In Würde sterben
Stationäres Hospiz in Leverkusen geplant
Leverkusen - Schon lange gibt es in Leverkusen den Wunsch, ein stationäres
Hospiz zu gründen. Nun wird der Plan konkret: Das „Inte-grierte
Palliativzentrum PalliLev, getragen vom Regionalen Gesundheitsnetz
Leverkusen, in Kooperation mit dem ambulanten Hospiz Leverkusen und
dem Klinikum Leverkusen, möchte am 25. November in einer
Informationsveranstaltung um 17 Uhr im Saal Norhausen, Felderstraße
17 in Rheindorf, das Projekt vorstellen und über den Planungsstand
berichten.
Derzeit laufen Gespräche mit Investoren, die den Neubau errichten
sollen, die Suche nach einem geeigneten Standort ist in vollem Gange,
im Januar soll die Entscheidung fallen, wo das Hospiz gebaut werden
soll. Der Zeitplan ist straff: „Unser Ziel ist es, möglichst 2018
das Hospiz zu eröffnen“, erklärt Christoph Meyer zu Berstenhorst
vom Koordinationsteam des Ambulanten Palliativzentrums Leverkusen,
gemeinsam mit Lothar Scharfenberg. Der frühere Leiter des
evangelischen Altenheims in der Ulrichstraße in Opladen ist seit
November Projektleiter von PalliLev.
Die Palliativversorgung sei in Leverkusen gut und breit aufgestellt,
betont Christoph Meyer zu Berstenhorst – insbesondere bei der
ambulanten Betreuung von Schwerstkranken. Seit Anfang 2012 gibt es am
Klinikum Leverkusen die Palliativstation. Deren Ziel ist es, Patienten
mit eingeschränkter Lebenserwartung soweit zu stabilisieren, dass sie
ambulant betreut werden können. Was fehlt, ist ein stationäres
Hospiz. Ein Ort, an dem Schwerstkranke umsorgt und möglichst ohne
Schmerzen in Würde sterben können. Ihnen die verbleibende Zeit bis
zum Lebensende so angenehm wie möglich zu gestalten, ist die Aufgabe
eines Hospizes.
Der Bedarf sei da, weiß Christoph Meyer zu Berstenhorst, freie
Plätze sind in den umliegenden Hospizen nur schwer zu bekommen. Es
gibt lange Wartezeiten, doch Zeit zu warten, haben die Schwerstkranken
nicht. Hospize in der Nachbarschaft gibt es in Düsseldorf und
Bensberg, das nächst gelegene befindet sich in Köln-Longerich.
Ein stationäres Hospiz in Leverkusen soll diese Versorgungslücke
schließen, „PalliLev“ will alle Kräfte der palliativen und
hospizlichen Versorgung bündeln, so dass Schwerstkranke nur noch
einen Ansprechpartner haben. Zwölf Plätze sind in dem Hospiz
geplant, „wir wollen eine familiäre Atmosphäre“, betont Meyer zu
Berstenhorst, die Gäste sollen sich in ihrem letzten Zuhause
wohlfühlen.
Die Kosten der Palliativversorgung werden laut Meyer zu Berstenhorst
zu 95 Prozent von den Krankenkassen und der Pflegekasse übernommen.
Die restlichen fünf Prozent muss PalliLev übernehmen, daher soll am
25. November bei der Infoveranstaltung ein Förderverein gegründet
werden.
- Bettina Willumat
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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