"Theater Tollhaus" belegte ersten Platz
„Bilder, die sich in die Köpfe brennen“

Die Truppe des Open-Air Tanztheaterstücks „Müll 2.0 – We‘re burning now“ vom Theater Tollhaus belegte den ersten Platz des Bundeswettbewerbs „Rauskommen“. | Foto: Woiciech
  • Die Truppe des Open-Air Tanztheaterstücks „Müll 2.0 – We‘re burning now“ vom Theater Tollhaus belegte den ersten Platz des Bundeswettbewerbs „Rauskommen“.
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Siegburg - „Es war kein nettes Tanzprojekt, sondern eine Anklage“,
erläuterte Sigrid Brenner aus Bergisch-Gladbach in ihrer Laudatio im
Siegburger Stadtmuseum. „Das Projekt zeigt, wie jugendkulturelle
Arbeit gelingen kann, wenn junge Menschen ernst genommen werden.“
Mit diesen Worten ging sie auf die 80-minütige Performance ein, die
das „Theater Tollhaus“ im letzten Jahr mit 30 Kindern und
Jugendlichen, zwischen zehn und 18 Jahren, auf dem Marktplatz
präsentierte.

Das Stück „Müll 2.0 – We‘re burning now“, bei dem vor einer
acht Tonnen schweren und 21 Kubikmeter großen Pyramide aus
Plastikmüll getanzt wurde, gewann den ersten Preis beim
Bundeswettbewerb „Rauskommen! Der Jugendkunstschuleffekt“, den der
Bundesverband der Jugendkunstschulen und kulturpädagogischen
Einrichtungen auslobte. Julie Fees, Maike Mielewski und Jana Stein vom
„Theater Tollhaus“ nahmen bei der Verleihung überglücklich die
mit 4.000 Euro dotierte Auszeichnung aus den Händen von Peter Kamps,
Vertreter des Bundesverbandes, und Uta-Christa Biskup vom
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, entgegen.

„Es war das heißeste Wochenende 2019. Der Klimawandel stand vor
unserer Haustüre – da gab es keine Ausrede“, so Maike Mielewski,
Leiterin vom „Theater Tollhaus“, bei der Vorstellung des Stücks,
das sich eindeutig gegen Vermüllung der Weltmeere, den Klimawandel,
das Artensterben, Mediensucht und Konsumgier positioniert. „Der
Mensch braucht Bilder, die sich in die Köpfe der Menschen brennen“,
äußerte die stellvertretende Bürgermeisterin Dr. Susanne
Haase-Mühlbauer in ihrem Grußwort über die Performance, die den
„Leuchtturm unter den Aktionen der städtischen Umweltkampagne“
bildete.

Prämiiert wurden 135 kulturpädagogische Projekte aus dem ganzen
Bundesgebiet, die in besonderer Weise die Grenzen der eigenen
Einrichtung überschreiten, um so die Zugänglichkeit zu und die
Teilhabe an kultureller Bildung für Kinder und Jugendliche zu
verbessern.

Des Weiteren erhielt die „Kunstfeuerwehr“ der Kunstschule PAULA
aus Worpswede 2.500 Euro für den zweiten Platz, sowie der Mini Verlag
der Buchkinder Weimar für „FreiraumSpielraumBauraum“ ein
Preisgeld von 1.500 Euro für Rang Drei.

- Dirk Woiciech

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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