Wohin mit dem Dorfzentrum?
Es gibt noch reichlich Redebedarf

Idyllisch liegt der Gemeinde-Ortsteil Schönenberg in einem Tal. Da bleibt es nicht aus, dass einige Bürger - egal wie nun das Dorfzentrum aussehen wird - immer wieder den Berg hinauf müssen. | Foto: Steimel
  • Idyllisch liegt der Gemeinde-Ortsteil Schönenberg in einem Tal. Da bleibt es nicht aus, dass einige Bürger - egal wie nun das Dorfzentrum aussehen wird - immer wieder den Berg hinauf müssen.
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Schönenberg - Es bedurfte schon einiger Überzeugungsarbeit von den Herren Christian
Klems („Initiative DorfV“) und Hermann Allroggen (Mitten im Leben
- MiL), die Interessenten aus Schönenberg für ihr Projekt
„Dorfzentrum Schönenberg“ zu gewinnen. Nach einer
Erstveranstaltung im August sollte dieser zweite Aufruf die Anwohner
von Schönenberg und der umliegenden Ortschaften wie Ober- und
Niederlückerath, Bornscheid und Jünkersfeld erneut ins Rathaus
locken, um eine Entscheidung „ja oder nein“ zu finden, ein
deutliches Signal zum weitermachen. Jedoch hielt sich das Interesse in
sehr engen Grenzen: Ganze 20 Personen hatten sich eingefunden, davon
acht Personen als Nicht-Schönenberger.

Christian Klems fasste nochmals zusammen, was man sich unter einem
Dorfzentrum vorstellt. Es soll ein Kommunikationstreffpunkt sein mit
Angeboten von Dienstleistern, Banken, Post, Versicherung, das
außerdem Angebote für Soziale Dienste, Altenpflege,
Apothekenauslieferungen, möglichst sogar noch Jugendtreffs und
Jugendarbeit einbindet. Er verwies auf bereits erfolgreich betreute
Projekt, beispielsweise in seiner eigenen Heimat in Jülich-Barmen,
und aktuell auf die beiden Projekte Dambroich in Hennef und Leuscheid
in der Gemeinde Windeck. In einer lebhaften Diskussion wurden dann
auch schnell Schwachpunkte aufgedeckt, liegt Schönenberg doch in
einem Talkessel und der Ort erstreckt sich nach beiden Seiten gegen
relativ steile Berge und irgendwo muss man dann immer wieder runter
oder rauf. Sehr schnell kam der Bürgerbus ins Gespräch, aber auch
dieser ist ja in der Gemeinde schon stark eingebunden. Mit Recht wurde
diskutiert, dass das Älterwerden von den meisten Menschen verdrängt
wird und plötzlich habe man die Mobilität verloren, stehe quasi vor
einem solchen Berg. So gilt es, vorausschauend hier Lösungen zu
suchen, wie beispielsweise das Dorfzentrum Schönenberg - Hermann
Allroggen warb nochmals sehr intensiv für das Projekt: „Nutzen sie
die Chance, wir haben viel zu gewinnen, nichts zu verlieren“. In den
Reihen der aktiven Mitarbeiter im Bürgerverein Schönenberg ist
dieses Projekt ebenfalls sehr intensiv diskutiert worden. Mehrheitlich
ist man gegen ein solches Dorfzentrum, konkret gegen einen
Lebensmittelladen, so der 2. Vorsitzende Lothar Kraffczyk in der
Versammlung im Rathaus.

Die gesamte Versammlung zeigte, das es auf allen Feldern noch
reichlich Redebedarf gibt, vor allen Dingen bat man darum, die großen
Vereine ins Boot zu holen. Diese haben genügend Insiderwissen um den
Ort und das Leben der Bürger darin. Die Personen können auch sehr
schnell mit einer persönlichen Ansprache den Bürger für eine
konstruktive Diskussion erreichen.

Für den nächsten Schritt in diesem Findungsprozess soll jetzt eine
Fragebogen erstellt werden, den Interessenten dann von Haus zu Haus
tragen, um die wirklichen Wünsche und auch weitere Anregungen zu
sammeln. Bevor dieser jedoch an den Start geht, werden 5.000 Euro
benötigt, die die entstehenden Kosten hierzu abdecken. Eine Summe,
die natürlich ebenfalls reichlich Diskussionsstoff in sich hatte.
Letztlich bot Markus Neuber von der VR-Bank Rhein-Sieg an, wenn die
Bevölkerung gezeigt hat, das ihr die Sache ernst ist, dann gehen wir
von der Bank gerne hin und stocken einen bereits gesammelten Betrag
von 4.500 um 500 Euro auf, aber erst dann.

Auf Rückfrage des Extra-Blatts bei Bürgermeister Mario Loskill war
dieser sehr enttäuscht, das dieser Versammlungstermin nicht mit ihm
abgesprochen war. Er wäre sehr gerne dabei gewesen, hatte aber andere
Verpflichtungen in Düsseldorf. So hätte er auch mit einem
Redebeitrag dafür sorgen können, das die jetzt benötigten 5.000
Euro nicht unbedingt von Nöten wären. Winterscheid habe dieses
Procedere bereits hinter sich und die Kosten für die
Fragebogenerstellung durch Eigeninitiative gespart - wie gesagt, es
gibt noch reichlich Redebedarf. Letztlich wurden acht Interessenten
gefunden, die sich mit dem Fragebogen und den Spenden zur Finanzierung
des zweiten Schrittes stark machen wollen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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