Derby gegen den FC Köln
Kreuzbandriss zwingt Florian Wirtz zu langer Pause

Nationalspieler Florian Wirtz zog sich gegen den 1. FC Köln einen Riss des vorderen Kreuzbandes im linken Knie zu.  | Foto: Bayer 04
  • Nationalspieler Florian Wirtz zog sich gegen den 1. FC Köln einen Riss des vorderen Kreuzbandes im linken Knie zu.
  • Foto: Bayer 04

Leverkusen (me). Schlimmer als die 0:1 (0:1)-Niederlage im Rheinderby gegen den Nachbarn 1.FC Köln traf Bayer 04 am Sonntagnachmittag die schwere Verletzung seines Super-Talents Florian Wirtz. Der 18-jährige Nationalspieler, dem alle eine große Zukunft voraussagen und der jetzt schon Dreh- und Angelpunkt des Leverkusener Spiels ist, erlitt in der 28. Minute bei

einem Kontakt mit dem Kölner Abwehrspieler Luca Kilian an der Strafraumlinie einen Riss des vorderen Kreuzbands im linken Knie. Der Angriffs- und Mittelfeldspieler wird seiner Mannschaft mehrere Monate lang fehlen. Auch die Teilnahme an der Fußball-Weltmeisterschaft im Dezember erscheint zum jetzigen Zeitpunkt mehr als fraglich.

Bayer 04 könnte der jähe Verlust des Spielmachers die umkämpfte Qualifikation für die europäische Champions League kosten. So hoch ist Wirtz‘ Stellenwert für die Werkself inzwischen einzuschätzen.

Der Schock auf den Rängen und an der Seitenlinie war greifbar, als Florian Wirtz sich vor Schmerzen auf dem Rasen krümmte. Die größte Nachwuchshoffnung des deutschen Fußballs musste minutenlang behandelt werden, dann wurde Florian Wirtz vom Platz getragen.

Genesungswünsche aus ganz Deutschland und darüber hinaus erreichten den Jungprofi aus Pulheim noch am Samstagabend. Bundestrainer Hansi Flick war einer der ersten, die sich meldeten. „Florian Wirtz ist eines der größten Talente, das der deutsche Fußball in den letzten Jahren hervorgebracht hat. Daher waren wir alle spontan erst mal geschockt, als wir von seinem Kreuzbandriss erfuhren“, so der 57-Jährige Nationalcoach nach dem Telefongespräch. „Ich habe versucht, ihm Mut zuzusprechen. Er ist noch jung, er wird wieder mindestens genauso stark zurückkommen, da bin ich ganz sicher. Er bekommt von uns die volle Unterstützung.“

Zwei weitere Leverkusener Profis blieben am Sonntagnachmittag auf der Strecke. Jeremie Frimpong humpelte bereits in der 13. Minute mit einer Sprunggelenkverletzung vom Rasen, Odilon Kossounou blieb nach der Pause mit einer muskulären Verletzung in der Kabine.

Leverkusens Trainer Gerardo Seoane: „Das war ein bitterer Nachmittag für uns. Durch die drei Verletzungen und die Niederlage sind wir alle tief enttäuscht.“ Der Schweizer Chefcoach sagte aber auch: „Wir hatten trotz allem genügend Chancen, um ein Tor zu schießen. Wir müssen uns hinterfragen.“ Den Kölner Siegtreffer erzielte im übrigen der gerade erst eingewechselte Kingsley Schindler nach Vorarbeit von Dejan Ljubicic in der 67. Minute.

Der in der 64. Minute für den im Abschluss ebenfalls glücklosen Brasilianer Paulinho eingewechselte iranische Torjäger Sardar Azmoun, vor wenigen Wochen erst aus St. Petersburg nach Leverkusen geholt, hatte in der Schlussviertelstunde mehrfach den Ausgleich auf dem Fuẞ, scheiterte aber ebenso wie vor ihm Alario, Adli oder Diaby.

Der Werkself, immer noch Tabellendritter in der Bundesliga, blieb in dieser Woche nicht viel Zeit, die Niederlage im Derby und den Verlust von Florian Wirtz zu verkraften. Bereits am Donnerstagabend (nach Redaktionsschluss) stand in der Europa League das Rückspiel gegen Atalanta Bergamo auf dem Programm. Das Hinspiel in Italien hatten die Leverkusener eine Woche zuvor mit 2:3 verloren.

In der Bundesliga wartet auf Bayer 04 am Sonntag um 17.30 Uhr das Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg.

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RAG - Redaktion

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