Spannendes Schulprojekt
Schüler basteln sich einen eigenen Rennwagen
Much - „Es ist mal etwas anderes, man kann es selbst machen und den
Fortschritt sehen“, so Janita von der Gesamtschule Much, die als
einziges Mädchen in der Gruppe zusammen mit Dennis, Janek, Marek,
Moritz und Matthias eine feuerrote „Rennkiste“ bearbeitet, die ein
wenig dem Ferrari von Sebastian Vettel ähnelt. Alle aus der Gruppe
sind sehr engagiert und freuen sich auf den Einsatz der Seifenkiste in
den nächsten Wochen. Noch ist nicht ganz klar, wer sie steuern wird,
denn jeder möchte wohl in so einem „Rennwagen“ mal die Piste
hinabsausen.
Und Technik-Lehrer Georg Giesler, der das Projekt betreut, freut sich
ebenfalls, dass die Schule und der Förderverein dieses Projekt,
ideell und finanziell unterstützt haben. „Die Kompetenzen, die die
Schüler dabei erwerben, sind vielfältig. Im Rahmen der
berufsorientierten Unterrichtsgestaltung legt die Gesamtschule Much
Wert auf Erfahrungen mit verschiedenen Materialien, die in der
Vielseitigkeit verschiedener Berufe vorkommen.“ So arbeiten die
Schüler mit verschiedenen Holzarten in unterschiedlichen Zuständen
(Sperrholzspanplatte, ungehobelte Dachlatten, wasserfestem
Multiplexplatte), mit Metallen (allgemeiner Baustahl), Kunststoff in
Form von isoliertem Schaumstoff und Acrylglas (Windschutzscheibe,
Kabinenumrandung und am Seitenschutz). Sie bringen ein elektronisches
Tachometer an, das auf die Reifengröße der Seifenkiste programmiert
werden muss.
Der Kernlehrplan gibt vor, dass Schüler ihre Entscheidungen zu
Fertigungsprozessen oder -techniken bewerten und evaluieren. Diese
Vorgänge fanden beim Bau der Mucher Seifenkiste gleich mehrfach
statt. So konnten die Schüler nach dem Herstellen der rechten
Seitenverkleidung und entsprechender Evaluation auf der linken Seite
genauer und qualitativ hochwertiger arbeiten. Die verschiedenen
Aufgaben erfordern flexible Sozialformen, manches fertigt man besser
alleine, anderes gelingt nur im Zweier- oder Dreierteam, manche
Entscheidungen werden von allen getroffen, dann von einzelnen
umgesetzt, zum Beispiel Form und Design.
Die Teilnehmer der Gruppe zeigten sich allesamt nicht nur sehr
engagiert, ihnen war die Vorfreude anzusehen, demnächst an einem
Turnier, einer Qualifikation oder an einem anderen Rennen
teilzunehmen. In jedem Fall soll das Projekt bis zum 8. Juli
abgeschlossen sein, denn an diesem Tag findet das Schulfest statt, bei
dem das gemeinsame Seifenkistenprojekt offiziell präsentiert werden
soll und die Gäste probesitzen oder von einer Rampe auf dem Schulhof
probefahren können.
Altbürgermeister Alfred Haas sagte den Schülern Unterstützung zu,
wenn sie zum Beispiel demnächst eine deutsche Schulmeisterschaft im
Seifenkistenrennen durchführen würden, denn gerade mit
Seifenkistenrennen hätte Much eine große Tradition, wobei vor Jahren
noch bei dem letzten ausgetragenen Rennen in Much in der Talstraße
zigtausende Zuschauer aus nah und fern die Strecke säumten.
Zurzeit arbeitet die Gruppe am Finish, das heißt: verschweißen der
Kanten und Übergänge, Farbauftrag und abschließendes Design.
Angebracht werden müssen auch noch die Windschutzscheibe und die
Einstiegsluke. Strengstens hat man sich bei dem Projekt an die
Vorgaben des Deutschen Seifenkistenverbandes gehalten und die Technik,
wie zum Beispiel professionelle Bremsen und Lenkung, verbaut, so dass
auch der TÜV-Abnahme nichts im Wege steht.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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