Heimatmusem Villip
Heimatmuseum geöffnet
Wachtberg-Villip (as). Der Heimatverein Villip e.V. betreibt im Untergeschoss der Schulturnhalle in Villip seit Jahren ein kleines Heimatmuseum. Seit Mitte April ist das Museum wieder zu festen Besuchszeiten geöffnet. Zwar sind die Organisatoren des Museums aus den Reihen des Heimatvereins Villip aktuell noch mit dem Umbau der Ausstellung beschäftigt, bieten nun aber an jedem 2. und 4. Mittwoch im Monat von 16 bis 18 Uhr stabile Öffnungszeiten an. Zusätzlich kann man mit dem Vorsitzenden des Heimatverein Villip, Ulf Hausmanns, unter 0177 / 3570324 individuelle Besichtigungszeiten vereinbaren. „Gearbeitet wird im Museum aktuell jeden Mittwoch ab 10 Uhr morgens - Helferinnen und Helfer, die sich für die wunderbare Sammlung interessieren und diese mit passend präsentieren wollen, sind im Heimatmuseum Villip immer willkommen“ sagt Hausmanns.
Der ganze Stolz der umfangreichen heimatkundlichen Sammlung liegt unter anderem am wohl berühmtesten Exponat des Museums, einer originalgetreuen Kopie des 1954 entdeckten Fritzdorfer Goldbechers. Das Gefäß wird auf das Jahr 1500 vor Christus datiert und gilt als einer der berühmtesten Funde in der Region. Er belegt wie andere Bodenfunde die frühe Besiedlung des Wachtberger Raumes.
Freunde und Fans der Heimatgeschichte erleben auf der 300 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche unter der Villiper Turnhalle auf engstem Raum, was man alles an Fundstücken aus vielen Jahrzehnten und Jahrhunderten zusammengetragen hat. Das Heimatmuseum gilt als großer Schatz des Heimatvereins Villip, der in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiert – im Sommer mit einem Dorffest als „Fest der guten Nachbarschaft“, wie der Vorsitzende des Vereins, Ulf Hausmanns, erläutert.
Engagierte sind neben Ulf Hausmanns auch Hermann Eschweiler, Sohn des legendären Dorfarztes, und Rosa Szczes-Neumann, die vor mehr als 25 Jahren Wachtbergerin wurde, sowie Schulhausmeister Benni Ring.
„Wir haben als Heimatverein in den letzten Jahren mit den regelmäßigen Erzählcafés einen sozialen Raum, ein Thema der Begegnung geschaffen, das von sehr vielen Menschen angenommen wird. Hier finden sich Alt- und Neubürger im Austausch der persönlichen Erinnerungen wie den geschichtlichen Erzählungen. Diesen sozialen Raum, für den wir nach dem Wegfall des Villiper Pfarrheims als regelmäßige Tagungsstätte dankenswerter Weise im Hotel Görres eine Bleibe gefunden haben, wollen wir mit den Möglichkeiten eines lebendigen Museums mit einer hohen Aufenthalts- und Mitmach-Kultur erweitern, sagt Hausmanns.
Zu den Exponaten, die beispielsweise aus Haushaltsauflösungen sowie Dachbodenfunden, im Rahmen von Modernisierungsmaßnahmen oder als Fundstücke vom Straßenrand aufgelesen wurden, gehören alte Schulbänke, Schultafeln und ein Webstuhl, alte Nähmaschinen, Schützenorden, landwirtschaftliche Arbeitsgeräte und auch ein spielbereites Harmonium, welches jemand zum Sperrmüll gestellt hatte. Neben antiken Funden aus der Römer- und Frankenzeit gibt es zudem reichlich Unterlagen zu legendären Dorfbewohner, wie Mutter Schüffelgen, oder zum Opernsänger Anton Raaf aus dem nahen Holzem, zur Burg Gudenau und weiteren Wachtberger Burgen.
Dieter Bach (Jahrgang 1945) war von Anfang an dabei, als im Raum der 1. Klasse der Alten Villiper Schule kurz nach den Feiern zur 1.100sten erstmaligen urkundlichen Erwähnung Villips die Sammlung Ludwig Velten den Grundstock des Villiper Heimatmuseums bildete. Der Villiper Goldschmied und Restaurator Afons Steiner, Uhrmachermeister Dieter Greif und Georg Ritgen sowie Ingeborg Matz sind weitere Namen, die sich um das Heimatmuseum Villip bislang verdient gemacht haben.
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Alfred Schmelzeisen aus Bad Godesberg |
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