Nachdenkliches
Eine Bienen-Geschichte

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Bei dem herrlich warmen Sommerwetter habe ich jeden Morgen, sagen wir mal ... jeden Vormittag, draußen gefrühstückt. Normalerweise gibt es zwei Scheiben Brot mit Käse und Vitaminen. Meint Tomate, Banane, Radieschen, Gurke. Nur vor einigen Tage gab es die zweite Scheibe mit Frischkäse und Honig. Lecker!

Und, schwupps, umsummte und umbrummte es mich und mein Honigbrot! Bienen! Oder Wespen? Kann ich nicht so unterscheiden. Ich liebe diese gelb-schwarz-gestreiften Fliegtiere!

Früher, im Sommer, als unsere Kinder noch klein und wir noch nicht Vegetarier waren, haben wir den Bienen auf einem separaten Teller ein kleines Stückchen gekochten Schinken hingelegt. Das war IHR Frühstück! Zu vier Köpfen haben wir dann um den Schinkenstückchenteller herum gesessen und genau beobachtet, wie die Bienen sich winzig kleine Ministückchen aus dem Schinken heraus gesäbelt und diese dann abtransportiert haben. Fiel ein Stückchen Schinken versehentlich zu groß aus, hatte die Biene Mühe, sich vom Teller in die Luft hochzuschrauben! Es war so interessant und spannend, und wir hatten viel Spaß an diesem niedlichen Schauspiel! War das Stückchen Schinken abtransportiert, kam die Biene (die gleiche?) wieder, um weiter an dem Schinken herum zu sägen. Man hätte den Bienen ein Farbpünktchen irgendwohin machen sollen, um zu kontrollieren, ob es immer die gleichen Bienen waren.

Gekochten Schinken gibt es bei mir schon lange nicht mehr. Bin seit 30 Jahren Vegetarierin! Angeführt durch meine inzwischen schon lange erwachsenen Söhne! Allesamt Vegetarier aus ethischen Gründen!

Zurück zu der Biene, die neulich mich und mein Frühstückshonigbrot ununterbrochen umkreiste! Ich hab mich über die Biene gefreut, wollte aber in Ruhe essen, ohne auf die Biene achten zu müssen! Also habe ich ihr zum Frühstück einen eigenen Teller mit einem Tüpfelchen Honig hingestellt! Das war ab sofort DER Kracher !!! Ich habe keinen Morgen mehr alleine gefrühstückt, sondern immer zusammen mit "meinen" Bienen! Teilweise 20 Bienen knabberten an ihrem Honigteller rum! Eine richtige Freude!

Nun kommt wieder das Thema mit dem Farbpünktchen auf Biene zwecks Wiedererkennung! Es ist kein Witz! Jeden Morgen (Vormittag zwischen 11 und 13 Uhr), wenn ich draußen mein Frühstück aufbaue .... schwupps kommt eine Biene und kurvt ständig um mich herum und im Zickzackflug vor mir her und brummt mich an. Meint für mich auf Bienisch "Und wo bitte ist mein Frühstück? Wann kommt MEIN Honig?" Wirklich jeden Morgen das gleiche Spiel! Nur weiß ich, wie gesagt, nicht, ob es die gleiche Biene ist wegen NICHT-Farbpünktchen. Und diese Biene macht, wie ein Hund mit Bellen, so lange mit ihrem Gesumme um mich herum auf sich aufmerksam, bis ein kleiner Teller mit einem Honigklecks in der Größe eines Fünf-Cent-Stücks auf dem Frühstückstisch steht! Ab sofort ist Biene zufrieden, gönnt mir meine Ruhe und frühstückt mit mir! Zeitweise fliegt sie weg, lädt Familie, Kinder oder Freunde ein und schon ist sie wieder da und lässt es sich schmecken! Und wackelt beim Essen niedlich mit dem gelb-schwarz-gestreiften Hinterteil.

Ich habe gegoogelt, ob Bienen intelligent sind! Ja, sind sie! Und sie haben einen guten Geruchssinn! Und ich habe gegoogelt, dass man Bienen besser NICHT mit Honig füttert, da viele Honigsorten irgendeinen Giftstoff enthalten, der für Bienen schädlich sein kann!

Au Backe! Ich möchte auf keinen Fall den Bienen schaden !!! Wir brauchen Bienen! Bienen sind äußerst wichtig! Und die Bienen werden immer weniger, wohl auf Grund von Pestiziden, die die Bauern auf ihren Feldern ausgeben. Die Bienenvölker haben sich mächtig reduziert in den letzten Jahren! Das darf nicht sein! Auf keinen Fall!

Hochinteressant! In diesem Zusammenhang möchte ich gleich nochmal auf das tolle Buch von Maja Lunde hinweisen "Die Geschichte der Bienen".

Zurück zu meinen Bienen! Also nix mehr Honig zum Frühstück! Das geht allerdings nun überhaupt gar nicht !!! Revolution! Ein Hund würde jetzt so lange bellen, bis er endlich sein Leckerli bekommt! Aufstand der Bienen! Mit Summen und Brummen! Und immer um mich herum! An meinen Ohren! Vor Mund und Nase! Immer und immer wieder! Rundflug über den Tisch! Nix Teller! Nix Honig! Und wieder ICH als Zielscheibe! Für MICH ist das so was von klar verständlich! "Wir finden keinen Honig! Wo ist unser Frühstück?"

Ich habe ja viel Verständnis! Auch für die Bienen! Mein Honig ist BIO-Honig! Hoffentlich ohne diesen für Bienen schädlichen Giftstoff? Aber wenn die Bienen sich so vehement bemerkbar machen, kann ihre tägliche Honig-Ration bisher wohl nicht schädlich gewesen sein! Hoffe ich !!!

Fazit:
Hab mich nach langem Überlegen von meinen Bienen plattschlagen lassen, und nun gibt es zu meinem Frühstück auch wieder ein Honigfrühstück für meine Gelbschwarzen! Und alle sind glücklich und zufrieden!

Übrigens, ein (Sommer-)Bienenleben dauert laut Google 30 - 35 Tage! Und in diesen Tagen sollen es die Bienen bei mir gut haben, so lange das Wetter mitspielt, und sie sollen mich in guter Erinnerung behalten!

(C)eth

LeserReporter/in:

Ellen Thoms aus Pulheim

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