Ein Stolperstein der Erinnerung
Erinnerung an das Schicksal der Familie Panitsch
Holweide - (sf) An der Grunerstraße hat Gunter Demnig drei Stolpersteine
verlegt. Die drei kleinen Gedenktafeln erinnern an das Schicksal von
Nathan und Jenny Panitsch und ihrer vier Kinder, die in der
Grunerstraße 12 lebten.
Die Eltern und ihre jüngste Tochter Rosa wurden im Oktober 1941 in
das Ghetto Litzmannstadt deportiert und im Mai des darauffolgenden
Jahres im Vernichtungslager Chelmo/ Kulmhof ermordet. Während Tochter
Hilde mit ihrem Mann Julius Sonnenberg in die USA flüchten konnte,
wurden die zwei übrigen Kinder, Ismar und Karl Josef, im Juli 1942 in
das Vernichtungslager Trostenez bei Minsk deportiert und dort gleich
nach der Ankunft ermordet.
Die Verlegung der Gedenksteine, mit denen an das grausame Schicksal
der Familie Panitsch erinnert werden soll, wurde dank der Initiative
von Willi Frings ermöglicht. Zu seinem runden Geburtstag im
vergangenen Jahr hatte Frings beschlossen, etwas Bleibendes für die
Vergangenheit und für die Zukunft zu tun. Zukunftsorientiert hatte er
eine Tischtennisplatte für die Grundschule Neufelder Straße
gesponsert. Zudem hatte Frings die Entscheidung getroffen, die
Verlegung von drei Stolpersteinen – die ersten drei in Holweide –
zu finanzieren. Daraufhin hatte er Kontakt mit der Geschichtswerkstatt
Brück und dem NS-Dokumentationszentrum aufgenommen, die bei der
Recherche des Schicksals der Familie Panitsch geholfen hatten. Zur
Verlegung der Steine waren neben Fritz Bilz von der
Geschichtswerkstatt und Ibrahim Basalamah vom NS-Dokumentationszentrum
auch Bürgermeister Hans-Werner Bartsch und Felix Schotland, Vorstand
der Synagogen-Gemeinde Köln gekommen. „Es ist sehr wichtig, immer
wieder an die Opfer der NS-Zeit zu erinnern und zu ermahnen, dass so
etwas nie wieder passieren darf“, betonte Schotland.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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