Erforderlich oder unnötig?
Zäune statt Bäume
von Stephanie Broch
Bayenthal. Die Grünen in Rodenkirchen zeigen sich entsetzt über die unnötige Fällung von vier Bäumen an der Grundschule Cäsarstraße. Die Verwaltung ließ dies trotz einer zuvor getroffen Vereinbarung trotzdem zu.
Um zu klären, wie das geschehen konnte, beantragten die Grünen eine Aktuelle Stunde (AKS) in der Bezirksvertretung (BV). Zum Sachverhalt: Auf dem Schulgrundstück Cäsarstraße 50 wird ein Erweiterungsbau errichtet. Laut Verwaltungsvorlage vom Mai 2021 sollten auf der Fläche keine Veränderungen am Baumbestand vorgenommen werden. Im Dezember lag der BV jedoch die Fällgenehmigung für sechs Bäume vor.
Die Grünen wollten daraufhin klären, ob die Fällung nötig seien und beauftragten umgehend, sowie auf eigene Kosten, einen Baumgutachter. Ergebnis: Drei der sechs Bäume seien erhaltenswert. In einem kurzfristig einberufenen Ortstermin mit Bezirksbürgermeister Manfred Giesen, den Grünen, Vertretern der Gebäudewirtschaft und des Bauunternehmens wurde anschließend vereinbart, diese Bäume zu erhalten.
Die Bäume sollten der Beschattung des Erweiterungsbaus dienen.
Die Vereinbarung wurde schriftlich festgehalten. Dennoch wurden im Februar alle sechs Bäume gefällt. „Das ist nicht gut gelaufen. Wir haben die Vereinbarung nicht an das Grünflächenamt weitergegeben. Da kann man nichts schönreden“, bekannte Sandra Kißmann von der Gebäudewirtschaft. Das Grünflächenamt erteilte die Fällgenehmigungen. Da es keine Kenntnis von der Vereinbarung hatte, zog es die Genehmigung für die drei zu erhaltenden Bäume nicht zurück.
Warum das Bauunternehmen, das bei dem Ortstermin dabei war, trotz der Vereinbarung gefällt hatte, konnte in der AKS nicht geklärt werden. Die Gebäudewirtschaft will künftig eine ökologische Baubegleitung hinzuziehen, wenn es gilt, Bäume zu erhalten.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
Kommentare