Nah fast dreijähriger Corona-Pause
Großer Festzug der Hitdorfer Schützen
Hitdorf. Nach fast dreijähriger Corona-Pause war es ein ungewohnter Anblick. Doch Geschäftsführer Heinrich Heitmeier strahlte regelrecht, als er gestand: „Wir sind schon ein bisschen aufgeregt. Aber endlich tut sich wieder etwas.“ Um ihn hatten sich zahlreiche Mitglieder der Hitdorfer Sankt Sebastianus-Schützenbruderschaft versammelt. Häuser und Gärten waren mit Fahnen geschmückt, Menschen standen auf den Bürgersteigen, um den Aufmarsch der Parade zu verfolgen. Zu ihnen gehörte auch Andrea Rittinghaus, Ehefrau des ehemaligen Präsidenten und Brudermeisters der Schützenbruderschaft. „Das Brauchtum muss leben“, verdeutlichte sie und fügte hinzu: „Den Nachwuchs bei der Stange zu halten ist ansonsten schwierig.“ Den Entschluss einiger anderer Vereine, die Schießwettbewerbe wegen des Ukraine-Krieges ausfallen zu lassen, wollte sie nicht kommentieren, sondern sagte nur: „Das ist eine Gewissensentscheidung, die jeder Verein selber treffen muss.“
Passend zu den äußeren Bedingungen strahlten die Vertreter aller beteiligten Vereine beim Start fast schon mit der Sonne um die Wette. Ehe sich die Gastgeber zuletzt einreihten, ließen sie den Bruderschaften aus Rheindorf, Monheim, Lützenkirchen, Bürrig-Küppersteg und Wiesdorf den Vortritt. Aus dem Ort selber waren Hitdorfer Fährgarde, KG Hitdorfer Mädche un Junge, Hitdorfer-Geselligkeitsverein und die Freiwillige Feuerwehr dabei. Für musikalische Unterhaltung sorgten die Rotbachkrainer, der Musikzug Köln-Holweide und die Solinger Schützenkapelle. Deren Leiter Guido Hennig sagte: „Letzte Woche war einer wegen Corona ausgefallen, aber jetzt sind wieder alle vollzählig dabei.“ Einziger Nachteil war die Tatsache, dass die Festparade wegen der Baustelle anstelle der üblichen Runde diesmal einen kürzeren Weg über die Hitdorfer- und Langenfelder Straße zurück über die Flur- und Grünstraße zum Ausgangspunkt nehmen musste.
Die Organisation im Vorfeld des Festes sei nicht einfach gewesen, sagte Heitmeier, weil sich einige Mitglieder während der fast dreijährigen Coronapause aus dem aktiven Vereinsleben verabschiedet hätten. Dank des enormen Einsatzes und der tatkräftigen Unterstützung der Schützenjugend habe aber alles wunderbar geklappt. Heitmeier: „Wenn viele Helfer zusammenarbeiten geht alles viel leichter von der Hand.“ Er war es allerdings gewesen, der kurz vor dem Fest die Technischen Betriebe Leverkusen (TBL) alarmierte. Denn die Straßenbaufirma hatte große Teile des Baumaterials auf dem Kirmesplatz neben dem Schützenhaus abgeladen. Helfer rückten umgehend an, um die riesigen Erdhaufen mit Baggern und Lkw zu beseitigen.
Am zweiten Abend des Festes stellte sich schließlich heraus, dass die Hitdorfer Sankt Sebastianus-Schützenbruderschaft im nächsten Jahr wieder durch einen Kaiser geführt wird. Dem 45-jährigen Kommandanten Manfred Kolaczek gelang es beim Wettbewerb, den Holzvogel mit dem 268. Schuss von der Stange zu holen. Damit setzte sich der Jungschützenmeister des Bezirks Rhein-Wupper-Leverkusen gegen drei weitere Mitstreiter durch. Genau vor zehn Jahren errang Kolaczek bereits die Königswürde, so dass er die Bruderschaft nun als Kaiser zusammen mit Ehefrau Sandra präsentieren wird. Etwa zeitgleich setzte sich die 13-jährige Celina Kurpiela als Schülerprinzessin durch. Das junge Mädchen ist seit April 2019 Mitglied der Jungschützenabteilung und tritt somit die Nachfolge von Celine Otto an, die erst vor kurzem den Titel Bezirksschülerprinzessin 2022/2023 erringen konnte. Nach einer spannenden Auseinandersetzung sicherte sich Chiara Kuhles (16) mit dem 229. Schuss den Rang als Prinzessin der Bruderschaft. Schon seit 2018 ist sie Bezirkskettenträgerin der Schüler im Bezirk Rhein-Wupper-Leverkusen
Weitere Fotos gibt es unter www.lokale-informationen.de zu sehen.
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Gabi Knops-Feiler aus Leverkusen |
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