Betreten verboten
Gefahr ist nicht gebannt

Das Waldgebiet um die Mechernicher Bleibergkaserne bleibt bis auf Weiteres für Wanderer und Spaziergänger gesperrt. Darauf weist die Stadt Mechernich nun erneut hin.  | Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
  • Das Waldgebiet um die Mechernicher Bleibergkaserne bleibt bis auf Weiteres für Wanderer und Spaziergänger gesperrt. Darauf weist die Stadt Mechernich nun erneut hin.
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Die Schilder sind unmissverständlich. „Achtung Bergschadensgebiet“ steht darauf. Darunter dann noch in roten Lettern: „Lebensgefahr.“ Weil die Sperrungen und Hinweise gut drei Jahre nach der Flut nicht mehr ganz so ernst genommen werden, weist die Mechernicher Stadtverwaltung nun erneut auf die Gefahren im Waldgebiet zwischen Bleibergkaserne und der Wohnbebauung am Kiefernwerg hin.

Mechernich (lk). Im Zuge der starken Regenfälle, insbesondere im Bereich des Altbergbaus zwischen Kaserne und Altem Sportplatz Breitenbenden, ist es mehrfach zu Einbrüchen stillgelegter Bergwerksstollen durch Unterspülungen gekommen“, teilt die Stadtverwaltung. Sie hat ein absolutes Betretungsverbot für das Areal herausgegeben.

In der Nähe der Hochhäuser in der Hardt, der so genannten „Papageiensiedlung“, war es bei der Flutkatastrophe zu mehreren Geländeeinbrüchen gekommen. Diese und andere offene Absenkungen wurden inzwischen verfüllt, Bohrungen zur Prüfung der Standfestigkeit des Geländes wurden in Teilbereichen durchgeführt. Freigegeben ist das Bergschadensgebiet, ein beliebtes Spazier- und Wanderterrain, allerdings noch nicht.

Constantin Hochgürtel, zuständiger Teamleiter des Ordnungsamts, betont: „Die Gefahr von spontanen Absenkungen durch Unterspülungen der Stollenanlagen ist zu groß. Wir warnen eindringlich davor, die Bereiche zu betreten.“ Die Arbeiten zur Sicherung des Geländes gehen derweil in enger Abstimmung mit dem Bergamt der Bezirksregierung Arnsberg, der Bundeswehr und der Bundesimmobilienverwaltung weiter. „Jede Bohrung im Bereich der Wege ist ein Treffer“, berichtet Constantin Hochgürtel von den aufwendigen Arbeiten. Insgesamt seien bereits rund 500 Tonnen Dämmer in den Untergrund gepumpt worden. Das sind ist ein Spezialbaustoff, mit dem umweltgerechte Verfüllungen von Hohlräumen möglich sind. „Um wirklich alles zu sichern, werden die Bohrraster immer enger gesetzt“, so der städtische Mitarbeiter. Daher seien erst 100 der rund 500 Meter Weg bearbeitet worden.Weil der Aufwand so hoch ist, kann die Stadt auch noch nicht genau absehen, wie lange die Sperrungen in diesem Bereich aufrechterhalten werden müssen. Es besteht die Hoffnung, dass die 100 bis 200 Meter in Richtung Betriebsgelände von Schäfer Reisen nicht mehr ganz so aufwendig in der Verfüllung sein werden.

„Aber auch das sind nur ungesicherte Prognosen“, so Constantin Hochgürtel. In jedem Falle wird eine mögliche Freigabe sich nur auf die Wege beziehen können. Die Waldflächen außerhalb der Wege bleiben voraussichtlich dauerhaft gesperrt.

Derweil wurde das Gebiet auf der anderen Seite der Bleibergstraße im Juni vergangenen Jahres bereits wieder für Wanderer freigegeben. Dort befindet sich der Bergbaukundliche Wanderpfad von Eifelverein und Bergbaumuseum mit bedeutenden Sehenswürdigkeiten wie dem Buchholzbacher und Baltesbendener Weiher, Malakowturm und Fuß des Langen Emil. Auch mehrere „Eifelschleifen“, ausgewiesene Wanderrundwege entlang des berühmten „Eifelsteigs“, führen durch das Bergschadensgebiet. In diesem Bereich besteht keine akute Gefahr mehr. Dennoch sollen grundsätzlich nur die ausgewiesenen Wege benutzt werden.

Redakteur/in:

Lars Kindermann aus Rhein-Erft

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