Abschiedsfeier mit Prominenz
Nach fast 40 Jahren in der Jugendarbeit
Leverkusen (gkf). Dieser Mann prägte die Jugendarbeit der evangelischen Kirchengemeinde Schlebusch wie kein anderer. Am Freitag, 28. Juni, ist der letzte Arbeitstag von Diakon und Sozialpädagoge Stefan Lapke in der evangelischen Jugend Schlebusch. Offiziell verabschiedet wird der 63-Jährige, der frühzeitig in Ruhestand geht, allerdings erst am 1. September im Rahmen eines Gemeindefestes. Die Feier steigt ab 11 Uhr im Gemeindehaus Martin-Luther-Straße. Kabarettist und Autor Jürgen Becker hat sein Kommen bereits zugesagt, ebenso das Satireduo „Onkel Fisch“ und die Band „La 72“. Besucher dürfen sich auf weitere Gäste freuen.
Auf den Tag genau 39 Jahre zuvor trat Lapke seinen Dienst in der Gemeinde an. Da hatte er bereits eine Ausbildung als Kaufmann, als Jugend- und Heimerzieher sowie ein Theologie- samt einem Sozialpädagogik-Studium hinter sich gebracht. „Ich habe für mich den tollsten Beruf gefunden“, ist Lapke nach wie vor überzeugt. Wegen seiner Verdienste erhielt er schon vor Jahren den Kurt Lorenz Preis. Damals hielt der in Leverkusen geborene Kabarettist Wilfried Schmickler die Laudatio. Er bezeichnete den scheidenden Jugendreferenten als „nimmermüden, positiv bekloppten Hans Dampf in allen Gassen“. Schmickler fügte hinzu: „Wenn ich einen Hut hätte, würde ich ihn jetzt ziehen.“
Unter seiner Regie wurden der Klettergarten in Alkenrath, außerdem zahlreiche Ferienfreizeiten, Konzertreihen, Jugendtreffs und internationale Begegnungen zwischen Jugendlichen aus verschiedenen Ländern etabliert. Seine besondere Aufmerksamkeit widmete er der Entwicklung der Adelboden Ferienfreizeit, bei der Jugendliche über viele Jahre hinweg die Osterferien in der Schweiz verbringen konnten. Diese Kinderfreizeit wurde als nachhaltiges Tourismusangebot von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt sogar als „beste Kinderreise in Deutschland“ ausgezeichnet. Das Angebot förderte nicht nur den Zusammenhalt innerhalb der Gemeinde, sondern ermöglichte es den Jugendlichen außerdem, wertvolle interkulturelle Erfahrungen zu sammeln und Freundschaften über Ländergrenzen hinweg zu knüpfen. Der Preis wurde 1999 auf den internationalen Reisemarkt in Köln übergeben, zu einer Zeit, als das Wort Nachhaltigkeit noch nicht in aller Munde war, sondern viele Erklärungen benötigt damit auf sich hat. Lapke urteilt: „Es war ein gesellschaftlicher Entwicklungsprozess, den wir damals schon angestoßen haben.“ Als Diakon sei ihm stets wichtig gewesen, sagt Lapke über diesen Aspekt seiner Arbeit, „Christ zu sein, ohne zu missionieren. Und so einem eigentlich unsichtbaren Gott einen sichtbaren Platz zu verschaffen.“
Sobald Lapke seinen Ruhestand beginnt, gehen seine anderen Aktivitäten weiter. Seit kurzem hat er sich einen Namen als Veranstalter gemacht, der auf Initiative der beiden Alkenrather Kirchengemeinden die Reihe „Come Together“ managt und damit den Sommer dieses Stadtteils an jedem ersten Samstag beleben möchte. Weitere Vorhaben, wie etwa die Organisation von Events für Schlebusch oder Gedenkstättenfahrten nach Auschwitz kann er sich ebenso gut vorstellen. Langweilig wird ihm ohnehin nicht, denn auch Keltern von Wein, Kanu- und Fahrradfahren und Reisen im Wohnmobil zählen zu seinen liebsten Freizeitbeschäftigungen.
Als sein Nachfolger steht der Sozialpädagoge und Jugendleiter Florian Korb schon länger fest. Für ihn ist klar: „Ich will mein eigenes Ding machen und in eine neue Zeit gehen. Ein weitermachen wie bisher würde nicht funktionieren.“ Wenngleich Korb die Arbeit seines Vorgängers lobt und betont, diese sei die beste Voraussetzung für ihn gewesen, werde er auf jeden Fall neue Programme etablieren. So schaue er sich aktuell bereits nach weiteren Möglichkeiten und Zielen um. Eine Neuerung betrifft zum Beispiel die Anmeldung, die bereits von analog auf digital umgestellt wurde. Weitere Mitarbeiter werden im Übrigen per Stellenausschreibung gesucht.
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Gabi Knops-Feiler aus Leverkusen |
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