Bördebahn
Stündlich von Euskirchen nach Düren und zurück

Licht am Ende des Gleises: Die Bördebahn erfreut sich großer Beliebtheit. Bis 2020 sollen mehrere Millionen Euro in die vollständige Reaktivierung der Zugverbindung zwischen Euskirchen und Düren investiert werden.  | Foto: Tom Steinicke
  • Licht am Ende des Gleises: Die Bördebahn erfreut sich großer Beliebtheit. Bis 2020 sollen mehrere Millionen Euro in die vollständige Reaktivierung der Zugverbindung zwischen Euskirchen und Düren investiert werden. 
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Zülpich - Vorsicht an der Bahnsteigkante: Die Bördebahn zwischen Euskirchen
und Düren soll bis Ende 2020 wieder täglich fahren - im Stundentakt.
Diese Pläne stellten Alfred Berrisch von der Beteiligungsgesellschaft
des Kreises Düren und Achim Blindert, Geschäftsbereichsleiter Bauen,
Umwelt, ÖPNV und Abfall, den Mitgliedern des Zülpicher Ausschusses
für Stadtentwicklung, Tourismus und Demografie vor.

Die Reaktivierung der Bahnstrecke Euskirchen-Düren läuft seit dem 1.
Januar. Die Entwicklung der Fahrgastzahlen sei positiv, hieß es in
der Zülpicher Martinskirche. In diesem Jahr fährt die RB 28
„Eifel-Bördebahn“ an Wochenenden und Feiertagen im
Drei-Stunden-Takt zwischen den beiden Kreisstädten.

Dieses Angebot soll zum Fahrplanwechsel im Dezember 2018 ausgebaut
werden. „Dann soll auch montags bis freitags dreimal von Euskirchen
nach Düren und zurück gefahren werden“, erklärte Blindert. Dies
sei der sogenannte Vorlaufbetrieb bis Ende 2020. Um den auf die
Schiene zu setzen, sollen 4,9 Millionen Euro investiert werden.
„Hinzu kommt die Finanzierung eines neuen Stellwerks und eines neuen
Funks in Düren. Straßen.NRW übernimmt zudem die technische
Sicherung dreier Bahnübergänge an der B56n. Insgesamt werden so gut
elf Millionen Euro investiert“, ergänzte Berrisch.

Bereits im Vorlaufbetrieb sollen die Züge - so zumindest der
theoretische Plan - im durchgehenden Stundentakt zwischen Euskirchen
und Düren - an sieben Tagen der Woche - verkehren. Die Fahrzeit soll,
so Berrisch, dann zwischen 35 und 40 Minuten betragen.

Bevor es soweit ist, seien allerdings einige Hausaufgaben zu
erledigen. „Allein für den Vorlaufbetrieb ab Dezember 2018 müssen
acht Bahnübergange entlang der Strecke auf den neuesten Stand der
Technik gebracht werden. Dies ist eine Auflage der
Landeseisenbahnverwaltung“, so Berrisch. Des Weiteren muss nach
Angaben des Diplom-Ingenieurs in Elsig ein neuer Bahnsteig gebaut
werden: „Außerdem müssen im Kreis Düren die Bahnsteige in
Vettweiß, Jakobwüllesheim, Rommelsheim und Binsfeld neu angelegt
werden. Zwischen Bubenheim und Düren sind die Gleise auf einer Länge
von drei Kilometern in einem so schlechten Zustand, dass sie
ausgetauscht werden müssen, fährt die Bahn regelmäßiger“, so
Berrisch.

Die Bahnsteige in Nemmenich und Zülpich können nach Meinung des
Experten bis zum Vollausbau weitergenutzt werden, müssen bis Ende
2020 aber ebenfalls erneuert werden.

Ein ganz neuer Bahnsteig und damit auch Haltepunkt ist an der
Georgstraße in Euskirchen geplant. Auch in Ülpenich und Dürscheven
soll es bis zur vollständigen Reaktivierung neue Bahnsteige geben. Da
die beiden letztgenannten allerdings auf dem Bahndamm installiert und
zeitgleich auch barrierefrei werden sollen, sei diese Investition
allerdings aus Kostengründen erst später möglich.

Dringender Handlungsbedarf bestehe in Zülpich an der Römerallee.
Dieser Bahnübergang müsse bereits zur nächsten Stufe auf den
neuesten Stand der Technik gebracht werden. Dafür seien mindestens
60.000 Euro von der Stadt Zülpich notwendig, so Berrisch. Für die
übrigen Bahnübergänge im Zülpicher Bereich werden ebenfalls
jeweils rund 55.000 Euro nötig sein. Eventuell müsse über eine
Park-and-Ride-Anlage in Zülpich nachgedacht werden. „Das ist eine
große Chance für Zülpich und die Region“, sagte Zülpichs
Bürgermeister Ulf Hürtgen.

Im Zuge der Reaktivierung soll auch überlegt werden, wo es möglich
ist, Personen von der Straße auf die Schiene zu holen. „Die
Schnellbuslinie 98 verläuft im Moment an manchen Stellen parallel zur
Bördebahn. Hier bietet sich ein Ansatzpunkt“, so Blindert. 

- Tom Steinicke

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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