Im Einsatz für die Zukunft
Schüler pflanzten Bäume im Kottenforst
Meckenheim - (Ad) „Fridays For Future“, Freitage für die Zukunft –
häufig auch als Schulstreik für das Klima bezeichnet, – ist die
aktuelle Schüler- und Studentenbewegung für den Klimaschutz. Nach
dem Vorbild der Initiatorin Greta Thunberg gehen Schüler freitags
während der Unterrichtszeit auf die Straßen und protestieren.
Einen anderen Weg haben die Schülerinnen und Schüler der
Meckenheimer Theodor-Heuss-Realschule gefunden – und das seit
nunmehr zehn Jahren. Alljährlich führt sie ihr Engagement für den
Klimaschutz in die Wälder der Region, wo sie junge Rotbuchen zur
Entwicklung klimastabiler Mischwälder pflanzen: 3.000 Bäume pro Jahr
– das sind inzwischen über 30.000 junge Bäume. Mit im „Boot“:
das Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft und als außerschulischer
Kooperationspartner das Meckenheimer Unternehmen „Degen
Dachhandwerk“.
Bärbel und Martin Weihsweiler, die Inhaber der Firma Degen, haben
diese Aktion ins Leben gerufen und fanden mit der Realschule und dem
Forstamt ideale Projektpartner. „Gemeinsam – mit jungen Menschen
– etwas für den Klimaschutz zu tun, das hat uns angetrieben“, so
Bärbel Weihsweiler. Und so gehen seit zehn Jahren jeweils drei
Klassen des achten Schuljahres (pro Tag sind es immer rund 30
Schülerinnen und Schüler) in den Kottenforst, um hier unter
Fichtenwäldern („ein aussterbendes Modell“, so Forstamtsleiter
Uwe Schölmerich) Rotbuchen zu pflanzen, die als heimischer Laubbaum
auch viel idealer in die hiesigen Wälder passen und viel besser mit
dem Klima zurechtkommen.
10 Jahre ein solch erfolgreiches Projekt – darauf waren natürlich
alle Beteiligten stolz. Uwe Schölmerich sowie seine Kollegen Klaus
Striepen und Wolfgang Bongardt dankten der Schule sowie dem
Meckenheimer Unternehmen für ihr Engagement und sprachen von einer
„Investition in die Zukunft“. Denn rund 100 Jahre wird es dauern,
bis aus den jungen Setzlingen, die aus einer Baumschule kommen, einmal
stattliche Bäume geworden sind. Schölmerich: „Dass hier vor zehn
Jahren seitens des Unternehmens und der Schule schon erkannt wurde,
dass etwas für den Klimaschutz, für unsere Wälder, getan werden
muss, ist schon beeindruckend. Hier waren alle ihrer Zeit voraus“.
Zu Ehren der Initiatoren stellte das Forstamt eine zwei Meter hohe
Eiche zur Verfügung, die gemeinsam in Ippendorf im Kottenforst
gepflanzt wurde und die zukünftig an diese in der Region einzigartige
Aktion erinnern soll.
„Es macht Spaß, und es ist eine große Freude, gemeinsam mit jungen
Menschen hier etwas zu bewirken“, betonte Bärbel Weihsweiler. Sie
habe viel Respekt vor der Leistung der Schülerinnen und Schüler. Der
Dank gehe aber auch an das Forstamt, das die Fläche für die
Aufforstung vorbereite. Die Setzlinge kommen aus einer Baumschule. Die
Kosten hierfür werden über ein Aufforstungsprogramm finanziert. Für
alles andere – also die gesamte Organisation an den drei Tagen
einschließlich dem Bustransport – diesmal nach Ippendorf und auch
für ein zünftiges Mittagessen im Wald – kommt die Firma Degen auf,
die natürlich an allen drei Tagen auch mit ihren Mitarbeitern vor Ort
ist und bei der Pflanzung der Bäume ebenfalls tatkräftig mit
anpackt.
„Unglaublich dankbar“ über dieses gemeinsame Projekt zeigte sich
auch Schulleiterin Claudia Hesseler. Es sei wichtig für die
Persönlichkeitsentwicklung, stelle daneben aber auch körperlich eine
Herausforderung dar. Und die vorherige fachliche Begleitung des
Projektes in der Schule durch den Umweltpädagogen des Forstamtes,
Manfred Hören, sei eine Bereicherung für den Unterricht.
Arbeiten an der frischen Luft macht aber auch hungrig. Die Mitarbeiter
der Firma Degen hatten am Waldweg Bänke und Tische aufgestellt.
Bärbel und Martin Weihsweiler füllten die Porzellanteller (ganz
bewusst kein Plastikgeschirr) mit Kartoffelsuppe und Rinderwürstchen.
Junge Bäume pflanzen, anschließend gemeinsam im Wald essen – für
die meisten der jungen Menschen war dies schon eine neue Erfahrung.
„Eine gute und interessante Sache“, meinte Schülerin Angelina
Schneider. Und natürlich will sie auch in den kommenden Jahren ihre
Bäume im Auge behalten und einmal nachschauen, was aus ihnen geworden
ist. Allerdings wachsen junge Bäume nicht so schnell in den Himmel:
„Rund einen halben Meter pro Jahr“, so die Forstexperten.
Und natürlich waren sich alle – Forstamt, Realschule sowie Martin
und Bärbel Weihsweiler – einig: Die Baumpflanzaktion wird auch in
den kommenden Jahren fortgesetzt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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