Ukraine-Kriegsvertriebene
Aufnahmebereitschaft der Familien gelobt
Eine Welle der Hilfsbereitschaft: Bis Mittwoch kamen fast alle Ukraine-Kriegsvertriebene privat in Familien unter. Die Stadtverwaltung hilft direkt, gibt Tipps und bemüht sich um weitere Quartiere, Die Migrantenunterkunft an der Friedrich-Wilhelm-Straße erreicht rasch ihre Kapazitätsgrenzen.
Mechernich (red). Pro 100.000 Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine nimmt die Stadt Mechernich 50 bei sich auf. „Das ist noch zu schaffen“, konstatiert die zur Zeit mit der Flüchtlingsunterbringung betraute Fachbereichsleiterin Silvia Jambor. Und die Mechernicher helfen, wo sie können.
Bis Mittwochmittag waren 43 Kriegsflüchtlinge eingetroffen – und ausnahmslos privat bei Familien im Stadtgebiet untergekommen. Am Nachmittag traf ein Shuttlebus mit ukrainischer Flagge in der Frontscheibe aus Köln mit weiteren 20 Menschen ein – sie kamen in die Migrantenunterkunft im früheren Casino in der Friedrich-Wilhelm-Straße.
Dort sollen auch noch vor dem Wochenende weitere 20 Flüchtlinge eine zwischenzeitliche Heimat finden, die die Mitarbeiterinnen des Fachbereichs Jugend und Soziales im Wege der Amtshilfe vom Regierungspräsidenten in Arnsberg übernehmen.
Die Freiwillige Feuerwehr Mechernich war bei einer kreisweiten Aktion der Feuerwehren am Mittwoch dabei, weitere Familien, die die umkämpfte Ukraine verlassen haben, an der polnischen Grenze zu übernehmen und an den Bleiberg zu bringen.
Die Freikapazitäten in der Migrantenunterkunft des Bundes in Mechernich betrug zu dem Zeitpunkt noch 90, aber es sei abzusehen, dass diese Zahl noch vor dem Wochenende überschritten wird, so die Fachbereichs- und Ordnungsamtsleiterin.
Große Aufnahmebereitschaft
„Wir suchen weitere Privatquartiere und arbeiten an weiteren kommunalen Unterbringungsmöglichkeiten“, so Silvia Jambor. Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick lobte am Dienstag in einer Sitzung des Mechernicher Hauptausschusses in Kommern die Aufnahmebereitschaft Mechernicher Familien. Wer Flüchtlinge privat aufnehmen möchte, soll sich im Rathaus bei Angelika Franz, (02443) 49-4318, a.franz@mechernich.de, oder Sabine Bel, (02443) 49-4311, s.bel@mechernich.de, melden.
Silvia Jambor rät privaten Quartiergebern und Flüchtlingen zu einigen wichtigen Verhaltensregeln: „So ist eine Meldung beim Einwohnermeldeamt/Bürgerservice der Stadtverwaltung unerlässlich. Die Menschen werden registriert, werden Teil des Unterstützungsprozesses durch den Staat, bekommen Anträge auf Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis, die sie beim Ausländeramt des Kreises einreichen.“
„Wer privat Flüchtlinge aus der Ukraine bei sich aufgenommen hat, sollten die Menschen im Bürgerservice auch im Nachhinein anmelden, um gegebenenfalls einen Anspruch auf Leistungen zu erhalten“, rät die Stadtverwaltung. Für die Anmeldung bei der Meldebehörde ist grundsätzlich ein Identitätsdokument (Reisepass, Ausweisdokument oder vorläufiges Ausweisdokument) und eine Wohnungsgeberbestätigung (Link: Wohnungsgeberbestaetigung_lay4.pdf (mechernich.de) vorzulegen.
Briefkästen zusatzbeschriften
Silvia Jambor: „Im Bürgerservice erhalten Sie dann bei der Anmeldung automatisch einen Antrag für die Aufenthaltserlaubnis, der beim Ausländeramt des Kreises Euskirchen einzureichen ist und ein Merkblatt zum Antrag auf Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis gem. § 24 Aufenthaltsgesetz (AufenthG) und gegebenenfalls einen Antrag auf Arbeitserlaubnis.“
Sofern die Betroffenen weitere Sozialleitungen beantragen, werden die zuständigen Stellen unter Umständen noch weitere Unterlagen verlangen. Eine weitere Bitte richtet Fachbereichsleiterin Jambor an die deutschen privaten Gastgeber: „Beschriften Sie Ihren Briefkasten zusätzlich mit den Namen ihrer Gäste, damit Behördenpost sicher ankommt.“
Weil nun laufend neue Ukraine-Flüchtlinge ankommen, bittet die Stadt um eine vorherige Online-Terminanmeldung beim Einwohnermeldeamt/Bürgerservice unter https://termine-reservieren.de/termine/mechernich/
Redakteur/in:Holger Slomian aus Pulheim |
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