Gedenkstein
Stein mit Ecken und Kanten

Ein Blick in die Runde unter anderem mit Witwe Rita Schumacher, Dr. Peter Kramp, Prof. Dr. Klaus Grewe, Landratsvertreter Achim Blindert und Ex-Staatssekretärin Marion Gierden-Jülich (v.l.).  | Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
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  • Ein Blick in die Runde unter anderem mit Witwe Rita Schumacher, Dr. Peter Kramp, Prof. Dr. Klaus Grewe, Landratsvertreter Achim Blindert und Ex-Staatssekretärin Marion Gierden-Jülich (v.l.).
  • Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

An seinem 80. Geburtstag, fast ein Jahr nach seinem Tod, enthüllten Kreis und NRW-Stiftung an der Blankenheimer Süntelbuche einen Gedenkstein für den Mechernicher „Eifel-Papst“ Professor Dr. Wolfgang Schumacher.

Mechernich/Blankenheim (lk). Im Beisein zahlreicher Freunde und Weggefährten und Familienmitgliedern wurde an der Süntelbuche bei Blankenheimerdorf ein Gedenkstein für den verstorbenen Geobotaniker und Naturschützer Professor Dr. Wolfgang Schumacher aus Mechernich eingeweiht.

Es sprachen Harry Kurt Voigtsberger, ehemaliger Präsident der NRW-Stiftung, LVR-Landesdirektor und ehemaliger NRW-Wirtschaftsminister sowie Landrat Markus Ramers.

Unter den Gästen befanden sich auch Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, der bei Schumacher promoviert hatte, Bürgermeisterin Jennifer Meuren (Blankenheim), die Altbürgermeister Alois Sommer (Schleiden) und Wilfried Pracht, die frühere Staatssekretärin Marion Gierden-Jülich und ihr Mann, Ex-Landtagsabgeordneter Urban Josef Jülich sowie der Archäologe Professor Dr. Klaus Grewe.

Mit Applaus begrüßt wurden auch Ulrike Glaubitz, die Steinmetzin des Rheinischen Freilichtmuseums Kommern, die den Stein zurechtgemacht und beschriftet hatte sowie Museumsdirektor Dr. Carsten Vorwig und Regionalbotschafter Ralf Sawatzki von der NRW-Stiftung, der die Gedenksteinaktion für „Eifel-Papst“ Professor Schumacher überhaupt erst initiiert und möglichgemacht hatte.

Der Stein stammt aus dem Steinbruch der Familie Caspers in Schuld/Ahr, besteht aus Eifeler Grauwacke und zeichne sich „genauso wie er durch Ecken, Kanten, Rundungen und Gewicht aus“, so der gebürtige Allgäuer Harry Kurt Voigtsberger, dem Wolfgang Schumacher einst zu seiner Überraschung blühende Enzianwiesen im Seidenbachtal und die berühmte Süntelbuche in Blankenheimerdorf bei einer Wanderung vorgeführt hatte.

Zur Steinweihung an dem Tag, an dem Wolfgang Schumachers 80. Jahre alt geworden wäre, blühte rings um den Ort die Herbstzeitlose. Markus Ramers versprach, der Kreis werde an Ort und Stelle auch noch eine Ruhebank zum Verweilen aufstellen.

„Ohne Wolfgang Schumacher müsste die Geschichte des Naturschutzes in Nordrhein-Westfalen, wahrscheinlich in ganz Deutschland umgeschrieben werden“, so Harry Voigtsberger. Der frühere Volksschullehrer in Blankenheim und spätere Hochschulprofessor sei der Erfinder des Vertragsnaturschutzes durch Landwirte gewesen, ein Modell, das zahlreiche Nachahmer in der Republik fand.

Schumacher, der selbst mit der Landwirtstochter Rita aus Gilsdorf bei Nöthen verheiratet war, habe ein Händchen im Umgang mit den Bauern gehabt, so auch Landrat Ramers. Ein früherer Bauernverbandspräsident habe dies dem gebürtigen Antweilerner einmal launisch attestiert: „Sie überzeugen uns von Sachen, von denen wir gar nicht überzeugt werden wollen!“

Mit seiner Emeritierung habe Schumacher in Sachen Naturschutz „erst richtig losgelegt“, so Voigtsberger. „Niemand hat den Menschen in der Nordeifel und im Rheinland so sehr das Bewusstsein für die Notwendigkeit des Erhalts von seltener Flora und Fauna geschärft wie der Geobotaniker Professor Dr. Wolfgang Schumacher aus Antweiler“, heißt es in einem redaktionellen Nachruf auf den Mann, der im Mai 1944 in Antweiler geboren wurde und dort aufwuchs. Schumacher starb im vergangenen Herbst im Mechernicher Hospiz „Stella Marius“ des Ordo Communionis in Christo. Er hinterließ Ehefrau Rita, zwei Söhne und drei Enkeltöchter.Rita Schumacher dankte an der Süntelbuche allen, die mit dazu beitrügen, dass er und sein Werk nicht vergessen würden. Er sei Eifeler von Geburt und aus Überzeugung gewesen, und es werde ihn über die Schwelle des Grabes freuen, dass so viele in diesem Landstrich sein Erbe fortsetzen.

Ein Blick in die Runde unter anderem mit Witwe Rita Schumacher, Dr. Peter Kramp, Prof. Dr. Klaus Grewe, Landratsvertreter Achim Blindert und Ex-Staatssekretärin Marion Gierden-Jülich (v.l.).  | Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Ein Blick in die Runde unter anderem mit Witwe Rita Schumacher, Dr. Peter Kramp, Prof. Dr. Klaus Grewe, Landratsvertreter Achim Blindert und Ex-Staatssekretärin Marion Gierden-Jülich (v.l.).  | Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Redakteur/in:

Lars Kindermann aus Rhein-Erft

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