"Hahnenkaiser" regiert in Rheindorf
Spätkirmes des Geselligkeitsvereins
Leverkusen (gkf). Einmal mehr verwandelte sich der alte Kirmesplatz an der Unterstraße in Rheindorf-Süd in ein Zentrum bunten Treibens. Vier Tage feierte der Rheindorfer Geselligkeitsverein um Vorsitzenden Christian Boden dort seine 144. Spätkirmes. Die Veranstaltung, die Jahr für Jahr zahlreiche Menschen aus der Umgebung anzieht, bot abermals eine gelungene Mischung aus Abwechslung, Tradition und Unterhaltung.
Zum Auftakt der Feierlichkeiten am Freitagabend trafen sich Besucher bei bestem Sommerwetter zur „Rhingdörper Veedelsparty“ auf dem Festplatz. Zuvor wurde der Zachäus ausgegraben, in dessen Rolle Stefan Plomin bereits zum achten Mal schlüpfte. Erster Höhepunkt der Veranstaltung war zweifellos das Hahneköppen am Samstagabend. Drei Bewerber versuchten, mit verbundenen Augen ein Seil zu zerschlagen und somit symbolisch einen „Hahn“ zu erlegen. Die Stimmung war ausgelassen, die Zuschauer feuerten die Teilnehmer begeistert an. Letztlich konnte sich Achim Boden durchsetzen. Den entscheidenden Treffer landete er allerdings erst nach Mitternacht. „Das war unser bisheriger Zeitrekord“, bemerkte Christian Boden über den Sieg seines Vaters. Der 59-Jährige Werkstoffprüfer bei einer Leverkusener Firma war bereits 2009 Hahnenkönig. Nun trägt er ein Jahr den Titel „Hahnenkaiser“ und regiert für ein Jahr an der Seite von Ehefrau Hilla Boden.
Das Schürreskarrenrennen am Sonntag stand als zweiter Höhepunkt auf dem Programm. Trotz großer Hitze traten acht Teams gegeneinander an. Es galt, Geschicklichkeit und Schnelligkeit mit den einrädrigen Holzkarren unter Beweis zu stellen. Der sportliche Ehrgeiz und die Freude sorgten auch dabei für ausgelassene Heiterkeit. Alle Gruppen hatten ein Ziel: „Wir wollen Spaß haben“, waren sich die vier Frauen von den Rheindorfer Burgknappen einig. Die Idee war aus einer Bierlaune heraus im „Rheinischen Hof“ entstanden. Als „Hallebad-Kapp“ ging das weibliche Quartett an den Start. Als „Bierköniginnen“ versuchten Nora, Alex und drei weitere Freundinnen aus Rheindorf den Sieg bei ihrer Premierenteilnahme einzufahren. „Spaß ist uns natürlich wichtig. Aber auch dabei zu sein und zu gewinnen“, beschrieb Nora lachend. Die CDU war mit Rüdiger Scholz, Michaela Di Padova, Liam Bunk und Wolfgang Sasse zum wiederholten Mal mit von der Partie. Die Mitwirkenden vom Karnevalsverein „Jeckes Kirchjässchen“ warfen unterwegs sogar Kamelle. Unterdessen feuerten dutzende Zuschauer links und rechts entlang der 100 Meter langen Strecke „Op dem Jeesbock“ die Wettkämpfer an. Derweil versuchten diese, möglichst schnell und mit möglichst wenig Wasserverlust ihre Karren ins Ziel zu bringen. Das Geschehen am Wendepunkt war besonders kritisch. Denn dort mussten die Akteure wahlweise einen Schnaps oder ein Bier schlucken. Also war „Kondition am Glas“ ebenso gefragt. Nach insgesamt drei Stunden stand fest: Das Team „Aldegundis Downtown“ trug den Sieg davon. Die Gastgeber vom Geselligkeitsverein Germania Rheindorf belegten den zweiten Platz. Den dritten Rang mussten sich „Die Festers“ und der „Würfel-Club“ teilen.
Der 1880 gegründete Verein zählt aktuell nur noch 25 Mitglieder und sucht deshalb dringend nach Verstärkung. Vor allem um Nachwuchswerbung ging es deshalb auch bei der folgenden Aktion, zum ersten Mal ein Schürreskarrenrennen für Kinder anzubieten. Pänz sollten versuchen, mit speziellen, wesentlich kleineren Holzkarren einen Parcours zu meistern. Erst am vierten Tag klang das Fest mit Höhnerzupp-Essen aus, ehe der Zachäus erneut zu Grabe getragen wurde. Vereinsvorsitzender Christian Boden zeigte sich am Ende der Veranstaltung sehr zufrieden: „Es war wieder einmal eine großartige Kirmes mit vielen Leuten und bester Stimmung. Wir danken allen Helfern und Unterstützern, die dieses Fest möglich gemacht haben, und freuen uns schon auf das nächste Jahr.“
Weitere Bilder sind unter www.lokale-informationen.de zu sehen
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Gabi Knops-Feiler aus Leverkusen |
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