Neue Maßstäbe in der Ausbildung
Klinikum weiht neue Pflegeschule ein

In zwei so genannten SkillsLabs sind Patientenzimmer mit Übungspuppen ausgestattet, um gefahrlos pflegerische und notfallmedizinische Maßnahmen zu lernen und zu trainieren. Hier üben Soniya Kurian, Kathaleen Sebastian und Jiss Dona Davis (von links) an einer Säuglingspuppe, die so gebaut ist, dass die angehenden Pflegefachfrauen das bestmögliche Training bekommen, ehe sie ihren ersten Einsatz am „Patientenbett“ haben.  | Foto: Gabi Knops-Feiler
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  • In zwei so genannten SkillsLabs sind Patientenzimmer mit Übungspuppen ausgestattet, um gefahrlos pflegerische und notfallmedizinische Maßnahmen zu lernen und zu trainieren. Hier üben Soniya Kurian, Kathaleen Sebastian und Jiss Dona Davis (von links) an einer Säuglingspuppe, die so gebaut ist, dass die angehenden Pflegefachfrauen das bestmögliche Training bekommen, ehe sie ihren ersten Einsatz am „Patientenbett“ haben.
  • Foto: Gabi Knops-Feiler

Leverkusen Sie ist mit modernster Technik ausgestattet und setzt neue Maßstäbe in der Ausbildung von Pflegekräften: Die kürzlich eingeweihte neue Pflegeschule am Klinikum Leverkusen. Mit ihr geht nicht nur eine der modernsten Ausbildungseinrichtungen für Pflegekräfte der Region in Betrieb. Sondern mit dem Neubau soll die Ausbildung für einen der gefragtesten Berufe heutiger Zeit auch deutlich attraktiver werden. „Unsere Pflegeschule ist eine Investition in unsere Zukunft“, betonte die Medizinische Geschäftsführerin Anja Mitrenga-Theusinger deshalb bei der offiziellen Eröffnungsfeier.

Jeder weiß um den Fachkräftemangel in der Gesundheits- und Krankenpflege. Mit der Erweiterung der lange geplanten Pflegefachschule kann das zentrale Thema der Gesellschaft vollkommen eigenständig angepackt werden. Doch der Aufwand lohnt sich. Denn über 90 Prozent der Pflegeauszubildenden bleiben auch nach ihrer dreijährigen Lehre am Klinikum.

Zur zeitgemäßen Ausbildung gehören neben neuester Technik, hellen und großzügigen Räumlichkeiten speziell überarbeitete pädagogische Konzepte und Lerninhalte, die den Erwartungen der Auszubildenden besser entsprechen sollen. „Die jungen Menschen sollen bei uns die bestmögliche Ausbildung in einer ansprechenden Atmosphäre erhalten und mit Spaß und Interesse ihren Beruf erlernen“, versprach Mitrenga-Theusinger. Eigens dazu schenkt das Klinikum den 24 jungen Leuten in Ausbildung digitale Endgeräte. Alle Klassenräume sind mit großen interaktiven Touchdisplays ausgestattet. Spezielle Autotrackingkameras ermöglichen den hybriden Unterricht. Im Schulgebäude können die Auszubildenden auf ein leistungsfähiges WLAN-Netzwerk zugreifen.

Nicht zuletzt gibt es für die fachpraktische Ausbildung computergesteuerte Simulationsphantome, also künstliche Testpersonen mit zahleichen Sensoren. Daran können Schüler ihre Fertigkeiten testen und trainieren, bevor sie am Patienten angewendet werden. „Mit diesen Möglichkeiten sind wir in der Lage, die Ausbildung abwechslungsreich, sehr praxisorientiert und mit einer Vielzahl neuer Erfahrungen für unsere Auszubildenden anzubieten. Wir erreichen mit der Pflegeschule über die Grenzen von Leverkusen hinweg ein neues Level in der Ausbildung“, sagte Frank Hansen, seit anderthalb Jahren Leiter der Pflegeschule.

Die Stahlbetonkonstruktion hat eine Fläche von rund 840 Quadratmetern und wurde innerhalb von anderthalb Jahren in Nähe der Dhünn auf dem Gelände des Gesundheitsparks der Klinikum Leverkusen gGmbH hochgezogen. Ein besonderes Highlight des Neubaus ist die Fassadenbegrünung. Sie schützt und dämmt das Gebäude, verbessert das Mikroklima und leistet zugleich einen Beitrag zur Artenvielfalt. Die Pflegeschule selbst ist aufgeteilt in drei Klassen und einen Fortbildungsraum und nimmt das erste Obergeschoss des Neubaus ein, der über einer Tiefgarage errichtet wurde. Im Erdgeschoss befinden sich Technikräume und ein offenes Parkdeck. Im zweiten Obergeschoss zieht das Gesundheitsamt mit seinem Fachbereich Medizinischer Dienst ein. Dort werden unter anderem Untersuchungen im Rahmen von Gutachten durchgeführt. Das dritte Obergeschoss wird vom Rechenzentrum und dem zahnärztlichen Dienst besetzt. Außerdem sind die Lüftungszentrale und Klimatisierung untergebracht. Die reinen Baukosten betrugen rund 8,5 Millionen Euro. Das Land NRW zahlte einen Zuschuss in Höhe von 1 Million Euro.

Bereits 1967 wurden die ersten Pflegekräfte am Klinikum ausgebildet, das einst als „Städtisches Krankenhaus“ bezeichnet wurde. Ursprünglich gab es noch getrennte Ausbildungen für Altenpflege, Kinderkranken- und Erwachsenenpflege. Mit der 2020 eingeführten generalistischen Pflegeausbildung, die sämtliche Aufgaben unter der Berufsbezeichnung Pflegefachkraft vereinte, mussten zwangsläufig neue Wege beschritten werden, informierte Hansen, zu dessen Bedauern bislang nur der erste Bauabschnitt abgeschlossen werden konnte. Die übrige Erweiterung muss wegen der schwierigen finanziellen Lage praktisch aller deutschen Kliniken nach den Jahren der Pandemie und in Schlebusch speziell wegen der Auswirkungen des Hochwassers zunächst auf Eis gelegt werden.

Aktuell sind jedoch noch Plätze für eine Generalistische Pflegeausbildung im Klinikum zu vergeben. Interessenten bewerben sich bei Frank Hansen, frank.hansen@klinikum-lev.de oder Telefon 0214 – 13 48433.

In zwei so genannten SkillsLabs sind Patientenzimmer mit Übungspuppen ausgestattet, um gefahrlos pflegerische und notfallmedizinische Maßnahmen zu lernen und zu trainieren. Hier üben Soniya Kurian, Kathaleen Sebastian und Jiss Dona Davis (von links) an einer Säuglingspuppe, die so gebaut ist, dass die angehenden Pflegefachfrauen das bestmögliche Training bekommen, ehe sie ihren ersten Einsatz am „Patientenbett“ haben.  | Foto: Gabi Knops-Feiler
Bauleiter Bernd Hartmann (von links) übergab den symbolischen Schlüssel zum neuen Gebäude der Pflegeschule an Geschäftsführerin Anja Mitrenga-Theusinger und Schulleiter Frank Hansen. 
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Gabi Knops-Feiler aus Leverkusen

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