Ehrung für einen Immi
Bruno-Kisch-Weg eingeweiht
LINDENTHAL - An den Träger eines großen Namens erinnert ein junges
Straßenschild im Schatten der Universität zu Köln. Die Lindenthaler
Bezirksbürgermeisterin Helga Blömer-Frerker enthüllte das neue
Schild des Bruno-Kisch-Wegs.
Der international anerkannte Kardiologe war am 28. August 1890 in Prag
als ein „kleiner“ Cousin des etwas berühmteren Egon Erwin Kisch,
der als Journalist auch unter dem Titel „Der rasende Reporter“
bekannt ist, geboren worden. Bruno Kisch, ein aktives Mitglied der
jüdischen Gemeinde in Köln, ging im Jahr 1938 nach New York in die
Emigration. Am 12. August verstarb er in Bad Nauheim. Begraben liegt
er in Jerusalem.
Bereits 2014 hatte die Bezirksvertretung Lindenthal die Benennung des
Bruno-Kisch-Wegs beschlossen. Helga Blömer-Freker erklärte: „Das
Schicksal von Professor Bruno Kisch soll in das kollektive
Gedächtnis, zumindest der Kölnerinnen und Kölner, übergehen.“
Nun verläuft der Fußgängerweg von der Bus-Haltestelle
„Wiso-Fakultät“ an der Bachemer Straße über die Wiesen entlang
der Rückseite des Hauptgebäudes der Universität zu Köln. Dort gilt
Bruno Kisch als Begründer der Biochemie. Der Mediziner und
Naturwissenschaftler habilitierte als aktiver Sanitätsoffizier im
Jahr 1918 in Köln. Bereits 1922 wurde er außerordentlicher
Professor. Als Privatmann sammelte Bruno Kisch Kunst, schrieb Gedichte
und organisierte Ausstellungen zur jüdischer Kunst. Im Dritten Reich
verlor Kisch nach dem Entzug der Lehrerlaubnis im Jahr 1934 und dem
folgenden Verbot seiner kardiologischen Praxis jegliche
Lebensgrundlage. Bruno Kisch engagierte sich stark in der jüdischen
Gemeinde und half auch jungen Juden, sich auf dem Weg aus dem
nationalsozialistischen Deutschland ins Exil mit entsprechenden
Bildungsangeboten vorzubereiten.
Professor Horst Matzerath, ehemaliger Direktor des
NS-Dokumentationszentrums, war zur Vorbereitung einer Ausstellung
über das jüdische Leben in Köln im Jahr 1988 erstmals auf Bruno
Kisch aufmerksam geworden. Er sieht in Kisch einen „Versöhner und
Mahner“: „Kisch hat seinen Frieden mit Deutschland gemacht.“
Auch in den USA organisierte Kisch noch Ausstellungen zur deutschen
Kultur, wie 1949 über Goethe als Naturwissenschaftler. Bei seinem
ersten Nachkriegsbesuch 1952 in Köln sei Kisch erschüttert über die
Zerstörungen der trotz allem geliebten Stadt gewesen.
Michael Rado aus dem Vorstand der Synagogen-Gemeinde Köln freute sich
über die Ehrung für den „echten Immi“, der aktiv in Beruf,
Gesellschaft und Gemeinde wirkte. Kisch bedeute im Ungarischen
eigentlich „klein“. Über Bruno Kisch sagte Rado: „Er war ein
großer Mann. Und es gebührt ihm alle Ehre.“An den Träger eines
großen Namens erinnert ein junges Straßenschild im Schatten der
Universität zu Köln. Die Lindenthaler Bezirksbürgermeisterin Helga
Blömer-Frerker enthüllte das neue Schild des Bruno-Kisch-Wegs. Der
international anerkannte Kardiologe war am 28. August 1890 in Prag als
ein „kleiner“ Cousin des etwas berühmteren Egon Erwin Kisch, der
als Journalist auch unter dem Titel „Der rasende Reporter“ bekannt
ist, geboren worden. Bruno Kisch, ein aktives Mitglied der jüdischen
Gemeinde in Köln, ging im Jahr 1938 nach New York in die Emigration.
Am 12. August verstarb er in Bad Nauheim. Begraben liegt er in
Jerusalem.
Bereits 2014 hatte die Bezirksvertretung Lindenthal die Benennung des
Bruno-Kisch-Wegs beschlossen. Helga Blömer-Freker erklärte: „Das
Schicksal von Professor Bruno Kisch soll in das kollektive
Gedächtnis, zumindest der Kölnerinnen und Kölner, übergehen.“
Nun verläuft der Fußgängerweg von der Bus-Haltestelle
„Wiso-Fakultät“ an der Bachemer Straße über die Wiesen entlang
der Rückseite des Hauptgebäudes der Universität zu Köln. Dort gilt
Bruno Kisch als Begründer der Biochemie. Der Mediziner und
Naturwissenschaftler habilitierte als aktiver Sanitätsoffizier im
Jahr 1918 in Köln. Bereits 1922 wurde er außerordentlicher
Professor. Als Privatmann sammelte Bruno Kisch Kunst, schrieb Gedichte
und organisierte Ausstellungen zur jüdischer Kunst. Im Dritten Reich
verlor Kisch nach dem Entzug der Lehrerlaubnis im Jahr 1934 und dem
folgenden Verbot seiner kardiologischen Praxis jegliche
Lebensgrundlage. Bruno Kisch engagierte sich stark in der jüdischen
Gemeinde und half auch jungen Juden, sich auf dem Weg aus dem
nationalsozialistischen Deutschland ins Exil mit entsprechenden
Bildungsangeboten vorzubereiten.
Professor Horst Matzerath, ehemaliger Direktor des
NS-Dokumentationszentrums, war zur Vorbereitung einer Ausstellung
über das jüdische Leben in Köln im Jahr 1988 erstmals auf Bruno
Kisch aufmerksam geworden. Er sieht in Kisch einen „Versöhner und
Mahner“: „Kisch hat seinen Frieden mit Deutschland gemacht.“
Auch in den USA organisierte Kisch noch Ausstellungen zur deutschen
Kultur, wie 1949 über Goethe als Naturwissenschaftler. Bei seinem
ersten Nachkriegsbesuch 1952 in Köln sei Kisch erschüttert über die
Zerstörungen der trotz allem geliebten Stadt gewesen.
Michael Rado aus dem Vorstand der Synagogen-Gemeinde Köln freute sich
über die Ehrung für den „echten Immi“, der aktiv in Beruf,
Gesellschaft und Gemeinde wirkte. Kisch bedeute im Ungarischen
eigentlich „klein“. Über Bruno Kisch sagte Rado: „Er war ein
großer Mann. Und es gebührt ihm alle Ehre.“
Redakteur/in:Michael Offizier aus Köln |
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