Abschiedskonzert der Band "Bis zum Sommer"
Abschied wurde mit viel Spielfreude gefeiert
Mit ihrem ersten Abschiedskonzert am Mittwoch vergangener Woche gelang der Gruppe „Bis zum Sommer“ im Walzwerktheater in Pulheim wohl mehr eine Art „Comeback“, als ein Abschied. Dass die Band nach einer fast dreijährigen Spielpause erstmals wieder live auftrat, war den Musikern nicht anzumerken.
Pulheim (red). Energiegeladen präsentierten sich Peter Worms, Alexander Teschner und Daniel Madete so spielfreudig, dass sich die Frage an diesem Abend im ausverkauften Theater häufig stellte, warum die Band nach zehnjähriger Zusammenarbeit offiziell nun Schluss macht. Dies erfuhren die Gäste schon direkt vor dem ersten Song. Es sind drei Vollblutmusiker am Werk, die, jeder an seiner Stelle, neue musikalische Herausforderungen suchen.
In der Tat, da sind drei Musikgenerationen auf der Bühne, die ihre sehr spezielle Note in den Gesamtklang der Band mitbringt. So war der Abend ein Spiegel ihrer Band-Seele. Wer sie kennt, ist vor allem berührt von den Texten, die immer wieder den Weg in das innerste Gemütsleben der Zuhörer finden. Und die Songs erzählen Geschichten menschlicher Wahrheiten, regen zum Nach- und Mitdenken an und lösen ein Gefühl aus, sich tief verstanden zu fühlen. Genau das ist „Bis zum Sommer“. Die Band unterstreicht diese Textkraft durch ihre Musik mit ihrem so typischen mehrstimmigen Gesang.
Weil das Abschiedskonzert auch eine Release-Party für ihre Buch-CD war, gab es die zwölf Titel des Albums „Was keiner mehr weiß“ komplett und oben drauf einen fulminanten Zugabenteil. 19 Songs und 2 ½ Stunden Konzert ließen am Ende keinen mehr auf seinem Stuhl sitzen. Ihre Hymne „Der Grund“ und der Pulheimer Evergreen „Wie die Kinder“ standen an diesem Abend stellvertretend für die Haltung der Band, immer mit vollem Herzen zu geben, sich selbst dabei nie wichtiger zu nehmen, als die Botschaft der eigenen Lieder und die Arme ganz weit zu öffnen für jeden einzelnen Konzertgast. Diese Umarmung gelang besonders mit ihren Balladen „Winter“, „Viel mehr“ und „Du bist der Frieden“. Den Hinweis, „die drei Songs spielen wir ganz besonders für die Menschen in der Ukraine, die so viel Leid, Gewalt und Tod erfahren und wir wollen uns dabei auch klarmachen, dass jeder von uns an seiner Stelle für diese Menschen etwas tun kann“, nahm das Publikum auf. Es entstand ein Moment totaler Aufmerksamkeit und würdevoller Stille. In diesem Augenblick erhielt auch der Albumtitel „Was keiner mehr weiß“ eine ganz besondere Bedeutung.
Das Wiegenlied „Ich wünsche Dir eine gute Nacht“ bot dann den wirklichen finalen Schlussakkord von „Bis zum Sommer“ an diesem Abend. Die Band hat sich einmal mehr in die Herzen der Anwesenden gespielt, so dass auch am Ende des Konzertes das Fragezeichen bleibt, warum sie aufhört. Eine Antwort bieten vielleicht die letzten Zeilen ihres Songs „Verkaufte Bilder“: „Glaubt noch jemand das, was einer schreibt? Gibt es irgendwas, was einmal bleibt?“. Was bleibt ist die Chance auf Karten für ihr Zusatzkonzert am Donnerstag, 31. März, 20 Uhr im Walzwerktheater in Pulheim.
Karten für das Konzert gibt es über das Theater im Walzwerk, www.theaterimwalzwerk.de/
Die Buch-CD ist erhältlich für 24,90 Euro über die Homepage der Band: www.biszumsommer.de.
Redakteur/in:Holger Slomian aus Pulheim |
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