100 Tage im Dienst
Krankenhausseelsorgerin zieht erstes Resümee
Opladen. Nach 100 Tagen als Krankenhausseelsorgerin in Opladen und Wiesdorf zieht Hildegard Huwe ein erstes Resümee.
Hildegard Huwe versteht sich als – wichtige – Ergänzung der multiprofessionellen Teams im Krankenhaus. Seit September ist die katholische Theologin als Seelsorgerin abwechselnd im St. Remigius Krankenhaus und im St. Josef Krankenhaus im Dienst und freut sich, die Seelsorge wieder mehr in den Mittelpunkt ihrer beruflichen Tätigkeit zu stellen.
Dabei ist ihre Grundüberzeugung: „Der Mensch ist eine Einheit aus Körper, Seele und Geist, die untrennbar miteinander verbunden sind.“ Im Krankenhaus berühre jeder immer alle drei Dimensionen – auch wenn bei der Behandlung zunächst der Körper im Vordergrund stehe, sind die anderen Dimensionen nicht zu vernachlässigen. Der Geist muss die Erkrankung verstehen, die Therapie in der Zusammenarbeit mit dem ärztlichen und pflegerischen Dienst annehmen. Die Seele wird dann wichtig, wenn die Frage nach dem Ursprung von Kraft und Zuversicht zu beantworten sei.
„Es berührt mich immer wieder neu, mit Menschen ihren Glauben als Quelle von Zuversicht und Kraft zu entdecken.“ Als Seelsorgerin ist die Wahl-Kölnerin darin geschult, Gespräche mit Menschen aller Religionen zu führen. „Der Austausch ist unendlich wertvoll – für beide Seiten.“
Die Patientinnen und Patienten sowie ihre Angehörigen nehmen einen Großteil ihrer Arbeitszeit in Anspruch. Aber auch Mitarbeitende, so ihre Erfahrung, profitieren davon, in vertraulichen Gesprächen von Hoffnung und Sorge zu sprechen und wieder Mut zu fassen.
Das Krankenhaus ist Hildegard Huwe nicht fremd. Bevor sie nach Leverkusen kann, war sie mehr als 20 Jahre eine der fünf Beauftragten für Ethik im Gesundheitswesen beim Erzbistum Köln. Themen wie Sterbefasten, das bewusste Verweigern von Nahrung Sterbender, Therapiebegrenzungen, Sterben, Tod und Trauer sind auch im Klinikalltag präsent. Das ermöglichte ihr bereits einen guten Einstieg in die Arbeit des Ethikteams in Leverkusen.
Hildegard Huwe ist leidenschaftliche Pilgerin. Die Verbindung aus Glaube und Gehen gibt ihr die Kraft, die sie für ihre Berufung braucht. „Die Langsamkeit des Gehens ist einfach wohltuend für die Seele“. Von Köln aus ist sie gemeinsam mit ihrem Mann nach Rom und weiter nach Athen gepilgert. In Etappen. In diesem Jahr wollen die beiden Jerusalem erreichen. Zu Fuß. „So Gott will, geht es dann wieder zurück nach Köln.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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