Ennertkreisel
Nach zehn Jahren Planungs- und Bauzeit in Betrieb
Beuel - Was am 9. Februar 2010 mit dem Beschluss des Hauptausschusses der
Stadt Bonn begann, einen Kreisverkehr an der Einmündung der
Oberkasseler Straße in die Pützchen Chaussee im Ennert zu bauen,
fand nach 10 jähriger Planung und Abstimmungen mit weiteren
beteiligten Ämtern und Behörden am vergangenen Wochenende ein
glückliches und erfolgsversprechendes Ende: Der Kreisverkehr am
Ennert wurde in Berieb genommen.
Nachdem im Dezember 2018 in der Sitzung der Bezirksvertretung Beuel in
Mehrheit gegen die Fraktion der „Linke“ der baureifen Planung für
den Umbau des Knotenpunktes Pützchen Chaussee/Oberkasseler Straße in
einen Kreisverkehr und der Einleitung der Vergabe per
Dringlichkeitsentscheidung zugestimmt wurde, dauerte es „nur“ noch
fast ein Jahr bis die Baumaßnahme am letzten Wochenende soweit
abgeschlossen war und der dringend benötigte Kreisel in Betrieb
genommen werden konnte.
Lediglich 11 Wochen, zwei Wochen weniger als geplant, benötigen die
Mitarbeiter des städtischen Tiefbauamtes, um den neuen Turbo-Kreisel
mit einem Durchmesser von 35 Metern und begleitenden Rad- und
Fußwegen aus dem Boden zu stampfen. Die asphaltierte
Kreisinnenfläche, mit einem Durchmesser von 19 Meter, ist durch einen
zwei Meter breiten Flachbord kenntlich gemacht. Der Innenring ist für
den Schwerlastverkehr und Busse befahrbar.
Alle Zufahrten zum Kreisverkehr erhielten zur besseren
Querungsmöglichkeit für Fußgänger und Radfahrer baulich angelegte
Mittelinseln. Diese sind untergeordnet und erhalten keine
Zebrastreifen, da sich der Kreisverkehr außerhalb von
Ortsdurchfahrten befindet.
Bislang kam es auf Grund der bisherigen Verkehrsführung regelmäßig
zu nicht unerheblichen Rückstauungen auf der Oberkasseler Straße und
der Pützchens Chaussee. Mit dem Bau des Kreisverkehrs wird, wie
bereits in den ersten Tagen nach der Inbetriebnahme zu erkennen ist,
die Leistungsfähigkeit des Knotenpunktes erhöht.
Allerdings sah die Planung eine Verschiebung des Knotenpunktes in
südlicher Richtung vor, um geschützte Bereiche beispielsweise des
Naturschutzgebietes „Siebengebirge“ zu schonen. Deshalb wurde der
Bau des Kreisels davon abhängig gemacht, dass die Zufahrt zum
Wanderparkplatz „Hardtweiher“ nur aus Richtung Niederholtorf
erfolgen kann. „Die vorhandenen Zufahrten zu den Parkplätzen
bleiben erhalten, allerdings wird der Parkplatz am Hardtweiher nur aus
Richtung Niederholtorf anfahrbar sein“, heißt es in der
Beschlussvorlage.
Während das für die Bürger aus Niederholtorf/Ungarten weniger
dramatisch ist, ruft der Umastand den Bürgerverein Holzlar auf den
Plan. Hans Luhmer Vorsitzender des Bürgervereins Holzlar: „Was dem
BV-Holzlar nach der Meldung des GA über die Fertigstellung des
Kreisels zunächst als Schildbürgerstreich vorkam, nämlich die
Schließung der bisherigen Zufahrt von der Pützchens Chaussee aus
Richtung Pützchen kommend in den Wanderparkplatz „Hardtweiher“
und der vom Verein bewirtschafteten Grillhütte, ist offensichtlich
eine von der Stadt Bonn und der Forstbehörde bewusst gestaltete,
ökologische Planungsvariante. Das kann man zumindest der
Internetberichterstattung im Vorfeld der Kreiselbaumaßnahme
entnehmen“.
Dass der Wanderparkplatz „Hardtweiher“ und die dahinter liegende
bewirtschaftete Grillhütte jetzt nur über die Einfahrt in den
Kreisverkehr aus Niederholtorf erreichbar ist, wird der Bürgerverein
auch auf seiner Webseite und in den Veträgen zur Nutzung der
Grillhütte zum Ausdruck bringen. Luhmer: „Darin sehen wir eine
Sorgfaltspflicht gegenüber unserer Klientel, damit dieser eine
unnötige Wendefahrt nach Niederholtorf erspart wird und niemand auf
die verhängnisvolle Idee kommt, den Kreisel von der Pützchens
Chaussee her in Gegenrichtung zu befahren, um sich so in die Einfahrt
Hardtweiher hinein zu mogeln. Dass die geistigen Väter dieser Planung
sich entschlossen haben, den Ziel- und Suchverkehr zum Wanderparkplatz
„Hardtweiher“ und zu der von vielen ortsunkundigen Mietern
gebuchten Grillhütte, in die Ortslage Niederholtorf zu verlegen,
werden diese über Kurz oder Lang gegenüber den betroffenen
Niederholtorfer Bürgern verantworten müssen. Gebucht werden über
das Jahr hinweg gut 100 Veranstaltungen mit 20 – 100 Nutzern für
Schulklassen, Kindergärten, Firmenevents, oder sonstigen Anlässen.
Tendenz steigend, was mit Blick auf die anstehenden Kommunalwahlen am
13. September 2020 eine besondere Brisanz haben wird.“
Elisabeth Schmid vom Bürgerverein Niederholtorf / Ungarten sieht das
entspannter, denn sie erwartet, dass die Nutzer des Parkplatzes auf
dem Wanderparkplatz vor Niederholtorf wenden und nicht in den Ort
fahren.
- Helmut Müller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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