Equipe hat Vorbereitung aufgenommen
SpVg. Porz will in Mittelrheinliga bleiben
Der 11. Juni 2023 ist unumstößlich in die Vereinsannalen des alten Kölner Traditionsclub SpVg. Porz eingegangen. An diesem geschichtsträchtigen Tag stand in der Landesliga ein phantastischer 4:1-Heimsieg gegen den bereits als Meister feststehenden FV Bonn-Endenich zu Buche, der ausreichte, um den Aufstieg in die Mittelrheinliga als Tabellenzweiter perfekt zu machen. Was die Mannschaft in der Aufstiegssaison auszeichnete, war die Kompaktheit, die Disziplin, die Kampfbereitschaft und der leidenschaftliche Wille, das Ding unbedingt zu schaukeln.
Die Mannschaft war in der Saisonschlussphase auf den Punkt einfach topfit und sie war gegenüber der Konkurrenz mental einfach mehr bereit, diesen letzten großen Schritt zu gehen. Trainer Jonas Wendt erklärte in seiner anschließenden Rede vor den SpVg-Fans, dass zwischen Trainer und Mannschaft eine richtige Liebesbeziehung entstanden sei und dass genau das die Grundlage dafür war, dass die Mannschaft so ein geniales erfolgreiches Finale hinlegte. Damit war klar, dass in den Folgewochen der fußballerische Aus-nahmezustand in Porz Einzug hielt.
Überall im rechtsrheinischen gab es nur ein Gesprächsthema: Die Porzer sind wirklich in die Mittelrheinliga aufgestiegen! Mannschaft, Trainer und Fans haben diese Zeit genossen und auch ausgiebig gefeiert. Doch damit begann auch die große Zeit der Vorbereitung auf das größte fußballerische Abenteuer der letzten 16 Jahre. Kein geringerer als Franz Wunderlich, heutiger Sportvorstand beim Drittligisten FC Viktoria Köln und seit seiner damaligen erfolgreichen Zeit in Porz immer noch bestens mit „Maestro Franz“ in aller Munde, schaffte 2006/2007 das gleiche Kunststück.
Allerdings blieb es danach mit neuem Trainer beim einjährigen Gastspiel und es ging wieder runter in die Landesliga. Das gleiche Prozedere gab es bereits 1998/1999 und 2001/2002 für die „Rothosen“, die damit zum vierten Mal in der attraktiven Mittelrheinliga (Oberliga) gastieren. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass vielen Landesliga-Aufsteigern in den vergangenen Jahren nur ein einjähriges Gastspiel in der Mittelrheinliga vergönnt war, was ein klares Zeichen der Ligastärke und Liga-Qualität ist.
Für den ambitionierten Aufstiegstrainer Jonas Wendt und sein Team war damit klar, dass es diesmal nur ein einziges Saisonziel geben kann: Drei Mannschaften hinter sich lassen, den Klassenerhalt unter Dach und Fach zu bringen und damit dem Verein den größten Erfolg seiner Vereinsgeschichte zu schenken. Und darauf wurde alles sehr gründlich ausgerichtet. Allerdings fing man sich gleich zum Ligastart drei Niederlagen am Stück ein. Beim ambitionierten SV Bergisch Gladbach unterlag man unglücklich mit 3:2, eine Woche später verlor man auf eigener Anlage mit 0:1 gegen die SpVg. Frechen 20 und auch bei Mitaufsteiger Union Schafhausen ging man beim 0:1 leer aus.
Am 3. September fuhr man dann endlich den ersten Dreier ein, wo man die DJK Glesch-Paffendorf mit 1:0 bezwingen konnte. Zur Überraschung aller legte die Equipe dann mit einem 2:1-Auswärtssieg bei Borussia Freialdenhoven nach, musste dann aber im Heimspiel gegen den Bonner SC den Gästen beim 1:3 die Punkte überlassen. Sieben Tage später kam man im Flutlichtspiel beim FC Hennef mit 4:1 unter die Räder. Mit dem sensationellen 3:2-Heimsieg über das Liga-Schwergewicht Eintracht Hohkeppel, schafften die „Rothosen“ dann eine der größten Liga-Überraschungen.
Doch die Konstanz ließ weiter bei der Wendt-Elf auf sich warten. Bei TuS BW Königsdorf verlor die Mannschaft mit 4:1, konnte dann aber eine Woche später gegen Germania Teveren einen 2:0-Sieg verbuchen. Beim abstiegsbedrohten FC Hürth unterlag der Neuling mit 2:0, ehe man im direkten Duell gegen Aufsteiger FV Bonn-Endenich mit 2:1 wieder einen Dreier folgen ließ. Eine Woche später blieb man erneut auf heimischer Anlage mit einem weiteren 2:1 über Fortuna Köln II erfolgreich, womit man sich etwas in Richtung Liga-Mittelfeld orientieren konnte. Beim starken VfL Vichttal war die Mannschaft in 90 Minuten chancenlos und wurde mit einer 4:0-Packung nach Hause geschickt. Und auch im letzten Hinrundenspiel unterlag man nach unglücklichem Spielverlauf dem SSV Siegburg mit 1:4.
In den ersten beiden Rückrundenspielen kam man gegen Bergisch Gladbach zu einem 1:1 und bei Tabellenführer SpVg. Frechen war man beim 0:6 chancenlos. Zum Jahresabschluss belegt die SpVg. mit 19 Punkten aus 17 Spielen einen beachtlichen 10. Tabellenplatz und hat damit fünf Punkte Vorsprung vor der Abstiegszone. Die Equipe befindet sich damit voll im Soll. Trainer Jonas Wendt hatte in der ersten Serie vielfach mit personellen Ausfällen und Änderungen zu tun, was seine Arbeit sehr beeinträchtigte. Darunter litt zum Teil die Qualität der Mannschaft und man konnte keine ordentliche Konstanz aufbringen.
In der Winterpause hat die SpVg. Porz fünf neue Spieler verpflichten können. Als Neuzugänge konnte der Verein Shin-Young Hwang vom Mittelrheinligisten BCV Glesch-Paffendorf, Kuto Kuroda von Racing Lermeno (Spanien), Florent Sylaj vom Mittelrheinligisten FV Bonn-Endenich, Dogukan Tasli vom Landesligisten SV Deutz 05 und Buhari Ibn Tusina vom Landesligisten SG Eintracht Bad Kreuznach (RP) begrüßen. Dem stehen vier Abgänge gegenüber. Koray Karakaya wechselte zum FC Germania Zündorf, Dayo Maschke-Mina ging zum SV Deutz 05, Danny Michel zog es zum SSV Jan Wellem und Patrick Njangue läuft in der Rückrunde für Hilal Maroc Bergheim auf.
Die SpVg. stieg am 16. Januar 2024 wieder in die Vorbereitung ein und bestreitet bis zum Rückrundenbeginn eine Reihe von Vorbereitungsspielen gegen lokale Teams. Zum Saisonauftakt 2024 erwartet die Equipe am 18. Februar um 15.00 Uhr den Mitaufsteiger FC Union Schafhausen. Die Spvg. Porz steht somit vor einer herausfordernden, aber hoffnungsvollen Rückrunde, in der sowohl das Team als auch die einzelnen Spieler ihr Potenzial unter Beweis stellen wollen.
Vorrangiges Saisonziel bleibt der Klassenerhalt, der gleichzeitig auch der größte Erfolg des Clubs bedeuten würde. Unabhängig von der Ligazugehörigkeit hat Trainer Jonas Wendt bereits in der Winterpause seinen bis zum 30.06.2024 dotierten Vertrag um eine weitere Saison bis zum 30.06.2025 verlängert. Dies unterstreicht nicht nur die langfristige Planung des Vereins, sondern auch das Vertrauen in das Führungsteam.
LeserReporter/in:Werner Kilian aus Porz |
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