BürgerEnergie Rhein-Sieg eG plant den 5. Solarpark
Neue Energie für Meckenheim

- Bild (v.l.n.r.) zeigt die handelnden Personen bei der Vertragsunterzeichnung im Meckenheimer Rathaus: Techn. Beigeordneter Heinz-Peter Witt, Bürgermeister Holger Jung sowie die Vorstände Thomas Schmitz und Dietmar Hansen (BürgerEnergie Rhein-Sieg eG)
- Foto: Stadt Meckenheim
- hochgeladen von Thomas Schmitz
Im Rathaus Meckenheim wurde der erste Schritt für die Realisierung eines großen Solarparks geschaffen: ein Pachtvertrag über 30 Jahre wird zwischen der Stadt und der BürgerEnergie Rhein-Sieg eG geschlossen, um die Energiegewinnung in Bürgerhand zu unterstützen.
Die seit 2011 im Rhein-Sieg-Kreis aktive Genossenschaft hat sich für die Realisierung eines Solarparks bei der Stadt beworben und am Ende den Zuschlag des Rates erhalten. In den anschließenden Verhandlungen wurde der Pachtvertrag ausgehandelt. Er wird heute im Rahmen der Pressekonferenz unterzeichnet.
Klimaneutralität
Damit setzt die Stadt Meckenheim ein deutliches Zeichen und zeigt einen Weg auf, wie sie die Klimaneutralität in ihrem Stadtgebiet realisieren möchte. Energie, die in der Stadt verbraucht wird, musste bisher teuer eingekauft werden.
„Dabei fließt auch Kaufkraft aus der Stadt Meckenheim ab. Mit der erneuerbaren Energie, die im eigenen Stadtgebiet erzeugt wird, schiebt die Stadt dieser Entwicklung ‚einen Riegel vor‘. Damit bleibt auch ein Teil der Kaufkraft in der Stadt.“, zeigt sich Thomas Schmitz, Vorstandsvorsitzender der Energiegenossenschaft überzeugt.
Die BürgerEnergie plant auf dem etwa 10 ha großen Gelände an der Eisenbahnlinie einen Solarpark. Damit können bis zu 14 Millionen kWh Strom erzeugt werden. Eine Strommenge, mit der man über 3.500 Haushalte versorgen kann.
Damit das Projekt realisiert werden kann, beginnen nun die Planungen. Hierzu sind Gutachten zum Artenschutz und zu Blendwirkungen zu erstellen, die Belegungsplanung zu erarbeiten, die Netzanbindung zu planen und die Behörden zu beteiligen.
Beteiligung der Bürger:innen
Die Bürgerinnen und Bürger aus der Region können sich an der Realisierung des Solarparks finanziell beteiligen. Dazu werden wir zu einer Informationsveranstaltung einladen, sobald der Bauantrag für den Solarpark gestellt wurde.
Auch Unternehmer und Investoren sind herzlich eingeladen, sich frühzeitig für eine Beteiligung an der Projektgesellschaft oder für eine Abnahme der Energie bei der Genossenschaft zu melden.
Vorteile für die Stadt
Als regionale Energiegenossenschaft werden wir für den Solarpark eine Projektgesellschaft (GmbH & Co. KG) gründen, die ihren Sitz in Meckenheim haben wird. Damit ist sichergestellt, dass das Gewerbesteueraufkommen der Stadt zugutekommen wird.
Die Stadt Meckenheim erzielt aus der Verpachtung zusätzliche Einnahmen.
Wertschöpfung bleibt in der Region
„Wir wollen die regionale Energiewende in Bürger:innenhand voranbringen, weil es nicht egal ist, wem das Energiesystem der Zukunft gehört – einigen wenigen Großinvestoren oder den Bürger:innen hier vor Ort“, erklärt Dietmar Hansen, Vorstand Finanzen der BürgerEnergie Rhein-Sieg eG. „Wir sind hier in unserer Heimat gut vernetzt und wollen Projekte vorzugsweise mit lokalen Betrieben umsetzen. Außerdem sorgen wir als Genossenschaft dafür, dass die Menschen aus der Region sich an diesen Projekten beteiligen können.“
Beteiligung der Menschen
Neben den Mitgliedern der Genossenschaft werden auch die Menschen vor Ort, in Meckenheim und Umgebung, die Möglichkeit haben, sich an dem Projekt zu beteiligen oder regionalen Strom zu beziehen.
„Wir möchten alle einbeziehen, damit alle von diesem zukunftsfähigen Projekt profitieren können“, erklärt Thomas Schmitz. „Die Menschen in der Region wollen die Energiewende, sie wollen unabhängiger werden und saubere Energie nutzen. Das sieht man an den vielen Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern der Einfamilienhäuser oder den Balkonen der Mehrfamilienhäuser.“
Gute Planung
Die bisher genutzte Ackerfläche wird durch den Solarpark eine Aufwertung erfahren. Die Fläche kommt zur Ruhe und kann sich – mit Unterstützung – positiv entwickeln. Das dies möglich ist, zeigen Erkenntnisse aus anderen Solarparks.
Für die Projektentwicklung arbeitet die BürgerEnergie mit der Bürgerwerke eG zusammen. Sie konzipiert den Park, erstellt die Gutachten und übernimmt die gesamten Projektablauf bis zur Baureife des Projektes. Die Bürgerwerke werden dabei die Regeln der „Guten Planung“ berücksichtigen.
Solarparks werden in diesem Jahrzehnt einen wichtigen und wesentlichen Anteil am Ausbau von Erneuerbaren Energien haben. Zu den zentralen Fragen der Energiewende gehört somit auch, wie sich der Ausbau von PV-Freilandanlagen möglichst positiv auf Umwelt- und Naturschutz, die Landwirtschaft und die regionale Wertschöpfung auswirkt.
Daher hat der Bundesverband Neue Energiewirtschaft e.V. eine Selbstverpflichtung ‚Gute Planung‘ erstellt, dem rund 50 namhafte Unternehmen beigetreten sind. Ebenso wie die Bürgerwerke eG.
LeserReporter/in:Thomas Schmitz aus Siegburg |
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