Gedenken an ermordeten Arbeiterführer Franz Vehlow

Ein Stolperstein der Erinnerung

Höhenberg - (kg). „Wir stehen hier am Stolperstein zur Erinnerung an Franz
Vehlow“, erklärte Dr. Fritz Bilz von der Geschichtswerkstatt Kalk.
Zuvor hatten Arbeiter der Stadt eine Betonplatte des Bürgersteigs an
der Weimarer Straße in Höhe der Hausnummer 16 in Höhenberg entfernt
und durch Teilstücke, passend für einen Stolperstein, ersetzt. Der
Künstler Gunter Demnig verlegte dann einen Stolperstein.

Vehlow, 1895 in Köln geboren, und „am 1. Dezember 1936 beim Kampf
um Madrid getötet von den faschistischen Truppen unter Franco“, wie
Bilz erläuterte, wohnte ab 1927 auf der zweiten Etage des Hauses.
Zuerst in der USPD, dann in der KPD, habe er sich auch bei Humboldt
politisch engagiert. Der gelernte Dreher sei einziger Kommunistischer
Betriebsrat bei der Maschinenfabrik geworden, erzählte der Kölner
Historiker Bilz.

Weil Vehlow im Betrieb Unterschriften gesammelt habe, sei er entlassen
und Hauptamtlicher bei der KPD geworden. Nachdem er 1933 in den
Untergrund gegangen sei, habe er ein Jahr später Deutschland
verlassen müssen und sei nach Paris gegangen. „Dort organisierte er
ab 1936 die Internationalen Brigaden zur Verteidigung der demokratisch
gewählten republikanischen spanischen Regierung gegen Francos
Truppen“, berichtete Bilz und erklärte, dass Vehlow der „erste
aktiv kämpfende Interbrigadist aus Köln“ sei, „der einen
Stolperstein erhält“.

Die Idee zum Stolperstein hatte Dr. Ulrich Eumann vom NS-Doku-Zentrum
Köln. Stifter des Steins waren Isabel Martinez und Jesus Rodrigez.
Bei der Verlegung des Stolpersteins waren mehrere Bürger anwesend,
darunter Schüler des Geschichtskurses von Philipp Erbslöh, Lehrer an
der der Höhenberger Katharina-Hennoth-Gesamtschule.