Sorgen vor zu hoher Bewohnerzahl
Kritik an zukünftiger Flüchtlingsunterkunft
Holweide - (tau). Die von der Stadt geplante Flüchtlingsunterkunft am
Schlagbaumsweg sorgt unter den Anwohnern für Unruhe. „Wir sind
nicht grundsätzlich gegen die Unterbringung von Flüchtlingen und
wollen aus der Sache auch keine politische Geschichte machen“,
betont Dirk Salomon, Vorstandsmitglied des Bürgervereins (BV)
Siedlung Schlagbaum und Anrainer e.V. „Im Verlauf des vergangenen
Jahres ist aber immer deutlicher geworden, dass die Stadt mehr plant,
als zunächst angenommen.“
Kritikpunkte an dem inzwischen angelaufenen Bauvorhaben sind die
perspektivische Einschränkung der Frischluftschneise, die mit 400
Personen „zu hoch“ angesetzte Zahl zur Unterbringung von
Flüchtlingen sowie eine zu schlechte Anbindung des Wohnviertels an
den öffentlichen Nahverkehr. Die Interessengemeinschaft (IG) wurde
vor allem von Bürgern gegründet, die direkt an dem Areal wohnen, auf
dem die Unterkunft errichtet wird.
„Nach anfänglichen Unstimmigkeiten ist nun auch der Bürgerverein
zu dem Entschluss gekommen, das Anliegen zu unterstützen“,
erläutert Salomon. Dabei, so betont er weiter, sei es schon ein
Erfolg, wenn am Ende weniger Menschen in der Unterkunft untergebracht
würden. 80 bis 120 Bewohner seien zumutbar, so der Ansatz des
Vereins. Es bestünden in der Siedlung keine Einkaufsmöglichkeit,
auch die Schulplätze seien knapp. Bei einem Zuzug einer zu hohen
Anzahl an Familien sehen Bürgerverein und Interessengemeinschaft
große Probleme. Deshalb verteilen sie derzeit Flyer, um auf ihr
Anliegen aufmerksam zu machen. Auch werden entsprechende Eingaben vor
Ort eingesammelt.
Aktuell läuft das Verfahren zur Aufhebung des Bebauungsplans. Noch
bis 9. März können schriftliche Stellungnahmen gerichtet werden an
den Bezirksbürgermeister des Stadtbezirks Mülheim, Norbert Fuchs,
Wiener Platz 2a, 51065 Köln, oder per E-Mail an
norbert.fuchs@stadt-koeln.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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