Deutsch-Rock-Festival im Siegtal
"Heimspiel" der Band "Kärbholz" in Rosbach

Henning Münch, Torben Höffgen, Stefan Wirths (hi.v.li.) und Adrian Kühn vor dem Kärbholz Präsidentenstuhl. | Foto: Steimel
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  • Henning Münch, Torben Höffgen, Stefan Wirths (hi.v.li.) und Adrian Kühn vor dem Kärbholz Präsidentenstuhl.
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Ruppichteroth/Windeck. „Im Hinterwald ist die Hölle los“ - so war es auf den Ankündigungen zu lesen. Und ja, in Windeck-Rosbach an der Sieg war tatsächlich die Hölle los. Zwölf Deutsch-Rock-Bands heizten mehr als 7.000 Besuchern über zwei Tage ein. Viele nutzten dieses lange Wochenende und campierten auf ausgeschilderten Wiesen vier Tage an der Sieg. Das zeigte jedoch Spuren bei diesem Wetter und erinnerte stark an Bilder, die man sonst vom Festival in Wacken kennt. Ein Bild, welches auch Dank ausdrücken soll, ist das der Traktoren. Hiesige Bauern waren nicht nur an die Ahr gefahren um zu helfen, sie standen auch für die Festivalbesucher bereit, die Autos aus den verschlammten Wiesen zu ziehen. Großer Dank von Besuchern und der Band „Kärbholz“ war ihnen gewiss.

Aber Deutsch-Rock Fans sind hart gesotten, das haben sie einmal mehr bewiesen. Sie waren aus der Ganzen Republik angereist, viele Dialekte waren zu hören. Um es vorweg zu nehmen: Anwohner der unmittelbaren Nachbarschaft, Anwohner aus Rosbach selbst und auch die Einsatzkräfte der Polizei hatten keinerlei Probleme zu vermelden, viele Rosbacher sind inzwischen stolz auf dieses Konzert, fand es doch bereits zum 14. Mal statt. Der Umzug damals aus Ruppichteroth war der Logistik geschuldet. Die Gegebenheiten am Rosbacher Freibad inklusive der Sportanlage sind schon fast als Ideal zu bezeichnen, viel mehr noch die Mithilfe und Unterstützung der Spielvereinigung Rosbach.

Doch zurück zum Festival, zur Musik. Selbst bei dieser Musikrichtung gibt es reichlich, gut hörbare unterschiede. Zwölf Bands wechselten reibungslos ihre Plätze auf der Bühne. Kontrastreich war es zudem. Die „Kärbhölzer“ hatten die befreundete Ruppichterother Blasmusik ebenfalls eingeladen. Zünftig in Dirndl und Lederhose spielten sie an beiden Tagen den Auftakt, ehe es dann richtig laut und hart wurde. Jeder Tag endete mit dem Höhepunkt, der Veranstaltergruppe „Kärbholz“, die unter frenetischem Jubel ihre Anhänger bis pünktlich Mitternacht die riesige Bühne rockten.

Mit einer großen Überraschung hatten sie ihre Fans bereits am ersten Tag unmittelbar nach der Blasmusik erfreut. Ein Überraschungs-Act war angekündigt, niemand wusste diesen zu deuten, bis sich der Vorhang hob und die „Kärbhölzer“ mal eben für eine knappe Stunde den Auftakt der Rockgruppen selbst übernommen hatten. Es gab aber auch unmusikalisch noch eine Überraschung: Am Eingang zum Festivalgelände stand nicht nur der übliche Willkommens-Triumphbogen, sondern auch ein aus Holz geschnitzter überdimensionaler Stuhl, anmutend wie ein Präsidentensitz. Entworfen mit den „Kärbhölzern“ und realisiert durch Marc Rohde aus Windeck. Gut eine Woche hatte der dafür benötigt.

Die Band „Kärbholz“ existiert bereits 21 Jahre. In dieser Zeit wurden elf Studioalben aufgenommen mit bis zu 40.000 Verkäufen pro Album. Das Umsatzvolumen des Heimspiel-Wochenendes liegt bei rund 400.000 Euro, wobei gut 15.000 Liter Bier verzapft wurden. Alleine 160 Vereinshelfer sorgten für den reibungslosen Ablauf dieser Mammutveranstaltung. 60 mobile Toiletten standen für Besucher und Camper bereit. Die Terminierung für das nächste „Heimspiel“ in Rosbach ist schon fix, am 20. und 21. Juni 2025 wird erneut angerichtet.

Für die "Kärbhölzer" stehen in nächster Zeit noch weitere Festivals in ganz Deutschland im Terminkalender. So geht es beispielsweise auf der Herbsttournee in der Kalenderwoche 40 über Braunschweig, Neubrandenburg, Geiselwind bis nach Wien - und spät im Oktober noch nach Oberhausen und Kiel.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Wolfgang Steimel aus Ruppichteroth

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