Restaurierung
Marienkapelle erstrahlt in neuem Glanz
Zülpich - Es war eine Komplettsanierung fällig: Vom Fundament bis zum Dach
waren bei der Marienkapelle „Zum Bildchen“ starke Schäden zu
verzeichnen gewesen und es musste dringend etwas getan werden, um das
historische Gotteshaus in der Straße „Am Bildchen“ zu erhalten.
Doch dank eines großen Einsatzes von Ehrenamtlern konnte die kleine
Kapelle in den vergangenen acht Monaten saniert werden.
Nachdem Kreisdechant Guido Zimmermann kürzlich schon die Einsegnung
übernommen hatte, hatte Bürgermeister Ulf Hürtgen nun zur
offiziellen Einweihung geladen. Da sich die Kapelle im Besitz der
Stadt befindet, war sie auch für die Sanierung zuständig. „Ein
Glücksfall für die bekanntermaßen finanziell nicht auf Rosen
gebettete Stadt wie Zülpich war da, dass sich vor einiger Zeit eine
Projektgruppe aus Ehrenamtlern gefunden hat, die sich die Sanierung
der Kapelle zur Aufgabe gemacht hat“, freute sich Hürtgen.
Schon seit Jahren liegt die Betreuung der Marienkapelle in den Händen
von Diakon Hubert Gatzweiler und der Nachbarschaft. Besonders Manfred
Graf und Architekt Karl-Josef Ernst hob der Bürgermeister hervor:
„Sie haben mit enormem Einsatz Spendengelder eingeworben und mit
großem Sachverstand die Bauarbeiten koordiniert.“
Mehr als 40 große und kleine Spenden hatten die Ehrenamtler gewinnen
können und dadurch eine Summe von mehr als 40.000 Euro
zusammengetragen. Hinzu kommt, dass viele der beteiligten
Handwerksbetriebe ganz auf eine Rechnung verzichteten oder lediglich
den Materialeinsatz geltend machten. Zu den Förderern zählten auch
die Manfred-Vetter-Stiftung für Kunst und Kultur, die NRW-Stiftung
Natur-Heimat-Kultur, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und der
Zülpicher Geschichtsverein. „Beim Bildchen handelt es sich in
jeglicher Hinsicht um ein tolles, ehrenamtlich getragenes Projekt und
nach der erfolgten Sanierung auch wieder um ein wahres
Schmuckstück“, meinte Hürtgen.
Für die Zülpicher gehört die Marienkapelle zum Stadtbild einfach
dazu und es rankt sich zudem eine schöne Geschichte um ihre
Entstehung: In früheren Zeiten war ein Maurermeister bei
Reparaturarbeiten in den Zülpicher Marktbrunnen gefallen - der wurde
im Übrigen bei archäologischen Grabungen 2013 wiederentdeckt und
freigelegt. Er sendete ein Stoßgebet zur Mutter Gottes: Er wolle eine
Kapelle ihr zu Ehren stiften, wenn diese ihn retten würde. Das Gebet
kam an und die Gesellen konnten ihren Meister retten. Der Mauer
erfüllte sein Gelübde und widmete ihr eine Kapelle im Wehrturm der
Stadtmauer.
Im frühen 19. Jahrhundert wurde das kleine Gotteshaus gebaut. Der
Altar im Inneren zeigt eine Skulptur der Mutter Gottes mit dem
Leichnam Jesu. Jetzt erstrahlt die Kapelle wieder in neuem Glanz.
- Petra Grebe
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.