Neubau der JVA eröffnet
Richtfest in Rheinbacher Justizvollzugsanstalt
Rheinbach - (art) In die Schlussphase geht die Modernisierung der
Justizvollanstalt (JVA) Rheinbach mit dem Neubau des letzten Teils des
historischen Kreuzbaus des im Jahr 1914 als Zuchthaus errichteten
Gebäudes. Jetzt fand das traditionelle Richtfest des Hafthauses C mit
Richtkranz und Richtspruch in Anwesenheit des nordrhein-westfälischen
Justizministers Thomas Kutschaty und der Landtagsabgeordneten Ilka von
Boeselager statt.
Insgesamt investiert der Bauherr, der nordrhein-westfälische Bau- und
Liegenschaftsbetrieb (BLB) Niederlassung Köln rund 34 Millionen Euro
in den viergeschossigen Neubau des Hafthauses C. Er wird an gleicher
Stelle des 2016 abgebrochenen Altbaus errichtet und nach derzeitigem
Sachstand Ende 2018 fertiggesteilt sein. Die Übergabe ist für Anfang
2019 vorgesehen. Der winkelförmige Baukörper setzt direkt am
Knotenpunkt des Kreuzbaus an und wird unter anderem bei einer
Mietfläche von 6.290 Quadratmetern mit 220 Hafträumen ausgebaut.
„Sicherheit braucht auch Substanz“, sagte Justizminister
Kutschaty. Veränderte Anforderungen an die Unterbringung mit
Behandlung der Gefangenen machten auch veränderte bauliche Maßnahmen
notwendig.
Die Leitidee eines modernen, aktivierenden und behandlungsorientierten
Strafvollzugs werde auch ein für die Gesellschaft ein akzeptables
Ergebnis bringen. Rund eine Milliarde Euro werden insgesamt in die
Erneuerung von 3.300 Haftplätzen investiert, so Kutschaty, plus
beträchtliche Investitionen in bestehende Haftanstalten. Ergo:
„Jeder, der in NRW einen Haftplatz braucht, bekommt einen, auch wenn
er gar nicht möchte.“ Gleichzeitig seien seit 2010 insgesamt 457
neue Stellen im Justizvollzug geschaffen worden.
Mit dem neuen C-Flügel in der JVA Rheinbach werde die Renovierung des
Haftbereichs abgeschlossen. „Hier erleben wir, was wir in ganz NRW
anstreben: auf Resozialisierung ausgerichteten aktivierenden und
behandelnden Strafvollzug“, sagte der Justizminister. Es gelte, die
Mitwirkungsbereitschaft der Gefangenen zu fördern. Dafür sei
bauliche Infrastruktur notwendig, etwa zur Behandlung Suchtkranken.
Dafür sei die JVA Rheinbach in Zukunft gut aufgestellt. Rheinbach sei
seit über 100 Jahren ein zentraler Justizvollzugsstandort, der auch
in Zukunft eine wichtige Stellung innerhalb der
nordrhein-westfälischen Justiz einnehmen werde.
Bürgermeister Stefan Raetz blickte auf die Historie zurück und hob
die Bedeutung der JVA als wichtigen Arbeitgeber hervor. Anstaltsleiter
Heinz-Jürgen Binnenbruck sagte, dass mit dem Neubau des C-Flügels
allen Beteiligten, Gefangenen wie Mitarbeitern, beste
Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Resozialisierung zur
Verfügung stehen. Er wies auf die bereits abgeschlossenen
Modernisierungen hin wie neuem Pfortengebäude mit
Langzeitbesuchsräumen, neue Kantine und neue Werkräume.
Mit der Modernisierung sei Rheinbach in gewisser Weise Vorbild für
viele andere JVA-Standorte in NRW, denen in den kommenden Jahren Bau-
und Sanierungsmaßnahmen bevorstehen, so die Geschäftsführerin des
BLB NRW, Gabriele Willems. ,,Nicht zuletzt mithilfe des
Justizvollzugsmodernisierungsprogramms des Landes wird der BLB NRW
massiv in die JVA-lnfrastruktur investieren und so moderne bauliche
Rahmenbedingungen für einen zeitgemäßen Justizvollzug in NRW
schaffen, sagte sie.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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