Michael Mertes „Zyklen der Macht“
Dank Jakob Christian Adam Stiftung konnte ein hervorragender Schriftsteller und Redner gewonnen werden

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Von Manfred Görgen

Meckenheim/Bonn. Der Jakob Christian Adam Stiftung und dem Seniorenhaus St. Josef in Meckenheim an der Kirchfeldstraße ist es zu verdanken, dass jüngst zu einem hervorragenden und hochkarätig besetzten Vortrag mit sich anschließenden Sekt & Flying Buffet unter dem Motto des bekannten Bonner Autors Michael Mertes: „Zyklen der Macht“ – Leader-Chip, Macht und Menschen eingeladen werden konnte.
Passend dazu sich eine Ausstellung mit zahlreichen Karikaturen bundesdeutscher Persönlichkeiten aus der Politik anbot, die noch einige Tage bewundert und mit zuweilen leichtem Schmunzeln angesehen werden darf.

Ein nicht direkt so gewolltes, aber dennoch gut und perfekt zusammenpassendes Event.

Mit den einleitenden Schriften wie „Zugespitzt“ die Kanzler, angefangen von Konrad Adenauer bis Angela Merkel in der Karikatur.

Sie spiegeln Charaktere und Zeitgeschichte, gleichzeitig aber auch den Wandel der Bildsprache.

Doch zurück zu Michael Mertes mit den Fragen wie: „Warum klammern sich Menschen an die Macht?“
Wie lässt sich ein geordneter Machtwechsel garantieren und sind Amtszeitbegrenzungen sinnvoll?
Diese und andere Fragen hätten vermutlich nicht besser beantwortet werden können als dem bei „Who´s Who zuzuordnen und renommierten Bonner Michael Mertes, Verfasser nicht nur mehrerer Bücher. Der Bonner (Wachtberg) Michael Mertes war unter anderem Ministerialdirektor im Bundeskanzleramt und beantwortete jüngst vor einer Schar interessierter Zuhörern nach einem 45minütigen Vortrag diese und weitere Fragen vor dem Hintergrund seiner zahlreichen eigenen Erfahrungen in der Bundes- und Landespolitik.

Michael Mertes beschreibt nicht nur in seinem bei Bouvier 2021 erschienenen über 200seitigen Bestseller sehr fundiert und fachkundig die „Zyklen der Macht“, von Aufbruch und Niedergang in der Republik seit 1949.
Im Grunde genommen sei dies nichts weniger als eine Handlungsanleitung für Olaf Scholz, wie unter anderem in der Süddeutschen Zeitung zu lesen war.

Jüngst fand sich der bekannte Buchautor Michael Mertes auf Einladung der Stiftung und Rechtsanwalt Christoph Konopka zu einem Vortrag ein, der bei allen Beteiligten Zuhörern in der Kapelle großen Anklang und Zuspruch fand.

Die Vita Michael Mertes scheint fast endlos zu sein:

Staatssekretär für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien, Bevollmächtigter des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bund. Geboren am 26.März 1953 in Bonn römisch-katholisch und seit 1978 verheiratet mit Barbara Rembser-Mertes sind beide stolze Eltern von vier Kinder (geb. 1980, 1984, 1987, 1990).
Kindheit und frühe Jugend erlebte Michael Mertes in Marseille, Paris und Moskau. Im Jahr 1972 machte er sein Abitur (altsprachlich) in Bonn-Bad Godesberg. War Mertes von 1972-1974 Zeitsoldat, absolvierte eine Ausbildung zum Reserveoffizier. Folgte von 1974-1980 ein Jurastudium in Bonn, Tübingen und an der London School of Economics and Political Science.

Folgten Erstes und zweites Juristische Staatsexamen.

Ab 1981 war der Bonner Mertes Bundestagsassistent von Carl Otto Lenz, MdB, ab 1984 beim Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung: Vertragsreferent sowie 1984-1986 im Bundeskanzleramt: Personalreferat, Kultur- und Kirchenreferat.

Von 1986 bis 1987 dann im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit: Leiter des Ministerbüros. Von 1987-1993 im Bundeskanzleramt als Leiter des Redenschreiberreferats tätig und von 1993-1994 im Bundeskanzleramt: Leiter der Planungsgruppe; Ministeria ldirigent. Folgte 1995-1998 beim Bundeskanzleramt Michael Mertes als Leiter der Planungs- und Kulturabteilung; Ministerialdirektor.
Wenngleich im November 1998 die Versetzung in den „einstweiligen Ruhestand“ folgte, war dies noch lange kein Stillsitzen, denn von Dezember 1998-2002 arbeitete Mertes in der Redaktion des „Rheinischer Merkur“, wurde Stellvertretender Chefredakteur und zugleich Ressortleiter Innenpolitik und danach Außenpolitik.
Von 2003-Juli 2006 Partner beim Politikberatungsunternehmen „dimap consult“, ab August 2006 Staatssekretär für Bundes- und Europaangelegenheiten und Bevollmächtigter des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bund und ab Januar 2008 zusätzlich Staatssekretär für Medien.

Michael Mertes nahm das Ende der Ära Merkel zum Anlass für einen Essay über Dynamik und Stagnation, Aufstieg und Niedergang in der Politik:

Was die Frauen und Männer kürzlich in der Kapelle des St. Josef Hauses beim Vortrag von Michael Mertes zu hören bekamen, war unter anderem mit Fragen verbunden: Wie kommt es zur Erosion von Macht? Wann und wie sollte der Abschied von der Macht vollzogen werden? Sind Amtszeitbegrenzungen sinnvoll? Eingebettet die Erörterung dieser Fragen in Reflexionen über das Verhältnis von Macht und Führung, Amt und Person, Konflikt und Konsens, über die Psychologie der Macht und die Versuchung der Politik, ihre spezifische Verantwortung auf Experten abzuwälzen.

In einer Rezensionsnotiz in der Süddeutsche Zeitung vor gut einem Jahr: Der Politikforscher Werner Weidenfeld rät Olaf Scholz dringend zur Lektüre von Michael Mertes' Buch. Mertes biete laut Weidenfeld nicht nur eine sagenhafte politikwissenschaftliche, historische und philosophische Expertise. Er weiß als Kohls ehemaliger Ghostwriter und Sohn von Alois Mertes auch, wie die Zyklen der Macht laufen und wie sich auch ein neuer, leiser Bundeskanzler darauf zu seinem Vorteil ein Grooven kann.

Als praktisches Lehr- und Zauberbuch empfiehlt Weidenfeld den Band und als Weg zum Amtserhalt. Die und noch viel mehr konnten die Besucher des Vortrages in Meckenheim ausführlich lauschen.

Wie schnelllebig, manchmal lang, zuweilen kurz Aufstieg und Niedergang in der Politik sein können.
Wie es zur Macht kommt. Wann und wie ein Abschied von der Macht vollzogen werden sollte. Wurde über auch über die derzeit vieldiskutierte „Amtszeitbegrenzung“ debattiert und die Frage der Sinnvollen gestellt. Aber auch über die Psychologie der Macht und die Versuchung der Politik, ihre spezifische Verantwortung auf Experten abzuwälzen.

Mertes hat seine mit eigenen Beobachtungen aus Zentren der Macht mehr als vortrefflich und auf den Punkt gebracht, beschrieben. Hat Mertes bislang seinen Blick auch nicht nur auf Deutschland, sondern zusätzlich auf andere Länder des Westens gerichtet und beschrieben.

Der 1953 geborene Michael Mertes ist Jurist, lebt in Wachtberg bei Bonn und arbeitete unter anderem als Journalist mit Schwerpunkt Außen- und Europapolitik. Im Übrigen leitete er auch noch von 2011 bis 2014 das Auslandsbüro Israel der Konrad Adenauer Stiftung mit Sitz in Jerusalem.

Nach diesem sehr aufschlussreichen Vortrag sorgten zwei Mitglieder von „CAYU“- World Music Bonn mit Eva Henneken und John Hay mit Gesang, Gitarre und Geige für entspannende Unterhaltung.

Und nicht nur dafür bedankten sich beim Rundgang durch die Karikaturenausstellung im Namen der Stiftung Christoph Konopka und der verantwortliche Leiter des St. Josef Hauses Pollmann sehr herzlich. Text und fotos Copyright Manfred Görgen /mg

LeserReporter/in:

Manfred Görgen aus Bad Münstereifel

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