„Ekelhafte“ Zustände auf der Wiese
Reicht ein Appell an die gegenseitige Rücksichtnahme?
![Interessenkonflikte zwischen Hundebesitzern und Familien gibt es auch auf dem Lortzingplatz. | Foto: Hermans](https://media04.rheinische-anzeigenblaetter.de/article/2024/12/04/7/1134667_L.jpg?1733310838)
- Interessenkonflikte zwischen Hundebesitzern und Familien gibt es auch auf dem Lortzingplatz.
- Foto: Hermans
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Verwaltung möchte keine Hundewiese im Lortzingpark einrichten.
von Hans-Willi Hermans
Als teils „sehr ekelhaft“ bezeichnet ein Anwohner die Zustände auf dem Lortzingpark. Am nördlichen und südlichen Ende der kleinen Grünanlage befindet sich jeweils eine Spielfläche, für Hunde gilt dort: betreten verboten. Doch dazwischen liegt eine Rasenfläche, auf der auch Hunde an der Leine mitgeführt werden dürfen. Nach Beobachtungen des Anwohners werden hier „mehr als 50 Hunde aus den umliegenden Wohngebieten, teilweise mehrfach täglich“ Gassi geführt. Auch wenn die meisten Besitzer Hundekotbeutel mitführten, verblieben Rückstände auf der Wiese, die von Kindern gern zum Spielen und Krabbeln genutzt werde.
Der Anwohner möchte für klare Verhältnisse sorgen und schlägt vor, diese Wiese ausdrücklich als Hundewiese zu beschildern und durch einen Zaun klar von den Spielplätzen abzugrenzen. Der Ausschuss für Bürgerbeteiligung, Anregungen und Beschwerden allerdings, an den sich der Bürger gewandt hatte, erteilte eine Absage. Eine Beschilderung, die etwa auf das Gebot zur Entsorgung oder auf die Leinenpflicht hinweist, bringe nicht viel, weil Hinweisschilder „lediglich einen geringen Einfluss auf das Verhalten der Menschen“ hätten. Ohnehin bestehe ja die Pflicht zur Entsorgung von Hundekot, an diese Vorgabe hielten sich „gewissenhafte Hundehalter“ auch ohne Schilder.
Außerdem könnte durch diese Hinweisschilder der Eindruck entstehen, diese Gebote gölten lediglich auf speziell ausgewiesenen Flächen. Doch „Hundewiesen in dem Sinne, dass die Wiese nur für Hundehalter und ihre Tiere zur Verfügung stehen, gibt es nicht“, heißt es in der Mitteilung. Auch die Hundefreilaufflächen dienten ja den Erholungszwecken hundeloser Menschen, Hundekot müssen die Halter auch dort entfernen. Eine Umzäunung würde den falschen Eindruck erwecken, diese Flächen seien der Öffentlichkeit entzogen.
Immerhin will das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen im nördlichen Teil des Parks nun ein weiteres Spielplatz-Schild aufstellen. Flächen will erweitern. Ansonsten gelte: „Letztlich kann immer nur an die Rücksichtnahme der Bürger untereinander appelliert werden.“
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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