Beckers Volksbegehren
Kabarettist trat in der Kulturkirche-Ost auf

Nahm kein Blatt vor den Mund: Jürgen Becker. | Foto: Pfeffer
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BUCHFORST - (tp). Es ging natürlich nicht um ein Volksbegehren im eigentlichen
Sinne, das Kabarettist Jürgen Becker im Rahmen seines gleichnamigen
Programms in der Kulturkirche-Ost thematisierte. Vielmehr ging es um
das triebhafte Begehren des Volkes, nämlich um die menschliche
Fortpflanzung und alle Mythen und Legenden, die sich darum ranken.

Diese trug Becker mal amüsant-humorvoll und mal interessant und
überraschend vor. Nichts wurde ausgespart, und so bemühte sich der
Kabarettist sowohl das Tierreich als auch die antike Götterwelt.
Doch da blieb Becker nicht stehen. Beim Thema Fortpflanzung sparte er
auch nicht mit Kritik an der rigiden Sexualmoral der verschiedenen
Religionen. So wurde der alte Kirchenvater Augustinus durch den Kakao
gezogen, indem Becker humorvoll hinterfragte, wie der sich denn eine
Zeugung ohne Lustempfinden im frühen Mittelalter vorgestellt haben
soll. Und auch die Jungfräulichkeit der Gottesmutter Maria wurde
nicht verschont, als Becker das Gebet „Heilige Maria, die du
empfangen hast ohne zu sündigen, lass mich sündigen, ohne zu
empfangen!“ vorstellte.
Neben den diffusen Ängsten, die mit dem Thema Sexualität verbunden
sind, machte Becker außerdem die Angst vor dem Fremden zum Thema, als
er am Ende seines Vortrags bei der aktuellen Flüchtlingsdebatte
ankam. Becker ist es nämlich wichtig, in seinem Bühnenprogramm auch
Stellung zu politischen Themen zu beziehen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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