"Das habe ich von meinen Eltern gelernt"
Gökhan Erdek ist ein "Held des Alltags"

Auch Grazyna Linden, Medien-Beraterin bei Porz Aktuell, ist von dem sozialen Engagement des 23-jährigen Gökhan Erdek (M.) beeindruckt. Thomas Diekmann (l.) zeichnete ihn als „Alltagheld“ aus. | Foto: Robels
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  • Auch Grazyna Linden, Medien-Beraterin bei Porz Aktuell, ist von dem sozialen Engagement des 23-jährigen Gökhan Erdek (M.) beeindruckt. Thomas Diekmann (l.) zeichnete ihn als „Alltagheld“ aus.
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Porz - (sr) Zusammen mit (einigen) Porzer Karnevalsvereinen möchte PORZ
AKTUELL „Alltagsheld*innen“ auszeichnen. Der erste, der
vorgeschlagen wurde – und das gleich von mehreren Porzern – ist
Gökhan Erdek. Der 23-Jährige hat sich bereit mit der Gründung einer
Inklusionsmannschaft beim FC Germania Zündorf einen Namen gemacht.
Für sein Engagement wurde zusammen mit seinem Trainerteam mit dem
Ehrenamtspreis der Stadt Köln ausgezeichnet.

„Ich hatte einen Freund, der gerne Fußball spielt und das
Down-Syndrom hat“, das sei für ihn der Auslöser gewesen, die
Mannschaft zu gründen. „Wir wollen alle Fußball spielen, alles
andere um uns herum in dieser Zeit vergessen“, erzählt er. Das
gelte auch für Menschen mit Behinderungen. Stolz zeigt er seinen
Trainingsanzug mit dem Logo des Kölner Flughafens, wo er für den
Zoll tätig ist. „Die haben uns damals auf meine Anfrage sofort
Unterstützung zugesagt“, und es blieben nicht die einzigen
Sponsoren, die Erdek für die Inklusionsmannschaft gewinnen konnte.

Doch der junge Mann ruht sich nicht auf seinen Lorbeeren aus. Zurzeit
sammelt er Decken, Jacken und Handschuhe für Obdachlose. „Wir
können die Sachen nur verteilen. Anprobieren und aussuchen geht
nicht, da sich sonst Warteschlangen bilden können. Und das darf zu
Coronazeiten nicht sein.“ „Das ist so kalt da draußen. Da muss
man doch was tun“, ist seine Motivation. Er habe zuhause gelernt,
dass man immer etwas zurückgeben muss. Er habe ein Dach über dem
Kopf und es warm. Andere haben das nicht. Da muss geholfen werden.

Beeindruckt von dem jungen Mann zeigte sich auch der Präsident der
Urbacher Räuber, Thomas Diekmann. Für die Urbacher Räuber sei
Inklusion auch schon immer ein wichtiges Thema und dabei nicht nur
Worte sondern auch Taten.

Auch in der Obdachlosenhilfe sind die Karnevalisten aktiv und führen
derzeit mit den Street Angels Cologne Projekte durch. „Wir arbeiten
beide am Flughafen, und auch ich war viele Jahre Mitglied Spieler und
Trainer in Germania Zündorf“, verriet Thomas Diekmann. Bei so
vielen Gemeinsamkeiten wurde Gökhan Erdek nicht nur vom
Räuber-Präsidenten mit einer der limitierten KG-Spangen und dem
„Corona-Pin 2021“ ausgezeichnet, sondern auch gleich an den
„Promi-Tisch“ der nächsten Räubersitzung für 2022 eingeladen.
„Dort kannst du weitere Unterstützer für deine sozialen Projekte
finden“, sagte Diekmann zu Erdek. Denn ein Netzwerk sei sehr
hilfreich.

Wer das Obdachlosen-Projekt von Gökhan Erdek mit Mützen, Schals,
Handschuhen, Thermosocken oder Hundefutter unterstützen möchte, kann
seine Spende am 23. Januar von 14.30 bis 15.30 Uhr oder am 26. Januar
von 14 bis 16 Uhr im Vereinsheim (Heerstraße 9, Schulgelände)
abgeben.

Redakteur/in:

Sabine Robels aus Köln

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