Im Rheinland angekommen
Segmüller hat in Pulheim eröffnet - Viele tausend Neugierige
Pulheim - Mittwochmorgen, 9.15 Uhr. Noch 45 Minuten, dann eröffnet das neue
Möbelhaus Segmüller in Pulheim. Vor dem roten Band, das Florian,
Andreas und Johannes Segmüller zum offiziellen Start durchschneiden
werden, warten die ersten Neugierigen. Ganz vorne Jürgen Cossmann,
der mit Ehefrau Andrea und Tochter Alina aus Neuss gekommen ist.
„Wir wollen uns das mal ansehen“, sagt Vater Jürgen.
Das wollen an diesem Tag viele tausend andere Menschen auch; nach all
den Diskussionen um den Bau des Möbelhauses sind Neugierde und
Spannung groß.
Punkt 10 Uhr öffnen sich die riesigen Eingangstüren. Die Kunden
werden durch ein Spalier der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
geleitet; jeder bekommt ein kleines Lebkuchenherz um den Hals:
„Herzlich Willkommen bei Segmüller!“ Dann brandet lautstarker
Beifall auf und aus vielen hundert Kehlen wird der Höhner-Hit
angestimmt: „Da simmer dabei, dat is prima - Viva Colonia...“
- Diese 360-Grad-Panoramaaufnahme...[/*]
... vermittelt einen Eindruck von der Atmosphäre des Segmüller
Einrichtungshauses. Die Spindel im Zentrum verbindet die insgesamt
drei Etagen als zentraler Aufgang.
Segmüller ist im Rheinland angekommen. Den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern, 142 kommen auf Vermittlung der Agentur für Arbeit aus
der Arbeitslosigkeit, viele gehören zur Gruppe der „über
50-Jährigen“, steht die Erleichterung ins Gesicht geschrieben.
Mancher hatte bis zum Schluss um seine Existenz gebangt, nachdem Mitte
November das Verwaltungsgericht die Eröffnung zunächst gestoppt
hatte.
Die Sorge ist gewichen, jetzt wollen alle zeigen, was sie in den
vergangenen Monaten während des intensiven Schulungsprogramms gelernt
haben. Reinhold Gütebier, Gesamtvertriebsleiter und Sprecher der
Geschäftsführung: „Wir haben hier in Pulheim für uns Neuland
betreten. In vielen Dingen fehlen uns wichtige Erfahrungswerte.
Deshalb war es umso wichtiger, dass wir hier vom ersten Tag an mit
einer Mannschaft am Start sind, die so gut geschult ist, als wäre sie
schon mindestens ein Jahr bei uns.
„Ich suche Bettwäsche und Töpfe“, fragt eine der ersten
Kundinnen an der Information im Erdgeschoss. „Töpfe gibt es in der
3. Etage, Bettwäsche führen wir in der 2. Etage.“ Beate Hahn
antwortet freundlich und ohne zu zögern. Auch die Bedburgerin hat das
intensive Schulungsprogramm durchlaufen. Sie ist fit für ihre neue
Aufgabe. Und hochmotiviert: „Ich habe mich so auf den heutigen Tag
gefreut“, sagt sie noch kurz bevor sie einem jungen Kollegen
weiterhilft, der nach Kugelschreibern fragt.
150 Millionen Euro hat Segmüller in den neuen Standort investiert.
Die größte Investition in der jetzt 90-jährigen Firmengeschichte.
Und das erste Großprojekt, das mit Florian, Andreas und Johannes
Segmüller die 3. Generation eigenverantwortlich realisiert hat. Dabei
musste Segmüller neben dem „richtungsweisenden“ Möbelhaus auch
gleich noch ein komplettes Logistikzentrum und Zentrallager aufbauen.
„Das“, so resümiert Reinhold Gütebier nach zuletzt harten Wochen
zufrieden, „ist uns am Ende optimal gelungen.“
#article
Das Familienunternehmen Segmüller ist vor inzwischen 90 Jahren aus
einer kleinen Fabrik für Polstermöbel entstanden. Diese
„Segmüller Werkstätten“ existieren bis heute - in der gesamten
Branche einmalig - werden Polstermöbel vom Baumstamm bis zum
„letzten Nagel des Meisters“ in Friedberg bei Augsburg gefertigt.
Selbst die Schaumstoffteile kommen aus der eigenen Produktion, die
Beschläge werden in der Schlosserei entwickelt.
Weil die Eröffnung um eine Woche verschoben worden war, konnte einer
an diesem Donnerstag nicht kommen, der auch gerne dabei gewesen wäre:
Thomas Gottschalk. Mit ihm soll es im kommenden Frühjahr ein Event
geben, verspricht Andreas Segmüller. Möglicherweise findet dann auch
Familie Cossmann wieder den Weg von Neuss nach Pulheim. Am Donnerstag
waren sie schnell fündig geworden und konnten gleich zwei Topfsets
mit nach Hause nehmen.
Redakteur/in:Ulf-Stefan Dahmen |
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