Flüchtlinge
Kapazitäten sind begrenzt

Bürgermeister Holger Jung (M.) gab zusammen mit Peter Hauck, Rektor der Hauptschule und Grundschulleiterin Barbara Bienentreu einen Überblick, wie Flüchtlinge künftig untergebracht und in den Schulen betreut werden können.  | Foto: prl
  • Bürgermeister Holger Jung (M.) gab zusammen mit Peter Hauck, Rektor der Hauptschule und Grundschulleiterin Barbara Bienentreu einen Überblick, wie Flüchtlinge künftig untergebracht und in den Schulen betreut werden können.
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Meckenheim (prl). Auch wenn die Geflüchteten aus der Ukraine in der Apfelstadt bisher meist in privaten Unterkünften einen Platz gefunden haben, wird das keine Dauerlösung sein, sagte Bürgermeister Holger Jung kürzlich bei einem Informationsgespräch. Wie die Beherbergung zukünftig funktionieren soll und wie schon jetzt der Unterricht für die angekommen Kinder läuft, berichtete er gemeinsam mit der Schulleiterin der städtischen Gemeinschaftsgrundschule, Barbara Bienentreu, und dem Schulleiter der Geschwister-Scholl-Hauptschule, Peter Hauck.

In einem Land, deren Sprache man nicht versteht, eine Schule zu besuchen, ist sicher nicht einfach. Für die jüngeren Kinder fand die Stadt eine gute integrative Lösung an der Gemeinschaftsgrundschule in Merl. Die vielen Nationalitäten an der Schule seien von Vorteil, weil die Kinder die Probleme kennen und sich gegenseitig helfen können, sagte Barbara Bienentreu. In der aktuellen Situation seien alle sehr hilfsbereit. So unterstützten mehrere russisch sprechende Kinder die neuen ukrainischen Klassenkameraden ganz selbstverständlich im Schulalltag. Das funktioniere aber nur in einem kleinen Rahmen, schränkte Barbara Bienentreu ein. Mehr als drei Kinder pro Klasse könne ein solches Projekt nicht verkraften. Die älteren Schülerinnen und Schüler werden aktuell unter der Ägide der Geschwister-Scholl-Hauptschule im Kulturhaus Mosaik unterrichtet. Weil es in Meckenheim unter den Geflüchteten einige Lehrerinnen gibt, konnte die Schule in Zusammenarbeit mit der Stadt für die Angekommenen ein Unterrichtsprogramm stemmen.

Ende März sorgten die Schulen gemeinsam mit der Stadt für den Unterricht von neun Kindern. Für die erste Aprilwoche waren bereits weitere Kinder angekündigt, die über Zuweisungen in die Apfelstadt kommen werden. Auch wenn es angesichts der guten Situation Anfragen aus benachbarten Gemeinden gebe, gelte dieses Angebot zurzeit ausschließlich für Kinder, die in Meckenheim wohnen, betonte Peter Hauck und stellte fest: Auch dieses Angebot hat Grenzen. Er sprach von möglichen Kapazitäten für drei entsprechend dem Alter der Schülerinnen und Schüler aufgeteilten kleinen Klassen.

Allerdings gebe es vom Land bisher für dieses Projekt keine Finanzierung, weshalb man zurzeit – gerechnet bis zu den Sommerferien – mit bis zu 20 000 Euro in Vorleistung trete. Bürgermeister Holger Jung ging davon aus, dass diese Kosten künftig über offizielle Fördertöpfe aufgefangen würden. In der Elternschaft, im Lions Club Bonn Rhenobacum und im Kinderbildungswerk der Ehrenbürgerin Erika Meyer zu Drewer war die Hilfsbereitschaft groß. Unter den Spenden waren ganze Schulausstattungen, Schulbücher für die Kinder und warme Mahlzeiten für den Schulalltag der Neuankömmlinge. Dennoch benötigten die Fördervereine der Schulen dringend weitere Unterstützung, so Barbara Bienentreu, Peter Hauck und Holger Jung unisono. Spenden für den Förderverein der Geschwister-Scholl-Hauptschule sind unter dem Spendenkonto DE 54 3705 0299 0072 0027 35 möglich. Die Gemeinschaftsgrundschule kann man mit einer Zuwendung auf das Spendenkonto DE64 3705 0299 0058 0022 54 unterstützen.

Weiterhin arbeite die Stadt momentan mit Hochdruck daran, Unterkünfte für weitere Geflüchtete zu schaffen. Im Fokus standen dazu Anfang April das ehemalige Gebäude des Jugendamts bzw. der Impfstelle gleich neben Kindercity im Ruhrfeld und die Liegenschaft des ehemaligen Jobcenters gegenüber dem Marktcenter am Neuen Markt. Die Gebäude seien geeignet, mit einigen Änderungen und Erweiterungen der sanitären Anlagen möglichst schnell als Unterkunft zu dienen, hieß es seitens der Stadt.

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RAG - Redaktion

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