Das Dorf platzte aus allen Nähten

27. "Döörper Weihnacht" in Ruppichteroth

Ruppichteroth. „Klappe: Dööper Weihnacht die 27.“ - so würde es bei einem Filmdreh heißen. Ein Film, der oscarverdächtig ist, denn niemand hätte im Jahr 1995 bei der 1. Döörper Weihnacht daran geglaubt, dass dieser Markt in dieser Form so lange bestehen bleibt.

Das Rezept, welches zur ersten Döörper Weihnacht als Vorlage diente, hat auch heute noch absolute Gültigkeit. Weihnachtlich und romantisch soll es sein auf der Freilichtbühne historischer Ortskern von Ruppichteroth zwischen den beiden Kirchen.

Auch in diesem Jahr wurde der Markt erfolgreich vom Bürgerverein Ruppichteroth organisiert und für die Aussteller zufriedenstellend durchgeführt. Der Dank dafür galt in der Begrüßungsrede von Klaus Steglich den Mitgliedern Wolfgang Wörner, Wilfried Rödder und Sabine Fries - alle waren schon seit August voll eingespannt.

Der Bürgerverein hatte erneut das gesamte Oberdorf ausgeschmückt mit Edeltannen, Strohballen und zudem in einen Lichterglanz getaucht. Mehr als 30 Helfer stehen hier dem Vorstand zur Seite. Ein eingespieltes Team, in dem inzwischen auch der Nachwuchs einen festen Platz hat. Alt und Jung verstehen sich prächtig - Lukas Dunell als ein Name stellvertretend für viele.

Das Marktangebot reichte von Wildwurst, Dampfnudeln, Döörper Püffert, Reibekuchen, Räucherfisch, Bratäpfeln und Grünkohl bis hin zu Gyros und Baumstrietzel. Natürlich waren die Waffeleisen in den Kindergärten auf höchster Heizstufe, der Glühweinausschank funktionierte mit und ohne Schuss, selbst Glühbier fand seine Liebhaber. Wie ein besserer Früchtetee, jedoch mit Alkohol schmeckt den Besuchern der Tschai in der Jurte bei der Waldjugend. Direkt aus dem Kessel geschöpft über dem Lagerfeuer - der Qualm brennt ein wenig in den Augen, gehört aber dazu.

Auf der Döörper Weihnacht hat sogar Sankt Nikolaus eine eigene Bude mit einem gemütlichen Sessel und Stehlampe. Gerne unterhält er sich mit den Kindern und erkundigt sich nach den Weihnachtswünschen. Selbstverständlich hat er für jedes Kind einen Weckmann.

Das Bühnenprogramm bietet durchgängig an beiden Tagen Musik vom feinsten. Grundschulchor und Jugendmusikkreis gehören zum Programm genauso wie der Mädchenchor des Sankt Theresien-Gymnasiums und die Musiker des Bröltaler Musikvereins. Mädchenchor und Bröltaler Musikverein gehören quasi mit zu den Gründern, beide haben bisher keine Döörper Weihnacht versäumt.

Ein ganz besonderer Höhepunkt ist stets der Auftritt der „Nutscheid Forest Pipe Band“ - Dudelsackmusik mit Weihnachtsklängen. Die katholische Kirche war zum Bersten gefüllt, die Darbietungen rissen die Besucher zu Jubelstürmen hin, der Zugabe-Teil wollte nicht enden.

Schöne Erkenntnis am Rande: Zu Karneval wird immer wieder DER Winterscheider persifliert. Schön zu sehen, das die Pfadfinder aus Winterscheid mit Bravour den Glühweinstand an der Bühne übernommen und gestemmt haben. Genauso schön die Mitwirkung des MGV Winterscheid sonntags in der katholischen Kirche - möge es so bleiben.

Bleibt noch anzumerken, dass auch die aktuellen, negativen Zeiterscheinungen Teuerung und Personalmangel nicht spurlos am Bürgerverein vorbeigegangen sind. Gema-Gebühren sind merklich angezogen, Energiekosten und Technik ebenfalls, ja quasi alle anfallenden Kosten wurden nach oben korrigiert. So mussten die Ausstellergebühren in diesem Jahr angepasst werden. Erfreulich für die Organisatoren des BVR und natürlich für alle Besucher der Döörper Weihnacht, dass diese Erhöhung auf dem Markt nicht weitergegeben wurde. Glühwein - und Bratwurstpreis sind gleich geblieben.