Forschen mit der Rätselbox
TuWaS! fördert naturwissenschaftlichen Unterricht
Weiden - (bn) Sinan und Philipp sind konzentriert bei der Sache. Der Neun- und
der Zehnjährige sitzen im Forscherraum der Albert-Schweitzer-Schule
und tüfteln gerade aus, welche Anschlüsse der Rätselbox einen
Stromkreis schließen, und welche nicht. Systematisch gehen beide die
Möglichkeiten durch und notieren ihre Ergebnisse. Den anderen Kindern
der 4b ergeht es ähnlich.
Man benötigt keine großen pädagogischen Kenntnisse, um schnell zu
erkennen, dass den Kindern der Unterricht sichtlich Spaß macht.
„Elektrische Stromkreise“ ist eine von acht
naturwissenschaftlichen Unterrichteinheiten, die von der Initiative
„TuWaS! - Technik und Naturwissenschaften an Schulen“ für
Grundschulen kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Im Sachunterricht
bauten die Kinder einfache elektrische Stromkreise, untersuchten, wie
eine Glühlampe aufgebaut ist, welche Dinge als Leiter und Nichtleiter
von Strom gelten, und welcher Unterschied zwischen Reihen- und
Parallelschaltungen bestehen. Zudem befassten sich die Pänz mit der
Funktion von Schaltern, den Eigenschaften von Dioden, sie lernten
Schaltpläne zu lesen und zu zeichnen und wendeten ihr Wissen
schließlich an beim Bau einer Tschenlampe, und verkabelten ein
Kartonhaus nach selbst angefertigten Plänen.
Ganz offensichtlich weckt der Unterricht bei den Kindern das Interesse
für Technik und Naturwissenschaften. Im Jahre 2008 startete die
Industrie- und Handelskammer zu Köln das Projekt TuWaS und ist
mittlerweile an mehr als 100 Grund- und weiterführenden Schulen in
der Region präsent. Diese binden die erprobten Unterrichtseinheiten
in den Lehrplan ein.
Jede Einheit, so TuWaS-Kordinatorin Sylvia Hüls, bietet
Experimentiermaterial für die Gruppenarbeit von 30 Schülern, dazu
Lehrer- und Schülerhandbücher. Das Material ist konzipiert für 16
Lektionen, die aufeinander aufbauen. Am Ende des Schuljahres wird die
jeweilge Einheit wieder abgeholt, gewartet, aufgefüllt und wieder den
Schulen zur Verfügung gestellt. Und die Rückmeldung der Schulen
seien durchweg positiv. Auch deshalb, weil die Lehrer ganztägig von
TuWaS für den Unterricht fortgebildet werden. Hüls: „Das
durchdachte Konzept funktioniert. Dass es so angenommen werden kann,
liegt auch an der Unterstützung durch die heimische Wirtschaft. So
unterstützt das Unternehmen Lanxess die Einheit „Elektrische
Stromkreise“. Dr. Silke Jansen, Leiterin der
Lanxess-bildungsinitiative: „Die Schüler von heute sind die
Fachkräfte von morgen. Mit seinem Engagement bei TuWaS möchte
Lanxess die Kinder ermutigen, die Zukunft der Wirtschaft
mitzugestalten.“
Bis dahin ist es für die Grundschüler allerdings noch ein weiter
Weg. In der Albert-Schweitzer-Schule kommt das naturwissenschaftliche
Projekt gut an. Schulleiterin Clementine Beier: „Die Verbindung von
Lehrerfortbildung und der Lieferung des Materials mit der Wartung ist
für uns perfekt. Unsere Lehrerinnen waren nach der Fortbildung so
begeistert von dem Konzept, dass sich dies direkt auf die Kinder
überträgt.“ Stimmt. Philipp möchte Forscher werden, aber Sina
doch lieber Profifußballer, Pina Tierärztin und Sophie Reporterin.
- Holger Bienert
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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