Einblicke
Studierende aus England unterrichteten am Stadtgymnasium Porz
Porz - (sf) Gäste aus England empfing das Stadtgymnasium Porz: Vier
Studentinnen der Hope University Liverpool besuchten gemeinsam mit
Dozent Chris Keelan die Internationale Klasse des Gymnasiums. Die
Engländer nehmen derzeit an einem Projekt teil, das durch die
Universität Köln und das Zentrum für Lehrerinnenbildung ermöglicht
wird. Ihr Ziel: Sich einen Eindruck davon verschaffen, wie das hiesige
Schulsystem neu zugewanderte Schüler integriert.
Am Porzer Stadtgymnasium besuchen derzeit 18 Schüler im Alter von
zehn bis 16 Jahren die Internationale Klasse. Für diese steht ein
Klassenraum der Schule zur Verfügung, in dem montags bis freitags von
der ersten bis zur fünften Stunde unterrichtet wird. Die 18 Schüler,
die hier die Schulbank drücken, kommen aus zehn verschiedenen
Ländern und sprechen sieben verschiedene Muttersprachen. Sie erhalten
zehn bis zwölf Stunden pro Woche Unterricht in Deutsch als
Zweitsprache und sind alle zu unterschiedlichen Zeiten in die Klasse
eingestiegen. Hier hat jeder Schüler einen eigenen Stundenplan, daher
kommt es selten vor, dass sich alle 18 Schüler gleichzeitig im
Klassenraum aufhalten. Maximal zwei Jahre haben die Mädchen und
Jungen Zeit, die deutsche Sprache zu lernen. Bereits im Laufe dieser
Zeit und nicht erst nach Ende der zwei Jahre werden sie langsam,
Schritt für Schritt, in die Regelklassen integriert – nach und nach
kommt für die Schüler ein weiteres Fach in der Regelklasse dazu. Da
es in England keine internationalen Klassen gibt, sondern zugewanderte
Schüler hier direkt in den Regelunterricht eingebunden werden, waren
die Gäste aus Liverpool sehr daran interessiert, zu erfahren, wie
erfolgreich das Konzept am Stadtgymnasium ist. „Das Konzept besteht
aus sehr guten Ideen, wir haben gute Übungen gesehen“, zeigte sich
Keelan beeindruckt. Die Studierenden nutzten auch die Gelegenheit,
selbst einmal den Unterricht zu leiten und mit den Schülern einige
Übungen durchzuführen, bei denen die Mädchen und Jungen spielerisch
die deutsche Sprache lernen. Spiele stehen überhaupt oft im Fokus der
Internationalen Klasse. Jeden Tag beschäftigen sich die Schüler eine
Stunde mit verschiedenen Gesellschaftsspielen, das soll den Teamgeist
und das soziale Miteinander in der Klasse stärken. Die Gäste aus
Liverpool kehren derweil reich an vielen neuen Erfahrungen zurück
nach England: „Wir werden berichten und den Vorschlag machen, dass
wir etwas von diesem System übernehmen“, sagt Keelan.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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