Wo die Stadt künftig sparen will
Brunnen aus - Lampen auch
Rheinbach (red). Dass Einsparungen ökologisch vernünftig und notwendig sind, ist längst klar. Die aktuelle Energiekrise jedoch - und das, was im Herbst und im Winter unter Umständen noch auf uns zu kommen könnte - sorgt dafür, dass auch maßnahmen, die bislang wenig konsensfähig erschienen, plötzlich durchgewunken werden. So geschehen bei der letzten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses der Stadt Rheinbach.
So werden zum Beispiel im gesamten Stadtgebiet die öffentlichen Springbrunnen ausgeschaltet. Dadurch lassen sich jährlich 6.000 kWh einsparen, sagt die Stadt. Auch auf die Beleuchtung von Bauwerken und Plätzen sowie die präventive Beleuchtung am Sportplatz „Oberdress“ wird zukünftig verzichtet und die Lampen an den Zuwegen zu den Sportplätzen „Wormersdorf“ und „Flerzheim“ sowie dem Waldfriedhof und dem Friedhof in Niederdrees sind küntig ab 22 Uhr aus. Einsparpotential hier: Rund 16.000 kWh pro Jahr.
Zusammen mit weiteren Einsparmaßnahmen, wie dem Dimmen von LED-Straßenbeleuchtung in Wohngebieten auf ein „Mindestmaß“ errechnet sich die Stadt ein Einsparpotenzial von rund 45.000 kWh/Jahr.
Aber die Stadt geht noch weiter und betreibt auch Vorsorge. Schließlich habe die Flutkatastrophe aufgezeigt, „dass der Bevölkerungs- und Katastrophenschutz einen höheren Stellenwert bei Bund, Ländern und Kommunen erhalten muss“, heißt es in einer Mitteilung. Konkret: Zur „Bevorratung von Heizmitteln für städtische Liegenschaften“ sollen bis zu 375 Tonnen Holzpellets beschafft sowie Container für die Lagerung der Holzpellets angemietet werden. Auch die Anschaffung eines größeren Notstromaggregats zur Versorgung der Stadtverwaltung, vorrangig für den Betriebshof und das Wasserwerk, wurde beschlossen. Als Maßnahme der Krisenvorsorge stimmten die Ausschussmitglieder auch der Vergabe zur Beschaffung von mobilen Ölheizungen für die Notbeheizung von städtischen Liegenschaften und einer mobilen, ölbefeuerten Heizzentrale zur Versorgung der Flüchtlingsunterkunft Schornbuschweg zu.
Hintergrund für alle diese Maßnahmen sind die Empfehlungen, die eine „Steuerungsgruppe Energiekrise“ erarbeitet hat. Diese, so die Stadt, nehme „regelmäßig eine dienststellenübergreifende Beurteilung der Lage vor“ und stehe im kontinuierlichen Austausch mit dem Rhein-Sieg-Kreis sowie den Versorgern e-regio und westnetz/westenergie. Neben der Planung und Vorbereitung von Energiesparmaßnahmen, habe die Steuerungsgruppe bereits zahlreiche Maßnahmen zur Krisenvorsorge und zum Bevölkerungsschutz in die Wege geleitet.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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