Kunstprojekt von Hermann Josef Hack zur Klimakonfe
Hack: „Die Uhr tickt“
Siegburg - Kunstprojekt von Hermann Josef Hack zur Klimakonferenz
„Wir müssen ernst machen, die Uhr tickt und die nachfolgenden
Generationen stehen auf dem Spiel“, gab Bürgermeister Franz Huhn
unvermittelt zu bedenken. „Ich habe jetzt auf Mallorca 60 Grad in
der Sonne erlebt. Da bewegt man sich nicht mehr so schnell.“
Der Klimawandel schreitet in einem erschreckenden Maße voran. Der
Siegburger Künstler Hermann Josef Hack sieht diesen als eine der
größten Herausforderungen für die Gesellschaft.
Zusammen mit teilnehmenden Schülern des Anno-Gymnasiums stellte er
das Kunstprojekt „Globale Verpuppung“ vor, das nun in der
Siegburger Innenstadt ausgerichtet ist. Vom ICE-Bahnhof bis rund um
den Marktplatz hängen farbige Bildträger, auf denen Passanten, aber
auch ankommende COP-Teilnehmer, ihre persönliche Sichtweise
niederschreiben können.
Dabei sollen sie selbst Fragen wie „Was macht der Klimawandel mit
mir? Wie werde ich in Zukunft damit leben? Wie erkläre ich das meinen
Kindern?“ beantworten. „Klimawandel ist eine gigantische
Revolution der Gesellschaft. Wir müssen unsere Lebensgewohnheiten
ändern und deshalb ist es eine kulturelle Aufgabe“, so Hermann
Josef Hack. Für ihn ist das Projekt jedoch mehr als nur ein sammeln
von Meinungen: „Dies ist eine globale soziale Plastik. Jeder Mensch
ist Teilhaber und macht diese zu einer Skulptur.“
Mit Bedacht wurde als Installationsort Siegburg gewählt und nicht
Bonn, wo die UN-Klimakonferenz COP 23 von Montag, 6. November bis
Freitag, 17. November stattfindet. „Hier wird man eher wahrgenommen,
als in Bonn selbst.“ Die Bürger sollen die Bildträger an den
Bäumen ausklappen und ihre Statements schriftlich festhalten,
zeichnen oder malen. Wer kein Schreib- oder Malwerkzeug zur Hand hat,
erhält dies im Stadtmuseum. Hier ist ebenfalls eine große Plane
ausgelegt, auf der sich jeder verewigen kann.
Im Anschluss an die Aktion werden die Gymnasiasten des Kurses
„Filmen, Darstellen und Gestalten“, unter Leitung von Cordula
Engel und Juliane Kullmann, die Exponate bündeln, als Zeitzeugen
auswerten und mit dem Künstler überarbeiten. Eine Präsentation der
Ergebnisse erfolgt dann in der Rhein-Sieg-Halle, bevor sie auf
internationale Tournee gehen. „Eine Klimakonferenz ist ohne
Künstler unvollständig. Die Wissenschaftler kennen die Fakten,
wissen aber nicht, wie wir Menschen uns verhalten müssen. Deshalb
gehören Künstler dort auch an den Tisch.“
- Dirk Woiciech
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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