"Bethlehem 2.900 km"
Die Bergische Heimatkrippe ist umgezogen
Berzbach/Hambuchen - Viel mehr als „nur" eine Krippe ist das Bauwerk von Alois Müller
aus Ruppichteroth-Hambuchen. Auf neun Metern Länge ist es Krippe,
Heimatkunde und Geschichte zugleich. Vielseitig sind die Gebäude, der
Stall stellt ein im Bergischen Land typisches Fachwerkgebäude dar. Es
gibt den Nachbau einer Mühle aus dem Rospetal, eines Brunnens aus
Nümbrecht sowie der Ruppichterother Synagoge, so, wie sie früher
war. Weitere Häuser im „Bergischen Dreiklang" schwarz/weiß/grün
spiegeln das ländliche Leben in unserer Region wider. Hühner laufen
in den Gärten, Pferde auf der Wiese und eine ganze Schafherde weidet
um den Krippenstall. Man kann wieder und wieder hinschauen - man
findet stets neue Einzelheiten im Gesamtgebilde, es ist fast wie ein
dreidimensionales „Wimmelbild".
In unzähligen Stunden ist dieses Werk entstanden, das 1992 erstmals
der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, damals im Wohnhaus von Alois
Müller in Ruppichteroth in der Sperberstraße. Ab 1995 wurde sie dann
auch fester Bestandteil der Döörper Weihnacht. Der Umzug nach
Hambuchen hat die Zugänglichkeit des Bauwerkes optimiert. Die Krippe
bekam dort ein Eigenheim in einem eigens errichteten Gartenhäuschen.
Am Wochenende der Döörper Weihnacht wurde ein Pendelbus eingesetzt,
der Interessenten und Besucher zur Heimatkrippe brachte und wieder
zurück zum Markt fuhr.
Mehr als 6.000 Besucher fanden bisher den Weg dorthin, ein Sparschwein
war aufgestellt und wurde gut gefüttert. Die ansehnlichen Erlöse
wurden karitativen Zwecken zugeführt. Im Jahr 2012 mussten Alois
Müller und Vera Symanski schweren Herzens den jährlichen Auf- und
Abbau einstellen, gesundheitliche Gründe zwangen Alois dazu. Die
Krippe schenkte er dann 2015 dem erfreuten und überraschten
Bürgerverein Ruppichteroth. Schnell wurde überlegt, was tun, auf gar
keinen Fall einlagern und verrotten lassen. Schon kurzfristig war man
fündig geworden, die Eheleute Karl-Josef und Margret Haas aus
Much-Berzbach interessierten sich für das Bauwerk. Mit großem Erfolg
betreiben sie dort ein Bauern- und Technikmuseum. Dort sollte die
Bergische Heimatkrippe zukünftig ihr Zuhause haben, um weiterhin zur
Advents- und Weihnachtszeit Groß und Klein zu erfreuen. Über die
Modalitäten war man sich schnell einig, vertraglich wurde eine
kostenfreie Dauerleihgabe festgelegt.
Den Umzug organisierte der Bürgerverein Ruppichteroth und Haas konnte
die Krippe zu mehr als 80 Prozent so wieder aufbauen, wie sie Müller
konzipiert hatte. Kleine, notwendige Änderungen befand Müller aber
eher als Vorteil, er war von „seiner" Krippe, so, wie sie jetzt in
Much-Berzbach steht, begeistert. Mit einem kleinen Umtrunk wurde der
Umzug von Ruppichteroth in die Gemeinde Much gefeiert. Alle Gäste der
kleinen „Einweihungsfeier" zeigten sich zufrieden und froh über
diese Lösung. Müllers und die Ruppichterother gaben und die Mucher
nahmen ebenso gern, sicher auch zur Freude hoffentlich vieler, vieler
Besucher.
Die Krippe kann besichtigt werden an folgenden Terminen: Mittwoch 13
bis 16 Uhr, Freitag, 14 bis 17 Uhr, Samstag 10 bis 15 Uhr, Sonntag 14
bis 17 Uhr. Weihnachten und Neujahr ist geschlossen. Gruppen sollten
sich vorher unter 02245-4623 anmelden.
Am 14. Dezember wird Alois Müller am Nachmittag in Berzbach sein, um
Fragen und detaillierte Informationen zum Bau und zur Geschichte
einzelner Häuser zu geben. Bis zum 15. Januar 2017 besteht dann noch
die Möglichkeit zur Besichtigung.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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