Abschied von Kaplan Mendoza
„Eine Bereicherung
für die Gemeinde“
Rheinbach (art). Ruhe, Gelassenheit und Fröhlichkeit – diese drei Attribute zeichnen Kaplan Carlos Mendoza besonders aus. Das hob der Leitende Pfarrer der Kirchengemeinde St. Martin, Bernhard Dobelke, beim Gottesdienst hervor, mit dem die Gemeinde nach vier Jahren Abschied nahm von „ihrem“ Kaplan Carlos. Er wechselt turnusgemäß nach Solingen, wo er seine weitere Ausbildung fortsetzen wird. Anders gesagt, verkörpere Kaplan Mendoza mit den drei genannten Attribute das Kölsche Grundgesetz: „et öss wie et öss, et kütt wie et kütt, un et hätt noch imme joht jejange“. Was Dobelke allerdings übersetzen musste „für die Nicht-Rheinländer unter uns“, wie Kaplan Mendoza, der aus Managua-Nicaragua stammt, und Kaplan Thibault Milongo, der aus dem Kongo kommt. „Keine normale erste Kaplanstelle“ seien die vier Jahre in Rheinbach für Mendoza gewesen, blickte Dobelke zurück. Begonnen mit einem „relativ normalen Jahr“ 2018, habe schon im darauf folgenden Jahr 2019 das Corona-Virus auch Gottesdienste und Gemeindeleben eingeschränkt. Und schließlich die Flutkatastrophe mit ihrem vielfachen menschlichen Leid und den Zerstörungen. In seiner Predigt stellte Kaplan Carlos das Thema „Dienen“ und „Christsein“ in den Mittelpunkt. Er erininnerte auch an die Flutkatastrophe vom Juli letzten Jahres, als er mit „Schlamm geschippt“ und tatkräftig mit angepackt hatte. Damals habe er erkannt: „Hier ist mein Platz, hier kann ich dienen, hier kann ich Christ sein.“ Besonders freute er sich, dass so viele Kinder und Familien zu seinem Abschiedsgottesdienst gekommen waren und viele Menschen aus allen Ortsteilen der Pfarrei. Er wünschte der Gemeinde, genau das öfter zu machen, um mehr zusammenzuwachsen.
Dass Kaplan Mendoza „auch das irdische Vermögen der Kirchengemeinde tapfer verteidigt“ habe durch seinen tatkräftigen Einsatz nach der Flutkatastrophe, ließ Michael von Brauchitsch für den Kirchenvorstand nicht unerwähnt. Er hob hervor, welch eine große Bereicherung für die Gemeinde Mendoza gewesen sei. Insbesondere mit seinen Predigten, vor allem jene, in denen er von seiner Kindheit, seiner Heimat und von seinem Leben erzählt habe. Kaplan Carlos Humberto Mendoza Sandoval, so sein vollständiger Name, ist in Managua-Nicaragua als drittes von neun Kindern in einer christlichen Familie aufgewachsen, die wie viele in Lateinamerika sehr arm war, wie er selbst erzählt hatte.
Anstelle persönlicher Geschenke erhielt Kaplan Mendoza Spenden für seine Herzensprojekte, die er unterstützt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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