Plädoyer für mehr Miteinander
Grundschule Neufelder Straße führte Musik-Theater auf
HOLWEIDE - (sf). Mit fantasievollen Kostümen, einer humorvollen und
sozialkritischen Geschichte sowie jeder Menge schöner Lieder
beeindruckten die Mädchen und Jungen der Grundschule Neufelder
Straße bei der Aufführung ihres Musicals „Der kleine Immerich und
das Mee(h)r“.
Bereits zum fünften Mal hatte Andrea Reckenfelderbäumer,
Sozialpädagogin im Offenen Ganztag, ein Kindermusical eigens für die
Grundschüler geschrieben, das von dem Musiker Karl Graf vertont
wurde. Graf begleitete die Kinder am Keyboard, als sie ihr Musical in
der Turnhalle der Grundschule aufführten.
In dem Bühnenstück lernten die Zuschauer das selbstsüchtige, stets
ich-bezogene Kind namens „Immerich“ kennen, das immer mehr möchte
und dabei nicht an andere Menschen denkt. Daraufhin wird es in einen
kleinen Fisch verwandelt und bekommt so ganz viel „Mee(h)r“.
In der Unterwasserwelt lernt der kleine rücksichtslose
Regenbogenfisch „Immerich“ viele andere Tiere kennen – vom
klugen Barsch über die gepanzerte Kröte bis hin zur flinken Krabbe.
Doch auch in der Unterwasserwelt gibt es einige Tiere, die mehr von
sich überzeugt sind als von irgendetwas anderem. So zum Beispiel die
attraktive Diva Amanda, ein schillernder Schleierfisch, der sich für
einen großen amerikanischen Star hält. Als Amanda „I believe I can
swim/ In the Meer of Parfum“ sang, gab es besonderen Applaus.
Reckenfelderbäumer hatte wieder ein aktuelles,
gesellschaftskritisches Thema für das Musical gewählt. „Kinder
sind zunehmend ich-bezogen. Irgendwann müssen sie erkennen, dass
andere Personen genauso wichtig sind und dass man nur in der
Gemeinschaft etwas erreichen kann“, erklärte die Sozialpädagogin.
20 Mädchen und Jungen von der zweiten bis vierten Klasse hatten bei
dem Bühnenprojekt mitgewirkt, das über einen Zeitraum von drei
Monaten im Offenen Ganztag einstudiert wurde. Jede Woche wurde zwei
Stunden lang geprobt. Die Kinder sind dabei in verschiedene Rollen
geschlüpft, haben Texte auswendig gelernt und Lieder einstudiert. Auf
der Bühne zeigten sie sich spiel- und gesangsfreudig, zudem hatte das
Musical einen hohen pädagogischen Wert, da das Gemeinschaftsgefühl
gestärkt wurde. Finanziert wurde das Projekt über die
Arbeiterwohlfahrt, die auch Träger des Offenen Ganztages ist.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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