21 Jahren machen mit 31,5 Prozent fast ein Drittel der weiblichen Opfer aus.

Besonders hoch ist der Anstieg bei den frauenfeindlichen Straftaten im Bereich der politisch motivierten Kriminalität. Mit 322 Straftaten im Jahr 2023 ist ein Anstieg um 56,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen (2022: 206). Bei den Opfern und Tatverdächtigen handelt es sich überwiegend um deutsche Staatsangehörige. Die Liste ließe sich weiterführen. Umso wichtiger ist es, das Thema „Gewalt an Frauen“ ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und betroffenen Frauen Mut zu machen, sich Hilfe zu organisieren.

Dafür sind die Bänke, die im Carl-Reuther-Berufskolleg gebaut werden, ein wichtiges Hilfsangebot. Auf den Bänken ist die Telefonnummer für Hilfen gut sichtbar anmontiert.

Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ bietet Frauen, Personen aus deren sozialem Umfeld und Fachkräften unter der Nummer 116 016 rund um die Uhr kostenlose, barrierefreie und anonyme Beratung auf Deutsch und 18 Fremdsprachen an. Weitere Informationen gibt es unter www.hilfetelefon.de

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Iris Zumbusch-Czepuck aus Königswinter

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